Premiere sieht sich von Kartellamts-Aussagen nicht betroffen

04.07.2008
MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Premiere AG sieht "keine Diskrepanz" zwischen den Aussagen des Bundeskartellamts und den Zielen des Unternehmens bei der Vergabe der Fußballbundesliga-Rechte. "Das Bundeskartellamt hat auf eine Frage geantwortet, die sich so gar nicht stellt", sagte ein Premiere-Sprecher am Freitag mit Blick auf einen entsprechenden Medienbericht vom Vortag. "Premiere strebt gar keine exklusive Berichterstattung für die Bundesliga an", so der Sprecher.

MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Premiere AG sieht "keine Diskrepanz" zwischen den Aussagen des Bundeskartellamts und den Zielen des Unternehmens bei der Vergabe der Fußballbundesliga-Rechte. "Das Bundeskartellamt hat auf eine Frage geantwortet, die sich so gar nicht stellt", sagte ein Premiere-Sprecher am Freitag mit Blick auf einen entsprechenden Medienbericht vom Vortag. "Premiere strebt gar keine exklusive Berichterstattung für die Bundesliga an", so der Sprecher.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte am Vortag berichtet, dass das Bundeskartellamt verhindern will, dass Fernsehberichte über die Fußball-Bundesliga in Zukunft großteils nur noch im Bezahlfernsehen zu sehen sind. "Wenn die Bundesliga-Berichterstattung fast ausschließlich ins Bezahlfernsehen verlagert würde, wäre dies sicher nicht angemessen", zitiert die Zeitung eine Sprecherin des Kartellamts.

Die Premiere-Aktie war am Donnerstag unter erheblichen Abgabedruck gekommen und setzte am Freitag ihre Kursverluste weiter fort. Am Mittag notiert das Premiere-Papier in einem festen Gesamtmarkt 3,1% im Minus bei 12,11 EUR. Am Donnerstag hatte das Papier bereits rund 8% verloren.

Premiere habe schon immer gesagt, dass es auf einen "vernünftigen Mix" aus Free- und Pay-TV-Übertragung bei der Fußball-Bundesliga setze. So gebe es in keinem anderen europäischen Land ein so großes Free-TV-Angebot für Profifußball wie in Deutschland. Das würde sich auch nicht ändern, wenn Premiere ihre Maximalforderung durchsetzen würde, die Highlight-Berichterstattung der ersten Bundesliga auf Samstag 22.00 Uhr zu verlagern, so der Premiere-Sprecher.

Der Rechteverkauf der Fernseh- und Funkübertragungsrechte für die Bundesligaspiele der Spielzeiten 2009/10, 2010/11 und 2011/12 liegt seit Monaten auf Eis, weil die Bonner Wettbewerbshüter den Plänen von Deutscher Fußball Liga GmbH (DFL) und dem Medieninvestor Leo Kirch bisher noch nicht die notwendige Freigabe erteilt haben. Das Kartellamt prüft momentan unter anderem die Praxis der Zentralvermarktung der TV-Rechte durch die Bundesligavereine. Die DFL wollte den Bericht am Freitag auf Nachfrage nicht kommentieren.

News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist an Premiere mit 25,01% beteiligt.

Webseite: http://www.premiere.de - Von Alexander Becker, Dow Jones Newswires, +49 (0)89 5521 40 30 industry.de@dowjones.com DJG/abe/smh

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