Süddeutsche Zeitung
Die geplante Übernahme von Digital durch Compaq bildete das Hauptthema der Kommentatoren in der letzten Woche. Die Süddeutsche Zeitung vom 27. 01. 1998 erwartet einschneidende Veränderungen:
Das ist eine Aufgabe, die erheblich schwieriger ist als die bisher von Compaq zu meisternden Probleme, die aber auch ungeheure Chancen bietet. Compaq stößt damit in das Führungstrio der Computerindustrie vor und nimmt damit auf voller Breite die Konkurrenz zu IBM und Hewlett Packard auf. Das bedeutet: Der Wettbewerb wird sich verschärfen, die Karten in der ganzen Branche werden neu gemischt.
Handelsblatt
Das Handelsblatt vom 27. 01. 1998 zum selben Thema:
DEC kann auf eine vierzigjährige Tradition verweisen. Selbst wenn das Unternehmen in diesen vier Jahrzehnten zunächst viel richtig, dann aber immer mehr falsch gemacht hat, so ist der gute Ruf noch nicht ganz ramponiert. (...) Jetzt ist das Compaq-Management voll gefordert. Es muß vor allem die guten Leute bei der Stange halten. Jetzt werden nicht mehr nur Computer vertrieben. Das System- und Projektgeschäft, das DEC mitbringt, verlangt den gekonnten Umgang mit den eigenen Mitarbeitern und den anspruchsvollen Kunden. Trotz aller Bedenken ist die Gelegenheit für Compaq günstig.
WirtschaftsWoche
Die Wirtsschaftswoche Nr. 6/98 erwartet einen Abbau von Arbeitsplätzen:
In der Tat muß Pfeiffer (Compaq-CEO - Anm. d. Red.) bei Digital zunächst große Hindernisse aus dem Weg räumen. Palmer (Digital-Chef - Anm. d. Red.) benötigte fünf Jahre, um den ehemligen Computerpionier wieder in die schwarzen Zahlen zu führen. Von den ehemals 35 DEC-Fabriken mußte er mehr als zwei Drittel schließen. Die Zahl der Mitarbeiter reduzierte Palmer von mehr als 100.000 auf 55.000. Doch das sind noch immer zuviel. Um die Profitabilität von DEC zu verbessern, wird weiterer Stellenabbau unvermeidlich sein.
Computerwoche
Die Computerwoche Nr. 5/98 fragt nach Konsequenzen für DEC:
(...)anders als bei dem noch keinesfalls verdauten Kauf von Tandem wird mit der Übernahme von DEC ein Großreinemachen in der Produktpalette notwendig. Im PC- und PC-Server-Business dürften die Digital-Maschinen den kürzeren ziehen. Völlig offen ist dagegen die Frage, wie es mit Alpha weitergeht. Wird Compaq die Technologie und die darauf basierenden Systeme auch dann noch beibehalten, wenn Intel 1999 den 64-Bit-Prozessor "Merced" auf den Markt gebracht hat?