Günstiger und gute 3D-Darstellung

Plasma-TV-Verkäufe mit Rekordhoch Ende 2010

08.02.2011
Plasmafernseher haben sich im vierten Quartal 2010 so gut verkauft wie noch nie. DisplaySearch führt das auf den großen Preisunterschied zu sogenannten LED-TVs und auf eine gute 3D-Qualität zurück.

Plasmafernseher haben sich im vierten Quartal 2010 so gut verkauft wie noch nie. Da kann man nur immer wieder sagen: Totgesagte leben länger. DisplaySearch führt das auf den großen Preisunterschied zu sogenannten LED-TVs und auf eine gute 3D-Qualität zurück. "Plasmafernseher stehen vor 3D-Boom", titelte ChannelPartner.de im Sommer 2010.

Plasma-TV von Marktführer Panasonic.

Wie von ChannelPartner.de berichtet, hat ein Test Panasonic versus Samsung vor einem Jahr schon ergeben, dass Plasma- oder kurz PDP-TVs bei der 3D-Darstellung besser abschneiden als sogar LCD-Vettern mit LED-Hintergrundbeleuchtung.

In der zweiten Jahreshälfte 2010 blieb die Nachfrage nach Plasma-Panels auf hohem Niveau.

Die Rekordverkäufe von PDP-TVs im vierten Quartal 2010 waren selbst für die Analysten von DisplaySearch überraschend, weil sich wegen der schwierigen Wirtschaftslage einige Player aus dem Business verabschiedet haben. Außerdem hat sich durch LED-Backlight die Qualität von LCD-TVs deutlich verbessert. Andererseits ist damit der Durchschnittspreis der LCD-Geräte nicht mehr so stark gesunken wie in der Vergangenheit, was Plasma-TV zum Auftrieb verholfen hat. Das trifft insbesondere auf das klassische PDP-Segment ab 40 Zoll Bilddiagonale zu.

Der Quartalsbericht von DisplaySearch zeigt, dass in den letzten drei Monaten des Vorjahres 5,2 Millionen PDP-TVs verschifft wurden, ein Quartalsplus von 1 Prozent und ein Jahresplus von 9 Prozent. Da PDPs in verschiedenen Tests als die flimmerfreiere 3D-Technologie bewertet konnten sich die großen Player im vierten Quartal vor Anfragen kaum retten und mussten auf Hochtouren produzieren.

Außerdem ist mit COC ein neuer in China hinzugekommen. Plasma gilt auch als die Technologie mit dem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis, bei Fernsehern zumindest, bei Public Displays ist es oft andersherum.

DisplaySearch-Seniranalyst Ken Park denkt zwar nicht, dass das 3D-Thema bei der Absatzsteigerung von Plasma-TVs die entscheidende Rolle gespielt hat, sieht aber schon, dass die als im Aussterben gewähnte Technologie damit gegenüber LCD noch einmal an Boden gutgemacht hat und mit der 3D-Funktionalität sogar am Leben erhalten bleiben könnte. 3D werde ihm zufolge 2011 bei allen großen Plasma-TV-Marken das ganze Produktspektrum von 42 bis 152 Zoll erfassen.

Panasonic als die führende Plasma-TV-Marke konnte 2010 den Verkauf um 22 Prozent steigern, an zweiter Stelle folgte Samsung (Samsung SDI) mit einem Absatzplus von 37 Prozent, an dritte LG Electronics mit 30 Prozent mehr PDP-TV-Verkäufen als 2009. Das größte Wachstum hat mit 421 Prozent mit einer Marktanteilssteigerung von 0,6 auf 2,2 Prozent der chinesische Hersteller COC auf Platz vier hingelegt. Der weltweite Absatz ist im Gesamtjahr 2010 um 29 Prozent nach oben gegangen, die globale Umsatz um 11 Prozent. Während Marktführer Panasonic da nur um 4 Prozent zulegen konnte, waren es bei Samsung SDI 15 Prozent, bei LG 22 Prozent und bei COC 356 Prozent.

2008 wurden weltweit 15,1 Millionen Plasmafernseher verkauft, 2009 waren es nur noch 14,8 Millionen Stück, 2010 ist der Absatz aber auf 19,1 Millionen Stück eben um 29 Prozent nach oben gegangen.

Im Segment ab 50 Zoll Bilddiagonale ist der Plasma-TV-Anteil 2010 von 38 auf 40,8 Prozent gestiegen. Der 1080p-Anteil hat sich bei Plasma-TVs derweil kaum erhöht, weil die Konsumenten laut DisplaySearch noch immer preissensitiv sind. Den Analysten zufolge ist das wohl auch der Grund, warum Samsung in der zweiten Jahreshälfte erstmals einen 3D-fähigen 50-Zöller mit 720p- statt mit 1080p-Auflösung ins Rennen schickte. (kh)