Mobile World Congress 2016

Samsung Galaxy S7 und S7 Edge im ersten Test

23.02.2016 von Hans-Christian Dirscherl
Die beiden Flaggschiffe Samsung Galaxy S7 und S7 Edge sind da! Die Smartphones wurden auf dem MWC 2016 in Barcelona offiziell vorgestellt. Wir haben die Handys einem ersten Test unterzogen.

Eins vorweg: Innovative Funktionen bieten das Galaxy S7 bzw. das S7 Edge gegenüber den Vorgängern Galaxy S6 und Galaxy S6 Edge nicht. Dafür kommen Key-Features der älteren Version zurück – dazu später mehr. Die neue Generation ist eher ein frisches Update des starken S6 mit verbessertem Design, höherer Performance und einer besseren Kamera. Hersteller wie Apple und besonders Sony machen das seit mehreren Generationen.

Fazit zum Samsung Galaxy S7 und S7 Edge

Die Zeit der großen Smartphone-Revolutionen scheint vorbei. Samsung geht genau wie Apple oder Sony den Weg der langsamen Evolution. Das tolle Design der Vorgänger wurde nur behutsam verbessert, die Hardware an den aktuellen Stand der Technik angepasst und Kritikpunkte des Vorgängers wurden behoben. Wer grundlegende Veränderungen erwartet hat, ist vom S7 vielleicht enttäuscht. Alle anderen bekommen ein absolutes Highend-Smartphone mit edlem Design.

Handhabung und Design: Bessere Haptik

Samsung ändert das Design nur geringfügig, optisch ist das S7 einfach schick!

Die Optik bleibt weitestgehend erhalten. Das Galaxy S7 besteht demnach weiterhin aus einem Aluminium-Rahmen und einer Glas-Rückseite. Die ist jetzt zum Rand hin wie das Glas auf der Vorderseite leicht abgerundet, was vor allem dem Galaxy S7 Edge eine noch bessere Haptik verleiht – beim S6 Edge ist der Rahmen noch recht dünn, teilweise unhandlich.

Das Super-AMOLED-Display des S7 bleibt bei 5,1 Zoll in der Bilddiagonalen, auch die Auflösung von QHD bleibt identisch. Die Edge-Version wächst auf 5,7 Zoll an und ist zu beiden Seiten hin abgerundet. Die Bildschirme kommt jeweils auf eine Punktedichte von 576 ppi und 534 ppi, beide sind scharf und kontrastreich, die Farben sind sehr knackig. Aber das sind wir ja vom AMOLED-Display gewohnt.

Sie können unter anderem eine Uhr und einen Kalender in verschiedenen Darstellungen auf dem deaktivierten Display anzeigen.

Beide S7-Modelle verfügen über ein Always-On-Display. Sobald Ihr das Display deaktiviert, zeigt es unter anderem eine Uhr oder einen Kalender an. In den Einstellungen kann man zudem noch die Darstellung anpassen.

Verbesserte Hardware für mehr Leistung

Beide Smartphones sind unter der Haube identisch ausgestattet. Als Motor dienst die hauseigene Octa-Core-CPU Exynos 8890. Unterstützt wird sie von einem 4 GB großen Arbeitsspeicher. Wir haben zwar noch keine Benchmark-Ergebnisse, der erste Eindruck ist jedoch vielversprechend. Die Leistung wird die des S6 noch einmal übertreffen, und die war schon besonders hoch und erzielte Rekord-Ergebnisse.

Ins Internet geht es via WLAN-ac oder LTE Cat9 (theoretische Download-Rate: 450 Mbit/s).

