Junge Frauen holen auf

Rauchen und Trinken bringt Männern frühen Tod

19.01.2011 von Armin Weiler
Das Rauchen ist hauptverantwortlich dafür, dass in Europa die Männer im Durchschnitt früher sterben als Frauen. Zu diesem Ergebnis sind Forscher des Medical Research Council gekommen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass Todesfälle durch mit dem Rauchen in Zusammenhang stehende Krankheiten in den meisten Ländern für bis zu 60 Prozent dieser Kluft zwischen den Geschlechtern verantwortlich sind.

Tabakkonsum ist hauptverantwortlich dafür, dass in Europa die Männer im Durchschnitt früher sterben als Frauen. Zu diesem Ergebnis sind Forscher des Medical Research Council gekommen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass Todesfälle durch mit dem Rauchen in Zusammenhang stehende Krankheiten in den meisten Ländern für bis zu 60 Prozent dieser Kluft zwischen den Geschlechtern verantwortlich sind.

In Großbritannien zum Beispiel leben Frauen durchschnittlich vier Jahre länger als Männer. Dieser Abstand hat sich jedoch in den vergangenen Jahren verringert. Nach dem Rauchen ist der Alkohol für rund 20 Prozent dieses Ungleichgewichts verantwortlich berichtet das Team um Gerry McCartney in Tobacco Control.

Rauchen als Hauptverursacher

Manche Experten haben ganz einfach die Biologie für diesen Unterschied verantwortlich gemacht oder die Tatsache, dass Frauen eher zum Arzt gehen als Männer. Die aktuellen Forschungsergebnisse legen jedoch nahe, dass das Rauchen der Hauptverursacher ist. In 30 europäischen Ländern waren die Sterbezahlen bei allen Todesursachen bei Männern höher. Island und Großbritannien schnitten mit rund 200 zusätzlichen Todesfällen pro 100.000 Einwohner pro Jahr am besten ab. Litauen und die Ukraine am schlechtesten. Dort starben 800 Männer pro 100.000 Einwohner mehr.

Als die Wissenschaftler untersuchten, was für die Todesfälle mitverantwortlich war, zeigte sich, dass das Rauchen für 40 bis 60 Prozent dieser Kluft zwischen den Geschlechtern verantwortlich war. Das galt für alle Länder mit Ausnahme von Dänemark, Portugal und Frankreich. Dort war der Anteil niedriger. In Malta war er mit mehr als 70 Prozent jedoch deutlich höher. In Großbritannien waren Lungenkrebs und Herzerkrankungen für 60 Prozent der zusätzlichen Todesfälle verantwortlich.

Soziale Ursachen

Die Studie zeige, dass nicht einfach nur ein biologischer Unterschied zwischen Frauen und Männern entscheidend sei, so McCartney. Die Tatsache, dass die Kluft in verschiedenen Ländern unterschiedlich groß ist, beweise, dass soziale Ursachen verantwortlich sind, die in vielen Fällen mit dem Rauchen zusammenhängen, heißt es bei BBC Online. Es bestehe jedoch Hoffnung, da immer mehr Menschen mit dem Rauchen aufhören. Gerade bei jungen Frauen gebe es jedoch derzeit einen Besorgnis erregenden Trend beim Rauchen und Trinken, der genau beobachtet werden sollte. (pte/rw)