Perfekte Pixel, Teil 3: Verfeinerte Standardanwendung á la Loewe und Sharp

29.10.2007 von Reinhard Otter
Der Edelhersteller Loewe und seine japanische Mutter-Company Sharp setzen auf Technik vom Schweizer TV-Spezialisten Micronas.

Bereits seit Jahren tauchen in den Beschreibungen von Loewe-Flat-TVs so wohlklingende Bezeichnungen wie "Digital+", "Digital + HD" oder "TruD" auf.

Der letztgenannte Begriff stammt von Micronas, einem Hersteller von Bildprozessoren. Die Chipfamilie TruD hat Micronas ursprünglich für die Skalierung und Bewegungsoptimierung von PAL-Signalen auf hoch auflösenden Flat-TVs entwickelt. HDTV-Signale passierten die Prozessoren dagegen unverändert. In den letzten beiden Jahren wurde die Micronas-Technik mithilfe immer schnellerer Prozessoren auf die HD-Technik ausgebaut.

In der Loewe-Nomenklatur lässt sich diese Evolution nachvollziehen: Geräte mit der Technik "Digital+ HD" optimieren alle Eingangsauflösungen, indem die Bewegungen im Bild analysiert und geglättet werden (Movie dejuddering).

In der neuesten TV-Generation hat Loewe die Technik noch weiter ausgebaut und nennt sie nun "Digital+ HD 100". Zur HD-Verarbeitung in Sachen Bewegungsoptimierung, Kontrast- und Farbanpassung kommt nun auch die 100-Hertz-Darstellung, um Bewegungsunschärfen auf dem LCD-Schirm zu vermeiden. Dabei berechnet der Bildprozessor wie bei anderen Herstellern dynamische Zwischenbilder.

Loewe geht in der neuesten Generation übrigens auch mit Filmen von Blu-ray und HD-DVD sorgsam um: Digital+ HD 100 nimmt Videobilder im Format 1080p/24 Hertz entgegen und stellt sie mit der vierfachen Frequenz, also 96 Hertz, auf dem Bildschirm dar.

Geräte mit Digital+ HD beherrschen die 24p-Darstellung bislang nicht. Für sie soll aber Ende 2007 ein Software-Update kommen, das sie fit für die kinotypische Bildfrequenz macht. Die Darstellung erfolgt dann mit 48 Bildern pro Sekunde.

Bei Sharp kommt ähnliche Technik zum Einsatz: Ab der Mittelklasse bietet der Hersteller LCD-Fernseher mit "TruD" an - in der RD-Serie mit HD-ready-Auflösung (1.366 x 768 Pixel) etwa erledigt TruD allerdings nur die Skalierung und Bewegungsoptimierung von PAL-Inhalten.

Moderne 100-Hertz-Schaltungen errechnen Zwischenbilder, damit Bewegungen in 100 Hertz flüssiger auf dem Bildschirm erscheinen.

In höherwertigen Großbild-TVs von Sharp wie etwa in der neuen HD1-Serie mit HDTV-Tuner und Full-HD-Auflösung arbeitet TruD bis zur vollen HDTV-Auflösung. Zusätzlich werden alle Signale mit 100-Hertz-Technik und dynamischer Zwischenbildberechnung dargestellt. Die Technik ähnelt der von Loewe, da beide Hersteller bei der Entwicklung ihrer Topmodelle eng kooperieren.

Zusätzlich bieten die hochwertigen LCD-TVs von Sharp mit der optischen Bildkontrolle "OPC" eine Möglichkeit, Kontrast und Helligkeit des Panels an die Umgebungsbeleuchtung anzupassen. Diese Technik funktioniert wie bei Philips über einen Lichtsensor.

Beim nächsten Mal erfahren Sie, wie Metz das TV-Bild optimiert. (Reinhard Otter/go)