Ausstattung und Software: Speicher wieder erweiterbar

Während das Galaxy S5 noch wasserdicht war und einen Steckplatz für eine Speicherkarte besaß, mussten Nutzer eines Galaxy S6 auf beide Features komplett verzichten – dafür bekamen sie ein tolles Design und 3 verschiedene Speichergrößen zur Auswahl.
Von letzterem verabschiedet sich Samsung bei der Galaxy-S7-Generation. In Deutschland wird nur die 32-GB-Version in den Handel kommen. Dafür können Sie den Speicher mit einer Micro-SD-Karte um bis zu 200 GB erweitern. Zudem ist das Smartphone nach der Norm IP68 zertifiziert und vor Wasser und Staub geschützt.

Samsung hört endlich auf seine Nutzer und bringt zwei Key-Features zurück – jetzt fehlt nur noch die Möglichkeit, den Akku zu wechseln.

Mobilität: Akku fest verbaut

Der Akku des Galaxy S7 bleibt fest verbaut, wächst dafür auf eine Kapazität 3000 mAh, beim S7 Edge auf 3600 mAh. Wie lange die Handys damit durchhalten, kann erst ein ausführlicher Test zeigen.

360-Grad-Kamera Samsung Gear 360 im Hands-On

Kamera: Von 16 auf 12 Megapixel

Dass Samsung die Anzahl der Pixel reduziert, sieht nur auf dem Papier nach einem Rückschritt aus. Tatsächlich aber bedeuten weniger Pixel bzw. Dioden auf einem gleichgroßen Bildsensor sogar, dass die einzelnen Pixel größer werden und mehr Bildinformationen enthalten, was sich letztlich auf die Qualität auswirkt – die in der Regel steigt! Die Pixelgröße wächst laut Samsung übrigens von 1,2µm auf 1,4µm an. Außerdem setzen die Koreaner jetzt auf eine f/1.7-Blende, die bis zu 56 Prozent mehr Licht einfangen soll als die f/1.9-Blendenöffnung im Galaxy S6.

Laut Samsung steckt im Galaxy S7 der erste Dual-Pixel-Sensor in einem Smartphone. Canon hat bereits eine solche Technik entwickelt und verwendet sie erstmals in der DSLR EOS 70D.

Die Kamera steht jetzt nur noch 0,46 Millimeter aus dem Gehäuse hervor, sie löst mit 12 Megapixeln auf.

Ohne zu tief in den technologischen Hintergrund einzusteigen, sei gesagt, dass die Kamera im S7 ein komplettes Layer des Sensors für den Phasenvergleichs-Autofokus nutzt, um eine kontinuierliche Schärfenachführung beim Videodreh und einen schnell Fokus beim Fotografieren zu erreichen. Auch Apple nutzt im iPhone 6 und iPhone 6s einen Phasenvergleichs-Autofokus, der in der Praxis besonders gut funktioniert.

In unserem ersten Hands-On macht die Kamera einen guten Eindruck. Der Autofokus arbeitet tatsächlich sehr smooth und die Bildqualität punktet mit Helligkeit, natürlichen Farben und guten Kontrasten – in einem ausführlichen Test werden wir dies noch einmal genau untersuchen.

Daten

Samsung Galaxy S7

Samsung Galaxy S7 Edge

Samsung Galaxy S6

Samsung Galaxy S6 Edge

Display (Technik)

Super AMOLED

Super AMOLED

Super AMOLED

Super AMOLED

Größe, Auflösung

5,1 Zoll, 2560 x 1440 Pixel

5,5 Zoll, 2560 x 1440 Pixel

5,1 Zoll, 2560 x 1440 Pixel

5,1 Zoll, 2560 x 1440 Pixel

Pixeldichte

576 ppi

576 ppi

576 ppi

576 ppi

Prozessor

Samsung Exynos 8890

Samsung Exynos 8890

Samsung Exynos 7420

Samsung Exynos 7420

CPU (Takt, Kerne)

