Foto: BMP e.V.
Nach dem großen Eklat Ende vergangen Jahres scheint der neue Sage-Channelmanager Matthias Schneider die Probleme der Partner anzupacken. Gemeinsam mit den Fachhandelsvertretern, der Business Partner Mittelstandssoftware e.V. (BPM), wurden jetzt erste Lösungen auf den Weg gebracht.
Die Partnerkonferenz von Sage Ende November 2012 markierte ein Zäsur in der Zusammenarbeit mit dem Channel. Der Unmut über massiv angehobene Lizenz- und Wartungspreise, die Unzufriedenheit mit der Produktstrategie und steigende Reseller-Gebühren hatten sich bereits im Vorfeld der Veranstaltung Bahn gebrochen (ChannelPartner berichtete).
Sage reagierte zunächst mit der Abberufung des bisherigen Channelchefs Andreas Heck und berief Matthias Schneider zu dessen Nachfolger. Er räumte offen Versäumnisse ein und versprach, die Anliegen der Partner aufzugreifen und auf eine engere Zusammenarbeit - auch mit den Vertretern der Sage-Partnervereinigung, dem Business Partner Mittelstandssoftware e.V. (BPM), zu setzen.
Foto: Sage Software GmbH
Im Januar 2013 fand in Fulda das erste Treffen des BPM mit dem Sage-Manager und drei weiteren Mitgliedern des Sage-Bereichsmanagements statt. Die Bilanz der Partner-Vertreter: Schneider löst seine Versprechen ein. Auf der Agenda standen zahlreiche Themen, die den Sage-Partnern seit langem auf den Nägeln brennen: Reseller-Gebühren und das Margenmodell LEO, Lizenz- und Wartungspreise und die Weiterentwicklung der ERP-Software.
Der BPM hatte das Treffen intensiv vorbereitet und zu allen Themen konkrete Vorschläge erarbeitet. Wenige Tage später wurden die ersten gemeinsamen Beschlüsse gefasst.
Partnerprogramm
Demnach soll das Partnerprogramm auf den Prüfstand gestellt werden. Ziel der Überarbeitung ist zum einen, das Margenmodell und die Zertifizierungsauflagen zu verbessern, um den Aufwand auf Seiten der Fachhandelspartner zu verringern, gleichzeitig aber dem hohen Qualitätsanspruch gerecht zu werden.
"Dieses Modell soll allen Beteiligten gerecht werden und möglichst langfristig Bestand haben", erklärte Esmail Akbari, Vorsitzender des BPM.
Preismodelle vereinfachen
Die Preislisten für Lizenz- und Wartungspreise will Sage auf Anregung und nach Vorarbeit von BPM möglichst vereinfachen. Außerdem setzen der Hersteller und der Verein auf mehr Transparenz. Erklärtes Ziel ist es, den Funktionsumfang und die Preise stärker am Markt auszurichten.
Kooperation bei Produktentwicklung
Im Bereich Produktfunktionen soll künftig enger in zu nächst zwei Arbeitsgruppen kooperiert werden. Sage erklärte sich dazu bereit, gemeinsam mit den Fachhändlern in einem Pilotprojekt die Weiterentwicklung der ERP-Produkte wie der Office Line abzustimmen. Dabei möchten die Händler insbesondere die Erfahrungen und Rückmeldungen einbringen, die sie im täglichen Umgang mit den Endkunden sammeln. So sollen die Produkte noch stärker an den aktuellen und zukünftigen Markbedürfnissen ausgerichtet werden. Geplant sind außerdem weitere gemeinsame Arbeitsgruppen für die Bereiche Marketing und Vertrieb.
Die Zusammenarbeit zeigt bereits erste konkrete Früchte: Das All-inclusive Angebot für die Office Line Evolution ist ein Ergebnis des Arbeitskreises.
Die Arbeit im Verein sei zwar zeitaufwändig, die produktiven Gespräche der letzten Wochen zeigten aber, dass es sich lohne, zieht BPM-Vorsitzender Esmail Akbari Bilanz. "Wir möchten die Arbeit von Sage unterstützen und schnell gemeinsam vorwärtskommen." Wichtig sei dem Verein vor allem, dass die Händler ihren Kunden gute Produkte anbieten können und sich auf die Beratung konzentrieren können.
(rb)