In New York hat Samsung die neue Produktserie Galaxy Tab S der Öffentlichkeit präsentiert. Zum Start wird es das Tablet in zwei Größen geben - 10,5 und 8,4 Zoll messen die Displays. Die Ausstattung ist dabei fast identisch, außer dass die kleine Version eine geringere Akkukapazität besitzt, aufgrund des Screens kleiner ist und weniger kostet. In diesem Hands-On kümmern wir uns zunächst um die große Variante.
Ansprechendes Design des Galaxy Tab S
Beim Design orientiert sich Samsung stark an dem aktuellen Smartphone-Flaggschiff Galaxy S5 - macht aber entscheidende Punkte besser: Zwar besteht das Gehäuse ebenfalls nur als Kunststoff, dafür mit Metallic-Finish. Dadurch sieht es nicht nur wie Aluminium aus, es fühlt sich sogar so an, was einen hochwertigen Eindruck hinterlässt. Durch den Kunststoff gelingt es Samsung, das Tablet mit 465 Gramm recht leicht zu bauen. Zum Vergleich: Das schon leichte Apple iPad Air wiegt mit 469 Gramm etwa 4 Gramm mehr. Außerdem ist es mit 6,6 Millimetern in der Tiefe sehr dünn. Zu unserer Überraschung ist das Tab S 10.5 dabei sehr stabil, lässt sich nicht biegen und macht keine unangenehmen Geräusche.
Scharfer Super-AMOLED-Screen beeindruckt
Erstmals verbaut Samsung einen Super-AMOLED-Bildschirm dieser Größe mit einer hohen Auflösung von 2560 x 1600 Pixel - eine beeindruckende Mischung. Vor allem Serien-Junkies, Filme-Liebhaber und Gamer kommen hier auf ihre Kosten. Wir wissen bereits, und können es mit Testwerten anderer Geräte belegen, dass die Display-Technik ein sattes Schwarz, hohe Kontraste, knackige Farben sowie einen weiten Blinkwinkel bieten. Und genauso sieht es beim Tab S im ersten Test auch aus - dargestellte Inhalte sind enorm scharf und farbintensiv. Weil Samsung Sensoren verbaut, die das Umgebungslicht ständig checken, passt das Tab S Inhalte farblich an, was unter anderem die Augen schont und das Bild verbessert. Übrigens: Der Touchscreen lässt sich in unserem Hands-On einwandfrei bedienen.
Ausstattung / Smartphone |
Samsung Galaxy Tab S 10.5 |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 |
Apple iPad Air |
Display (Größe, Technik) |
10,5 Zoll, Super-AMOLED |
8,4 Zoll, Super-AMOLED |
9,7 Zoll, Retina |
Display (Auflösung) |
2560 x 1600 Pixel |
2560 x 1600 Pixel |
2048 x 1536 Pixel |
Prozessor |
Samsung Exynos 5 |
Samsung Exynos 5 |
Apple A7 64 Bit |
CPU (Kerne, Takt) |
Octa-Core, 1,9 + 1,3 GHz |
Octa-Core, 1,9 + 1,3 GHz |
Dual-Core, 1,4 GHz |
Kamera (Foto, Video) |
8 Megapixel, Full-HD |
8 Megapixel, Full-HD |
5 Megapixel, Full-HD |
Speicher |
16 GB, erweiterbar (128 GB) |
16 GB, erweiterbar (128 GB) |
16 - 128 GB GB, nicht erweiterbar |
Akku |
7900 mAh |
4900 mAh |
8800 mAh |
Betriebssystem |
Android 4.4.2 |
Android 4.4.2 |
iOS 7 |
Bluetooth |
4.0 |
4.0 |
4.0 |
Gehäuse |
Kunststoff mit Metallic-Finish |
Kunststoff mit Metallic-Finish |
Aluminium |
Gewicht |
465 Gramm |
294 Gramm |
469 Gramm |
Größe |
247,3 x 177,3 x 6,6 mm |
125,6 x 212,8 x 6,6 mm |
169,5 x 240 x 7,5 mm |
Preis (UVP) |
ab 499 Euro |
ab 399 Euro |
ab 479 Euro |
Leistung aus eigenem Hause
Unter der Haube arbeitet die Octa-Core-CPU Exynos 5 von Samsung, die sich aus zwei Quad-Core-Prozessoren zusammensetzt, die jeweils mit 1,9 und 1,3 GHz getaktet sind - einmal für Höchstleistungen und einmal für den Alltagsbetrieb, um Energie zu sparen. Im ersten Test arbeitet das Galaxy Tab S sehr solide. Wir wischen schnell durch die Startscreen, führen mehrere Programme gleichzeitig aus und starten Anwendungen im Nu. Der erste Praxis-Einsatz ist also gut, wie sich das Tablet in unseren Benchmarks verhält, wird erst der ausführliche Test klären.
In Deutschland wird aber wahrscheinlich der Qualcomm Snapdragon 800 zum Einsatz kommen. Die Quad-Core-CPU taktet dabei mit 2,3 GHz.