4 x 2,3 GHz + 1,6 GHz, Octacore

4 x 2,3 GHz + 1,6 GHz, Octacore

4 x 2 GHz + 4 x 1.5 GHz, Octacore

4 x 2 GHz + 4 x 1.5 GHz, Octacore

RAM-Speicher

4 GB

4 GB

3 GB

3 GB

Betriebssystem

Android 6.0.1

Android 6.0.1

Android 5.1

Android 5.1

Besonderheit

Wasser- und staubdicht, schneller Autofokus

Gewölbtes Display, spezielles Design, schneller Autofokus

Tolles Design, gute Kamera

Gewölbtes Display, spezielles Design

Speicher (intern, erweiterbar)

32 GB, ja

32 GB, ja

32, 64, 128 GB, nein

32, 64, 128 GB, nein

Kamera (Foto, Video)

12 MP, 4K

12 MP, 4K

16 MP, 4K

16 MP, 4K

Internet (Speed)

LTE Cat9

LTE Cat9

LTE Cat6

LTE Cat6

WLAN

11ac

11ac

11ac

11ac

Bluetooth

Bluetooth 4.2

Bluetooth 4.2

Bluetooth 4.1

Bluetooth 4.1

NFC

ja

ja

ja

ja

Akku (Kapazität, Einbau)

3000 mAh, fest

3600 mAh, fest

2550 mAh, fest

2600 mAh, fest

SIM-Karten-Art

Nano-SIM

Nano-SIM

Nano-SIM

Nano-SIM

Gewicht

152 Gramm

157 Gramm

138 Gramm

132 Gramm

Abmessung (mm)

142 x 69,6 x 7,9

150,9 x 72,6 x 7,7

134, 4 x 70,5 x 6,8

142,1 x 70,1 x 7,0

Preis (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers)

699 Euro

799 Euro

699 bis 899 Euro

849 bis 1049 Euro

Ausstattung und Software: Mehrere Edge-Funktionen

Auf beiden neuen S7-Modellen läuft aktuelles Android 6.0.1 mit Samsungs eigener Nutzeroberfläche. Sie enthält bekannte Features der vorherigen Versionen wie die Download-Booster und beinhaltet auch einen eigenen Cleaner, um das Gerät von unnötigem Speicher-Müll zu befreien.

Mit dem Game Launcher verfügt das System über ein neues Tool, das einige praktische Funktionen für Spieler bietet. Startet man ein Spiel über den Game Launcher, kann man über einen Button zusätzliche Optionen einblenden, etwa Benachrichtigungen abschalten, die Menü-Buttons deaktivieren oder einen Screenshot oder sogar gleich ein Video des Spiels aufzuzeichnen. Außerdem kann man das Spiel minimieren, um etwa Nachrichten zu lesen und kann danach sofort nahtlos weiterspielen.

Die Edge UX des Galaxy S7 Edge beinhaltet unter anderem den Tasks Edge für direkten Zugriff auf App-Funktionen.

In der Edge UX des Galaxy S7 Edge sind gegenüber dem S6 Edge, das nur VIP-Kontakte anzeigen konnte, neue Funktionen hinzugekommen. So gibt es neben einem People Edge auch einen Task Edge, Apps Edge und weitere Seiten wie die Quick Tools. Hier können Sie schnell auf wichtige Kontakte zugreifen, häufig verwendete Apps hinterlegen oder gleich bestimmte Funktionen einer Anwendung ausführen. Die Edge-Funktionen sind tatsächlich recht sinnvoll und nützlich, allerdings könnte man diese Art von Seitenbildschirm auch bei flachen Bildschirmen realisieren. Öffnen Sie nämlich eine Edge-Seite, ist sowieso der gesamte Bildschirm verdeckt.

Wir sehen die Seitenbildschirme eher als Design-Feature, das S7 Edge ist optisch ein Kracher!

Preis und Verfügbarkeit

Bereits ab dem 22. Februar können Sie die beiden Modelle vorbestellen, offizieller Marktstart ist der 11. März. Sie haben die Wahl zwischen den vier Farben Schwarz, Weiß, Silber und Gold. Das Galaxy S7 kommt zu einem Preis von 699 Euro in den Handel, für das Galaxy S7 Edge werden 799 Euro fällig. (PC-Welt/mb)