In Sichtweite zum WLAN-Router funktioniert das Funknetzwerk noch, im Raum nebenan oder ein Stockwerk höher treten dann aber Übertragungsprobleme auf. Mit den optimalen Routereinstellungen verbessern Sie die Reichweite und sichern Ihr WLAN ab.
1. Beste Position für den WLAN-Router finden
Wenn Sie eine verhältnismäßig kleine Fläche mit einem WLAN versorgen wollen, zum Beispiel eine Wohnung mit 30 bis 40 Quadratmetern, müssen Sie sich über die Aufstellung des WLAN-Routers keine Gedanken machen – die Funkwellen decken in der Regel problemlos die gesamte Fläche ab. Möchten Sie dagegen eine größere Wohnung oder ein Haus mit mehreren Stockwerken mit WLAN versorgen, ist bei der Auswahl des Aufstellungsortes wegen der zahlreichen Hindernisse, die das Funksignal dämpfen und zur Verschlechterung der Verbindungsqualität führen, Sorgfalt geboten.
Bringen Sie den Router – so weit möglich – an hoch gelegenen, freien Standorten möglichst in der Mitte des gewünschten Versorgungsgebietes unter und richten Sie die Antennen im Anschluss daran senkrecht aus.
Wo der beste Platz ist, ermitteln Sie mithilfe der Freeware Wireless Net View. Probieren Sie mehrere Aufstellorte aus und messen Sie währenddessen auf einem Notebook mit Wireless Net View die momentane Signalstärke. Mit Ekahau Heatmapper erstellen Sie einen Feldstärkeplan Ihrer Wohnräume. Zu Beginn werden Sie gefragt, ob Sie einen eingescannten oder abfotografierten Lageplan von Ihrer Wohnung haben. Falls nicht, dann fertigen Sie mit einem Zeichenprogramm eine einfache Skizze der Räumlichkeiten an und laden die Datei. Indem Sie nun ein Zimmer nach dem anderen mit dem Notebook ablaufen, erfasst Heatmapper die jeweilige Signalstärke entlang der Wegpunkte und zeichnet die Messergebnisse in den Plan ein.
Tipp:Eine Neigung einer der Antennen kann große Auswirkungen auf die Signalqualität haben. Deshalb lohnt sich der Versuch mit unterschiedlichen Winkeln, wenn andere Stockwerke abgedeckt werden sollen.
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2. Den richtigen Funkstandard und Kanal wählen
Einige Router erlauben, den 802.11-Standard manuell auszuwählen. Bei dieser Einstellung müssen Sie sich am ältesten Gerät orientieren, das am WLAN teilnehmen soll. Wenn Sie nur 802.11g/n zulassen, kommen alte Geräte mit 802.11b nicht ins Netzwerk.
Die Wahl eines Funkkanals hat bereits Auswirkungen auf die Signalqualität. Das Frequenzspektrum um 2,4 GHz und 5 GHz ist in Kanäle eingeteilt, die sich überlappen und stören: Bei 2,4 GHz (802.11b/g/n) haben die Kanäle eine Breite von 20 MHz, aber nur einen Abstand von 5 MHz zueinander. Da sich in diesem Spektrum lediglich die weltweit verfügbaren Kanäle 1, 6 und 11 nicht überlagern, sollten Sie eine dieser Kanalnummern wählen.
Überprüfen Sie nun mit der Freeware Inssider, welche Kanäle bereits von anderen WLANs belegt sind. Wenn die Kanäle 1, 6 oder 11 schon belegt sein sollten, wählen Sie einfach den Kanal mit dem stärksten Fremdsender aus. Denn dann arbeitet die Fehlerkorrektur in beiden WLANs optimal. Im 5-GHz-Band (802.11a/n/ac) überlappen sich die Kanäle hingegen nicht, und Router müssen gemäß Vorschriften in Deutschland per Dynamic Frequency Selection (DFS) selbt einen freien Kanal suchen. Überlassen Sie deshalb im 5-GHz-Band dem Router die automatische Kanalsuche.
Wichtig: Falls Ihr Router eine Einstellung für die Sendeleistung bietet, aktivieren Sie die Option „Hoch“, „Full“ oder „High“.
3. Autokanalwahl via Zeitschaltung erzwingen
Alternativ zur festen Kanalwahl nutzen WLAN-Router auch für das 2,4-GHz-Band eine automatische Kanalwahl, über die sie ermitteln, welche Kanäle bereits durch WLAN-Router in der Nachbarschaft oder durch Störquellen blockiert sind. Dementsprechend wird der eigene Funkkanal eingestellt. Die in Ihrer Umgebung genutzten WLAN-Kanäle können sich jedoch ändern – je mehr Nachbarn Sie haben, desto wahrscheinlicher sind Änderungen. Damit Ihr Router einmal täglich die Kanalsituation prüft, aktivieren Sie die WLAN-Zeitschaltung, die in vielen Routern einstellbar ist. Dort lässt sich festlegen, dass sich das Gerät etwa in der Nacht für eine Stunde aus-und wieder einschaltet.