Leichtgewicht mit 7900-mAh-Akku
Wie bereits eingangs erwähnt, wiegt das größere Galaxy Tab S mit 465 Gramm vergleichsweise wenig. Das schafft Samsung vor allem dadurch, dass sie wie gewohnt auf Kunststoff setzen - diesmal aber sehr hochwertig verarbeitet mit tollem Finish. Der Stromspender bietet eine Kapazität von 7900 mAh. Wir sind auf die Laufzeit gespannt, denn unsere Tests zeigen, dass Geräten mit AMOLED-Screens teilweise mehr Strom einsparen, als vergleichbare Geräte mit verbautem LCD. Samsung verzichtet übrigens nicht auf dem Ultra-Energiesparmodus, den wir Ihnen bereits beim Galaxy S5 vorgestellt haben.
Software und Ausstattung des Tab S
Auf dem Galaxy Tab S 10.5 läuft aktuelles Android 4.4.2 Kitkat mit der TouchWiz-Oberfläche von Samsung. Design und Inhalte stammen hier ebenfalls vom Galaxy S5, auch die meisten Funktionen und Features wie "Galaxy Gifts" sowie der Fingerprint-Sensor sind mit an Bord.
Neu ist die Funktion Sidesync in der Version 3.0. Per WiFi-Direct verbinden Sie Ihr Galaxy-Smartphone mit dem Tab S - dazu müssen Sie nur die App aus dem Samsung eigenen App-Store herunterladen. Auf dem Tablet wird dann ein Fenster in Form des Smartphones eingeblendet, das das komplette System spiegelt samt Hardware- und Sensor-Tasten des Smartphones. Das ist praktisch, wenn Sie Ihr Galaxy-Handy nicht neben sich liegen haben, es trotzdem nutzen wollen. Neu ist auch, dass Sie jetzt via Sidesync mit dem Tablet telefonieren können - wobei der eigentliche Anruf dabei über das Smartphone geht.
Zudem führt Samsung die Anwendung Papergarden ein, in der Sie Print-Magazine kaufen und lesen können. Die Qualität ist dabei deutlich besser als bei der originalen Print-Ausgabe, da die Fotos hochauflösend sind auf dem AMOLED-Screen gut zur Geltung kommen.
Ansonsten gehören WLAN-ac, wahlweise LTE, 16 GB interner Speicher, der via Micro-SD-Karte erweiterbar ist und ein 3GB großer RAM-Speicher zur Ausstattung.
Standard-Kamera im Galaxy Tab S
Auch wenn die meisten Tablet-Nutzer nicht mit ihrem Tablet fotografieren, gehört eine Kamera zur Grundausstattung eines Highend-Produktes. Die 8-Megapixel-Cam macht in unserem ersten Test gute Standard-Fotos, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Videos drehen Sie in Full-HD. Die Qualität ist ebenfalls völlig in Ordnung. Die Front-Kamera ist mit 2,1 Megapixeln übrigens gut für Videochats geeignet.
Book Cover und Tastatur als Zubehör
Das Galaxy Tab S ist optimal für ein Cover vorbereitet. Dazu sitzen im unteren Bereich auf de Rückseite zwei kleine "Knöpfe" mit integriertem Magneten. Über die "Simple Clicker" der passenden Hüllen Basic Cover und Book Cover, klippen Sie die Schutzhülle einfach an das Tablet. Hier müssen Sie mit etwas Kraft arbeiten, da die Clicker einrasten müssen. Die Halterung ist äußerst stabil und hält selbst dann noch, wenn Sie das Gerät nur an der Hülle halten oder sogar schütteln.
Das Basic Cover ist eine einfache Hülle, die nur das Display schützt. Das Book Cover ermöglicht Ihnen drei verschiedene Standarten. So können Sie optimal Videos sehen oder auf der virtuellen Tastatur tippen.
Apropos Tastatur: Samsung hat eine für das Galaxy Tab S passende Tastatur vorgestellt. Stellen Sie das Tablet in die Halterung der Tastatur, haben Sie ein Netbook zum Arbeiten. Auf ihr lässt sich gut arbeiten, weil die Tasten ausreichend groß sind und der Druckpunkt angenehm ist. Per integriertem Verschluss können Sie das "Netbook" einfach zuklappen und transportieren.
Marktstart und Preise
Das Galaxy Tab mit 10,5 Zoll wird bereits im Juli auf dem deutschen Markt erscheinen. Samsung verlangt für die reine WLAN-Version 499 Euro. Für die LTE-Variante müssen Sie 100 Euro drauflegen, insgesamt also 599 Euro zahlen. Damit liegt das Gerät noch im Rahmen und ist mit dieser Ausstattung sogar noch halbwegs preiswert.
Erstes Fazit zum Samsung Galaxy Tab S 10.5
Key-Features des Galaxy Tab S sind laut Hersteller das Display sowie das Design. Dem stimmen wir vollstens zu: Das Displays beeindruckt mit hohen Kontrasten, knackigen Farben und einer hohen Schärfe. Außerdem ist den Koreanern eine auf den ersten Blick gute Verarbeitung gelungen, da sich das Kunststoff hochwertig anfühlt und sich das Gehäuse weder verbiegen lässt noch Geräusche von sich gibt. Innovative bzw. verbesserte Features gibt es in Form von Sidesync 3.0 und Papergarden. Das Galaxy Tab S ist im Grunde ein reines Fashion-Produkt, das mit neuester Hardware, aber nur wenigen echten Innovationen auftrumpft, die meisten Funktionen stammen nämlich vom Galaxy S5. (PC-Welt/mb)