IT-Sicherheit ist und bleibt ein Wachstumssegment. Das hat im Oktober 2021 auf Basis von IDC-Zahlen auch der Bitkom wieder einmal festgestellt. Der Umsatz in Deutschland mit Hardware, Software und Services in dem Bereich kletterte demnach 2021 auf rund 6,2 Milliarden Euro. Das waren noch einmal 9,7 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2020. Und es soll ähnlich gut weitergehen: Bitkom und IDC prognostizieren für 2022 ein Umsatzplus von 9,9 Prozent und ein durchschnittliches Wachstum von 9,5 Prozent pro Jahr bis 2025.
Die Zahlen kennt man sicher auch beim VAD Prianto. Zum Teil dürfte man sie auch in den eigenen Büchern nachvollziehen können, denn zum Herstellerportfolio gehören schon seit langem auch zahlreiche IT-Security-Anbieter. Um den Bereich mit mehr Nachdruck, strategischer und vor allem nicht mehr nur herstellerspezifisch, sondern aus Sicht von Kunden und Resellern lösungsbezogen weiterentwickeln zu können, hat Prianto eine eigene Business-Unit Security gegründet.
Deren Leitung obliegt Miro Milos. Er ist seit Juni 2019 bei dem Distributor und vielen noch aus seiner Zeit als Channel-Verantwortlicher bei Paragon Software bekannt. Bei Prianto betreute er zuvor den Hersteller Solarwinds. Offenbar sehr erfolgreich, denn von ihm wurde Prianto soeben mit einem europäischen Partner-Award bedacht.
Der VAD muss den Bereich also nicht neu aufbauen, sondern vor allem neu strukturieren. Denn bisher ist das Herstellerportfolio historisch gewachsen. Wie in der Distribution üblich, wurde dabei jeder Hersteller für sich betreut. Das ist grundsätzlich ein bewährtes Modell. Gerade bei Security geht es jedoch zunehmend um Gesamtlösungen mit Produkten von mehreren Anbietern. Da erwarten Kunden von ihren Dienstleistern und die Reseller von der Distribution mehr.
Auch angesichts des Fachkräftemangels, der im Bereich IT-Security besonders spürbar ist, können Dienstleister die Erwartungen aber oft nicht in vollem Umfang erfüllen. Mit der Zielgruppe gehobener Mittestand will Prianto deshalb auch diesbezüglich unterstützen. Dazu werde man "notwendige und sinnvolle Technologien" zusätzlich ins Portfolio aufnehmen und die vorhandenen so gruppieren, dass die Zielgruppe in der Vielfalt der Angebote Orientierung bekommt und nicht produktspezifisch agieren muss, sondern Security-Strategien verfolgen kann.
Als Ausgangspunkt sieht Milos dafür die Aufnahme des Status Quo bei den Kunden: Arbeiten die überwiegend wieder im Büro oder ist Homeoffice ein wichtiges Thema? Wie sieht es bei der Standortvernetzung aus? Wenn diese und andere Fragen geklärt sind, lassen sich aufbauend auf den Antworten individuelle Rahmenkonzepte für mehr IT-Sicherheit entwickeln. Dazu sollten zudem die größten Risikobereiche analysiert werden, zum Beispiel mittels der Lösung von Greenbone Networks, die Prianto im Portfolio hat. Daraus lassen sich dann Empfehlungen für Tools ableiten, die geeignet sind, die gefundenen Risiken zu minimieren.
Portfolioerweiterung bereits geplant
"Bei der Strukturierung werden wir noch auf die eine oder andere Lücke in unserem Portfolio stoßen", räumt Milos zum Start ein. Es sei aber fest geplant, die dann gezielt zu schließen und das Portfolio entsprechend zu ergänzen.
"Ich freue mich über die neue Herausforderung in diesem spannenden und herausfordernden Bereich. Das Thema IT-Security wird vielleicht nicht unterschätzt, durch andere Prioritäten aber im Alltag oft hinten angestellt", sagt Milos. "Genau die richtigen Lösungen - im richtigen Maßstab, passend für das Schutzbedürfnis der Kunden - das ist es, was wir unseren Partnern für ihre Kunden empfehlen können. Und falls nötig, können wir sogar bei der technischen Planung und Umsetzung unterstützen", beschreibt Milos den Ansatz der Security-Business-Unit von Prianto.
Team wird noch erweitert
Die personellen Ressourcen dafür sind zum Teil schon vorhanden. Aktuell besteht das Team aus zwölf Personen. Gerade Anfang Februar kam wieder eine an Bord - und weitere Stellen sollen demnächst besetzt werden. Damit unterstreicht der Distributor sein Engagement und den Willen, sich als gute Adresse bei IT-Security-Fragen zu etablieren. Dass der Bereich nun als eigene Business-Unit quasi eine eigene Hausnummer bekommen hat, ist ein guter Start.
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