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4. Manuelles Setup anstelle der WPS-Autokonfiguration
Zur vereinfachten Konfiguration der teilnehmenden Netzwerkgeräte bieten viele Router WPS (Wifi Protected Setup). Wenn Windows 7, 8.1 oder 10 bei der Verbindung zu einem Drahtlosnetzwerk nach dem Schlüssel fragt, können Sie alternativ zur manuellen Eingabe auch über einen WPS-Knopf am Gerät oder in der Administrationsoberfläche das automatische Setup oder die Konfiguration per PIN aktivieren. Windows Vista unterstützt nur die PIN-Methode. Der Router überträgt dann verschlüsselt die Informationen wie das WLAN-Passwort über das WPS-Protokoll zum Teilnehmer. Auf vielen Routern hat WPS aber Sicherheitslücken, die es unautorisierten Clients gestatten, die PIN zu entlocken. Um davor sicher zu sein, sollten Sie WPS im Router komplett abschalten, zumal viele Hersteller keinerlei Angaben zur Sicherheitssituation auf ihren Modellen machen und keine Firmware-Updates bereitstellen. Sicherer ist es daher immer, WPS in der Konfiguration des Routers abzuschalten und neue Geräte über den manuell eingetippten Schlüssel in das Netzwerk zu bringen.
5. Mit diesen Einstellungen wird Ihr Router sicher
Bei der Einrichtung eines sicheren WLANs müssen Sie die Verschlüsselung nach WPA oder WPA2 einschalten. AES (Advanced Encryption Standard) bei WPA2 gilt als sehr sicher; das ältere TKIP (Temporal Key Integrity Protocol) von WPA ist mit dem verwendeten RC4-Verschlüsselungsverfahren dagegen nicht ganz so robust. Ideal ist also WPA2 mit AES. Wenn dies bei Altgeräten nicht zur Verfügung steht, ist auch WPA mit der oft angebotenen AES-Erweiterung eine gute Wahl. WPA mit der alten TKIP-Verschlüsselung macht die Datenübertragung langsam. Zudem muss bei schnellen 802.11n-Netzwerken ohnehin AES verwendet werden, ansonsten schaltet der Router automatisch zu 802.11g herunter. Der gemischte Modus TKIP plus AES ist also nicht empfehlenswert.
Die Authentifizierungsmethode im Heimnetzwerk ist PSK (Pre-Shared-Key). Im Router aktivieren Sie dies je nach Modell mit den Optionen „WPA2-Personal“, „WPA2 (CCMP)“, „WPA2-PSK“ oder „WPA-PSK“. Radiusauthentifizierung ist dagegen lediglich für Firmennetze relevant. Wichtig bis WPA/WPA2: Das Passwort sollte möglichst lang und kompliziert sein, damit es nicht so leicht durch automatisches Ausprobieren ermittelt werden kann.
Routerkennwort ändern: Einer der allerersten Schritte bei der Routereinrichtung sollte die Änderung des Standardpassworts und des vorgegebenen Log-in-Namens sein, auch wenn man sich die häufig verwendete Kombination „Admin“ mit Kennwort „Admin“ bei vielen Routern gut merken kann.
Firmware auf den neuesten Stand bringen
Die Firmware vieler WLAN-Router weist Sicherheitslücken auf, die oft durch Firmware-Updates geschlossen werden. Deshalb ist es ratsam, seinen Router durch regelmäßige Firmware-Aktualisierungen auf dem neuesten Stand zu halten. Das Update ist über die Konfigurationsoberfläche des Routers rasch durchgeführt:
Tippen Sie dazu im Webbrowser die interne Adresse Ihres Routers ein, etwa fritz.box bei einer Fritzbox oder speedport.ipbei einem Speedport-Router. Alternativ geben Sie die interne IP-Adresse des Routers ein, etwa 192.168.0.1, 192.168.1.1 oder 192.168.2.1. Melden Sie sich mit den Zugangsdaten, die oft auf der Unterseite des Geräts oder im Handbuch stehen, am Routermenü an. Manche Router zeigen bereits im Hauptmenü an, dass eine neue Firmware bereitsteht – Sie brauchen dann nur noch einen Button zu klicken, um den Update-Vorgang zu starten. Alternativ starten Sie den Update-Check über den entsprechenden Menüpunkt.
Bei einem älteren Modell ohne Online-Update laden Sie einfach die neueste Firmware-Datei für Ihr Gerät von der jeweiligen Hersteller-Website herunter und entpacken diese. Im Routermenü erstellen Sie als Nächstes im Menüpunkt „System“ oder „Wartung“ ein Backup der derzeitigen Routereinstellungen. Danach starten Sie im Menü den Update-Vorgang, wählen die zuvor heruntergeladene Firmware-Datei aus und bestätigen nachfolgend die Aktion.