Vorab: Nicht jedes Unternehmen hat eine Armada an Webdesignern, die mit allen psychologischen Wassern gewaschen sind. Die meisten Websites sehen daher aus, wie sie eben aussehen. Es verwundert also nicht, dass manche Seiten besonders auffallen und User dazu verlocken, ein wenig länger zu bleiben. Und schon schnappt die Falle zu! Aber: Manche Tricks sind dabei auch ohne Webpsychologie sehr leicht umsetzbar.
Wenn Sekunden entscheiden
Keine Neuigkeit ist, dass User einer Webseite in wenigen Sekunden entscheiden, ob Sie auf dieser Seite bleiben oder nicht. Keine Neuigkeit ist auch, je länger sich User auf der Seite bewegen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Konversion. Bei vielen Webseiten wird von dieser Kenntnis jedoch noch immer zu wenig Gebrauch gemacht. Wenn Interessierte und damit potenzielle Kunden auf der Webseite gehalten werden sollen, muss es das Ziel sein, Vertrauen sofort aufzubauen.
Am besten wird dieses Vertrauen dabei vom Start weg erzeugt, durch die richtige Bildsprache. Gemeint sind aber nicht Bilder des Unternehmensgebäudes, sondern zum Beispiel die Logos der Kunden! Anstatt nämlich Kundenlogos irgendwo in den Referenzen in einem Webseitenunterreiter zu verstecken, sollten sie auf den ersten Blick präsent sein. Wer denkt, das sei Angeberei, kann es mit einer alten Weisheit halten: "Tue Gutes und sprich darüber!" Kundenlogos sind glaubhafte Empfehlungen anderer und wirken wie Kundenrezessionen auf Amazon. Je bekannter die Logos in der Zielgruppe sind, umso höher ist dabei die Konversion.
Natürlich muss das Vertrauen auch im weiteren Verlauf aufgebaut werden. Typisch dafür sind neben Kundenlogos beispielsweise auch Testimonials und deren Meinung zum Unternehmen. Die Wahrscheinlichkeit sinkt jedoch, dass sich User ohne vorherigen Vertrauensaufbau bis an das Ende eines One-Pagers scrollen.
Direkte Kundenansprache
Ebenso wichtig, um das Vertrauen der potenziellen Kunden sofort aufzubauen, ist die direkte Problemansprache: Warum sind User auf der Webseite richtig? Webseiten, die die Probleme ihrer Zielgruppe direkt adressieren, werden als intuitiver und verständlicher empfunden. So einfach das klingt: Wird das Problem der User sofort beim Namen genannt, finden sich Besuchende auch wieder. Das wird durch eine kollektive Sprache mit der Zielgruppe verstärkt.
Um dann die Konversionschancen weiter zu erhöhen, sollte die Frage "warum sollten User überhaupt bleiben?" ebenfalls unmittelbar beantwortet werden. Webseiten, die neben dem Problem auch die Lösung nennen, konvertieren deutlich besser. Natürlich können beide Fragen mit einer Aussage beantwortet werden, zum Beispiel indem der potenzielle Traumzustand beschrieben wird: "Das passende Personal für Ihr Unternehmen!"
Schließich muss der CTA folgen, frei nach dem Motto "Problem erkannt, Problem gebannt. Hier geht es zur Lösung!" Fehlt ein CTA, geht die Wahrscheinlichkeit einer Konversion gegen Null. Dabei ist auch beim CTA wichtig: Die Handlungsaufforderung sollte mehr als nur "Hier Klicken" sein. Um beim Beispiel der Personalagentur von oben zu bleiben, könnte der CTA "Jetzt Termin vereinbaren" lauten.
Blicke, Farben, Vertrautheit
Bezugnehmend auf die oben erwähnte Bildsprache, ist die Einbindung von Personen immer emotional und damit vertrauensbildend. Nur: Wenn schon eine Persönlichkeit des Unternehmens die User auf der Webseite begrüßt, dann könnte diese Person doch bei Gelegenheit auf die Stelle sehen, an der Problem, Lösung und CTA aufgezeigt werden! Das lenkt auch die Blicke der User unbewusst darauf und unterstreicht, warum sie auf der Webseite richtig sind. Das gilt nebenbei ebenso für Fahrzeuge, die beispielsweise auf einen CTA zufahren.
Mindestens genauso spannend wie die richtige Wortwahl ist die richtige Farbenwahl. Webseiten, die eine Farbwelt ihrer Zielgruppe wählen, erzeugen so ein Vertrautheitsgefühl und verlocken dadurch zum Verweilen. Ziel ist es den Usern ein Gefühl von Bekanntheit zu vermitteln und so Vertrauen aufzubauen: "Das kommt mir bekannt vor, hier bin ich richtig!" Als Anbieter einer Streaming-Plattform könnte es zum Beispiel Sinn machen, die Farben Rot und Schwarz zu nutzen. Das erinnert Besuchende der Webseite an ihren letzten Kinobesuch: Rote Sitze, dunkle Räume.
Schließlich gilt, langweilige Namen machen gelangweilte User. Negative Konnotationen sollten vermieden werden! Der Unternehmensblog bleibt der Unternehmensblog, auch wenn er anders heißt. Der Vorteil liegt dann darin, dass die inzwischen ausgefranzte Bezeichnung "Blog" niemanden mehr hinterm Ofen hervorlockt. Insides, Tipps und Tricks aber klingen wesentlich vielversprechender. Der Expertenstatus, der aufgebaut werden kann, indem ein Blog zum Beispiel eine humorvolle Bezeichnung erhält, ist ganz nebenbei glaubwürdiger.
Vertrauen aufbauen, Problem rasch erkennen, Lösung sofort parat haben
Mit wenigen Tricks kann jede Webseite so umgestaltet werden, dass sie besser konvertiert. "Umgestalten" ist dabei das Schlagwort, denn häufig sind die hier angesprochenen Informationen bereits auf den Seiten vorhanden - nur eben an falscher Position. Am Ende läuft es aber immer darauf hinaus, den User länger auf der Webseite zu halten.
Das gelingt am besten, indem so schnell es geht Vertrauen aufgebaut wird. Denn: User entscheiden in wenigen Sekunden, ob Sie auf einer Seite bleiben oder nicht. Hilfreich ist es dabei, Kundenlogos und Personen so am Anfang der Seite zu positionieren, dass sie sofort gesehen werden und den Blick auf den CTA lenken. Ebenso wichtig ist die Nennung des Problems und der Lösung. Unterstützt wird die Konversion dann durch die richtige Wort- und Farbenwahl.
Im Übrigen ist es dabei völlig okay, mehr Wissen preiszugeben. Bedenken, es gäbe keine Verkaufsargumente mehr, wenn vermeintlich alles gesagt ist, sind unbegründet - wenn nicht überbewertet. Gute Webseiten funktionieren gerade dadurch, dass sie Wissen preisgeben. Das unterstreicht die Expertise und führt über Glaubwürdigkeit zur Vertrauensbildung.
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