AOL Time Warner hat für das abgelaufene Quartal einen Nettogewinn von 396 Millionen Dollar gemeldet. Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf knapp zehn Milliarden Dollar. Das Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen stieg um 14 Prozent auf zwei Milliarden Dollar. Mit diesen Zahlen liefert der weltgrößte Medienkonzern ein ausgiebiges Zahlen-Pingpong, denn vor nicht einmal einem Jahr hatte das Unternehmen mit 54 Milliarden Dollar den höchsten jemals verbuchten Quartalsverlust einer US-Firma zustande gebracht. Auch das Jahresergebnis 2002 von AOL Time Warner ging mit knapp 100 Milliarden Dollar Verlust ins Buch der Rekorde ein - als der höchste Jahresverlust der bisherigen US-Wirtschaftsgeschichte. Das jüngste positive Quartal bedeutet aber nicht, dass bei AOL Time Warner nun alles in Butter ist. Der Konzern hat zwei große Probleme: Zum einen ist da der gigantische Schuldenberg, der seit Ende 2002 von 25,8 Milliarden nochmals auf 26,3 Milliarden Dollar angestiegen ist. Das andere Problemkind des Medienunternehmens ist die Online-Sparte AOL. Zwar hat der weltweit größte Online-Dienst im vergangenen Quartal einen operativen Gewinn von 404 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 2,2 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Doch AOL befindet sich immer noch im Kreuzfeuer der US-Börsenaufsicht SEC und muß sich wegen mehrerer Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen rechtfertigen. Zudem enden in der nächsten Zeit einige lang bestehende Werbeverträge des Online-Dienstes, wie zum Beispiel der Vertrag mit Ebay, der Ende März auslief. Dies könnte laut Meinung von Experten in diesem Jahr zu einem Rückgang der Werbeeinnahmen zwischen 40 und 50 Prozent führen. Das AOL-Management hat zwar bereits Kosteneinsparungen in Milliardenhöhe eingeleitet, dennoch plädieren viele dafür, die Fusion von AOL und Time Warner wieder rückgängig zu machen. (gn)
Quartals-Pingpong: AOL Time Warner meldet nach Mega-Verlust nun wieder Gewinn
25.04.2003
AOL Time Warner hat für das abgelaufene Quartal einen Nettogewinn von 396 Millionen Dollar gemeldet. Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf knapp zehn Milliarden Dollar. Das Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen stieg um 14 Prozent auf zwei Milliarden Dollar. Mit diesen Zahlen liefert der weltgrößte Medienkonzern ein ausgiebiges Zahlen-Pingpong, denn vor nicht einmal einem Jahr hatte das Unternehmen mit 54 Milliarden Dollar den höchsten jemals verbuchten Quartalsverlust einer US-Firma zustande gebracht. Auch das Jahresergebnis 2002 von AOL Time Warner ging mit knapp 100 Milliarden Dollar Verlust ins Buch der Rekorde ein - als der höchste Jahresverlust der bisherigen US-Wirtschaftsgeschichte. Das jüngste positive Quartal bedeutet aber nicht, dass bei AOL Time Warner nun alles in Butter ist. Der Konzern hat zwei große Probleme: Zum einen ist da der gigantische Schuldenberg, der seit Ende 2002 von 25,8 Milliarden nochmals auf 26,3 Milliarden Dollar angestiegen ist. Das andere Problemkind des Medienunternehmens ist die Online-Sparte AOL. Zwar hat der weltweit größte Online-Dienst im vergangenen Quartal einen operativen Gewinn von 404 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 2,2 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Doch AOL befindet sich immer noch im Kreuzfeuer der US-Börsenaufsicht SEC und muß sich wegen mehrerer Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen rechtfertigen. Zudem enden in der nächsten Zeit einige lang bestehende Werbeverträge des Online-Dienstes, wie zum Beispiel der Vertrag mit Ebay, der Ende März auslief. Dies könnte laut Meinung von Experten in diesem Jahr zu einem Rückgang der Werbeeinnahmen zwischen 40 und 50 Prozent führen. Das AOL-Management hat zwar bereits Kosteneinsparungen in Milliardenhöhe eingeleitet, dennoch plädieren viele dafür, die Fusion von AOL und Time Warner wieder rückgängig zu machen. (gn)