Zusammen über 70 Mio. Stück

Quantas und Compals Notebook-Lieferungen nähern sich an

01.10.2009
2008 hat der OEM/ODM-Riese Quanta 36,5 Millionen Notebooks verkauft, Nummer zwei Compal 26 Millionen Stück. 2009 wird die Differenz voraussichtlich bei unter einer Million liegen.

2008 hat der OEM/ODM-Riese Quanta 36,5 Millionen Notebooks und Netbooks verkauft, Nummer zwei Compal 26 Millionen Stück. 2009 wird die Differenz voraussichtlich bei unter einer Million liegen, heißt es aus Industriekreisen in Taiwan.

Im April und im August 2009 hat sich Compal zweimal an die Spitze gesetzt. Im Gesamtjahr wird erwartet, dass Compals Notebook- und Netbook-Lieferungen auf 35 Millionen Stück steigen, während die von Quanta auf 35,5 bis 36 Millionen Units zurückgehen sollen.

Compal verdankt den Erfolg vor allem Netbook-Orders von Acer und Toshiba. Damit wird sich der Hersteller mit 10 Millionen gegenüber 9,6 Millionen Stück voraussichtlich auch im dritten Quartal vor Quanta setzen. So auch im September. Für den Monat war Quanta ursprünglich von 3,8 bis 4,0 Millionen Stück ausgegangen, nach ersten Zahlen werden es nur 3,5 Millionen sein, während Compal auf 3,6 bis 3,7 Millionen Stück kommen dürfte.

Foxconn und Flextronics blasen zum Angriff auf ODM-Industrie

Die taiwanesischen Auftragsfertiger Quanta, Compal, Wistron und Inventec kontrollieren einen Großteil der weltweiten Notebook-Industrie, auch wenn sie meist in China produzieren lassen. Allein die beiden ersten kommen 2009 voraussichtlich auf fast 50 Prozent der globalen Produktion von Notebooks und Netbooks.

Die Top 4 werden in der Regel als OEM- oder ODM-Hersteller (Original Equipment/Design Manufacturers) bezeichnet. Neben OEM-/ODM-Produzenten gibt es noch die sogenannten EMS-Hersteller (Electronics Manufacturing Services), Fertigungsdienstleister, die teilweise auch für die ODM/OEM-Hersteller elektronische Baugruppen, Handys und andere Geräte produzieren.

Weltweit größter Auftragsfertiger von IT-Hardware ist Foxconn (Hon Hai Precision Industries), ebenfalls aus Taiwan, gefolgt von Flextronics aus Singapur.

Beide EMS haben nun Ambitionen in Richtung ODM-Produktion von Notebooks und Netbooks und das obwohl viele Schwergewichte der ITK-Industrie bezweifeln, dass sie dafür die nötige R&D-Power (Forschung und Entwicklung) haben.

Sean Burke, Präsident der Computing-Division von Flextronics, ist aber zuversichtlich dass EMS-Provider aufgrund ihrer Vorteile in der globalen Logistik und vertikalen Integration durchaus konkurrenzfähig sein könnten, wenn es ihnen gelingt, ihre R&D-Leistungsfähigkeit zu stärken.

Derzeit produziert Flextronics vornehmlich Notebooks für HP, kleinere Stückzahlen auch für Dell. Mit 200.000 12,1- und 13,3-Zoll-Geräten für HP im zweiten Quartal wird das Unternehmen 2009 voraussichtlich nur 2,5 Prozent aller HP-Notebooks fertigen. 2010 könnten es bereits 5 Prozent sein, sagt man sich in Industriekreisen.

Foxconn wird 2009 voraussichtlich 3 bis 4 Millionen Notebooks, maßgeblich für HP und Asus fertigen, 2010 werden es voraussichtlich 5 bis 6 Millionen Stück sein.

Zusammen könnten die beiden große EMS-Hersteller 2010 mit 10 Millionen Stück den ODM-Produzenten der Top-Top-Liga durchaus gefährlich sein.

EMS-Provider für ITK- und CE-Produkte kann man heute an zwei Händen abzählen, Wikipedia zufolge gilt die Industrie aber als eine wichtige Wachstumsbranche, in die auch deutsche Unternehmen drängen. Laut Marktforscher iSuppli lag das EMS-Marktvolumen 2008 bei üb er 164 Milliarden Dollar. (kh)