Das Gefahrenbewusstsein, das Nutzer beim alltäglichen Surfen durch das Web an den Tag legen, nimmt zu. Wie eine Umfrage des IT-Sicherheitsexperten Avira zeigt, fühlt sich heute mit 34 Prozent etwas mehr als ein Drittel der User generell auf keiner Webseite mehr wirklich sicher. Insgesamt betrachtet ist die überwiegende Mehrheit aber dennoch davon überzeugt, sich nur auf einschlägigen Internet-Destinationen wie etwa Warez-Portalen oder Seiten mit pornografischen Inhalten einer ernsthaften Gefahr auszusetzen.
"Einerseits ist es sehr erfreulich, dass sich 35 Prozent unserer Anwender der Tatsache bewusst sind, dass Bedrohungen von jeder Website ausgehen können", stellt Sorin Mustaca, Datensicherheitsexerte bei Avira, fest. Auf der anderen Seite spreche es aber nicht gerade für unsere Gesellschaft, wenn heutzutage mehr als ein Drittel der Surfer keinem Online-Angebot mehr Vertrauen schenken würde. "Unsere Umfrage beweist, dass die Anwender sich mehr und mehr der Gefahren bewusst werden, die ihnen bei der alltäglichen Nutzung des Internets begegnen können", so Mustaca.
Aufholbedarf auf Nutzerseite
"Dieses Ergebnis zeigt zwei Dinge: Erstens, dass wir es heute mit einer alarmierend großen Zahl schädlicher Webseiten zu tun haben und zweitens, dass sich die User schön langsam auf diese Bedrohung einstellen und mit zunehmender Vorsicht im Netz unterwegs sind", erklärt Martin Penzes, Technischer Direktor beim IT-Sicherheitsunternehmen ESET. Alles in allem sei in puncto Sicherheitsbewusstsein aber sicher noch einiges an Aufholbedarf auf Nutzerseite zu beklagen.
Dass gerade Warez-Portale (27 Prozent) und Pornoseiten (22 Prozent) als die größten Bedrohungen empfunden werden, überrascht den Security-Experten nicht sonderlich: "Ein gewisses Sicherheitsrisiko kann zwar mittlerweile bei keiner Webseite mehr wirklich ausgeschlossen werden. Es gibt aber eindeutig Seiten, auf denen die Wahrscheinlichkeit, sich eine Infektion einzufangen, um ein Vielfaches größer ist als im restlichen Web." Diese Tatsache habe sich inzwischen auch bei den Usern herumgesprochen.
Nicht repräsentativ
Um die aktuelle Avira-Umfrage richtig interpretieren zu können, muss man sich allerdings im Klaren darüber sein, dass die erbrachten Ergebnisse lediglich auf einer willkürlichen Stichprobe von insgesamt 3.325 Kunden basieren. Diese legen - als Nutzer der entsprechenden Sicherheitssoftware - womöglich ohnehin schon generell ein größeres Gefahrenbewusstsein an den Tag als der durchschnittliche Webuser. "Hinzu kommt der Umstand, dass das Sicherheitsbewusstsein auch stark davon abhängt, in welcher geografischen Region sich ein User aufhält", merkt Penzes an. (pte/rw)