"In einem Bargeldland wie Deutschland Akzeptanz für neue, innovative Bezahlverfahren aufzubauen, ist ein schweres, aber machbares Stück Arbeit", skizziert Jürgen Wolff, Chief Executive Officer von PayCash, die Mobile-Payment-Situation in Deutschland. Laut aktuellem Nielsen-Bericht zur Smartphone-Durchdringung in Deutschland nutzen heute 62 Prozent aller deutschen Handy-Besitzer ein Smartphone. Ein Markt, auf dem PayCash Europe S.A. mit dem mobilen Bezahlservice PayCash in Luxemburg und Deutschland aktiv ist.
So können seit Januar 2013 Besucher des Düsseldorfer Hauptbahnhofs ihre Einkäufe in den Handelsketten des Traditionsunternehmens Stockheim mit der kostenlosen PayCash-App bezahlen. "Die größte Herausforderung für uns als Mobile-Payment-Anbieter ist es, die Zahlungsgewohnheiten der Menschen dauerhaft zu verändern", betont Wolff. "Um das zu erreichen, muss eine neue Lösung einen erfahr- und greifbaren Nutzen haben. An einem Bahnhof wollen täglich viele Reisende schnell ohne lange nach Bargeld suchen zu müssen ein paar Kleinigkeiten einkaufen."
Deshalb passt in den Augen von Wolff ein sicheres und schnelles mobiles Bezahlverfahren besonders gut zu einem auf das schnelle ´To Go´-Geschäft spezialisierten Unternehmen wie Stockheim. Von zentraler Bedeutung für den Erfolg von Bezahlsystemen wie PayCash ist nach der Einschätzung von Wolff vor allem die kontaktlose und damit äußerst sichere Übermittlung der Zahlungsdaten.
Bei der Zahlung mit PayCash wird ein Zufalls-Token zur Datenübertragung zwischen den Zahlungsbeteiligten verwendet. Sensible, nutzerbezogene Daten werden während des Zahlvorgangs zwischen Zahlungspflichtigem und -empfänger nicht übermittelt. Daher kann das zum Patent angemeldete Bezahlverfahren als sehr sicher bezeichnet werden. Zur häufig in Fachkreisen geführten Diskussion, ob QR-Codes oder Near-Field-Communication (NFC) die bessere Wahl zur Datenübertragung sind, meint CEO Wolff: "Aus unserer Sicht ist für die Sicherheit ausschlaggebend, welche Daten konkret bei einer Zahlung übermittelt werden, nicht die Übertragungstechnologie für diese Daten."
Zufalls-Token per QR-Code
Zur Übertragung des Zufalls-Token zwischen den mobilen Endgeräten nutzt PayCash derzeit die QR-Technologie, da diese auf Kunden- und Händlerseite am weitesten verbreitet ist und problemlos auf verschiedenen Softwareplattformen funktioniert. Die Entwicklung der NFC-Technologie verfolgt PayCash aufmerksam: Aufgrund der geringen Verbreitung auf den Smartphones der Endkunden spielt diese derzeit jedoch keine Rolle.
Für die Verwendung eines Zufalls-Tokens zur Datenübertragung sprechen laut PayCash einerseits die hohe Datensicherheit und andererseits die Kosten, denn dieser Ansatz sei wesentlich günstiger als Mobil-Payment-Verfahren, die auf statischen Daten basieren. Die letztgenannten Verfahren setzen die die Implementierung eines Sicherheitsmoduls (Secure Element) ins Smartphone des Nutzers voraus, um die sicherheitsrelevanten Daten entsprechend zu schützen.
Doch die Bereitstellung des Secure Elements, sei es als SIM oder Speicherkarte, ist aktuell noch mit hohen Kosten verbunden. Im Gegensatz dazu benötige das PayCash-System kein Secure Element, da auf den Endgeräten keine sicherheitsrelevanten statischen Daten gespeichert werden und lediglich dynamische Daten über das Zufalls-Token übermittelt werden. Zudem sei es so ermöglich, dass Endkunden nicht nur bei Akzeptanzstellen im Handel, sondern auch untereinander Zahlungen vornehmen können ("person-to-person"), zum Beispiel Geld für die mitgebrachten Kinotickets austauschen.
Integration in vorhandene Infrastruktur
Eine weitere Hürde, die es bei der erfolgreichen Einführung von Mobile Payment zu überwinden gilt, ist die Integration der mobilen Lösung in die häufig sehr verschiedenen technischen Infrastruktur-Umgebungen des Handels. Das Bezahlverfahren ist unabhängig von vorhandenen Betriebssystemen auf den unterschiedlichsten Endgeräten einsetzbar. Je nach technischer Ausgangslage und Wunsch der Handelspartner bietet das Unternehmen eine plug-and-play-Lösung in Form eines Bezahlterminals an oder ermöglicht die Nutzung von PayCash über Kassensysteme, in die dieser Zahlweg direkt implementiert ist.
Um einen Mehrwert über den reinen Bezahlvorgang hinaus zu bieten, setzt das Unternehmen zudem noch Loyalty-Programme um. Die Verwendung von mobilen Endgeräten für Loyalty-Programme liegt nahe: Der Kunde muss sein Portemonnaie nicht mit einer weiteren Karte belasten, die Einlösung eines mobilen Gutscheins oder Vouchers erfolgt per App in nur wenigen Sekunden und es gibt einen direkten Rückkanal vom Händler zum Kunden. Auf diese Weise setzt PayCash orts- und zeitabhängige Voucher-Kampagnen um, die an die spezifischen Bedürfnisse der Handelspartner und ihrer Kunden angepasst sind. So können Kunden der Kaffee-Kette CAFETIERO beispielsweise in Düsseldorf, Hamburg oder Frankfurt am Main mobil zahlen und gleichzeitig mit der digitalen CAFETIERO-Bonuskarte Punkte sammeln.
Loyalty-Programme als Mehrwert
Umgesetzt wurde obige Lösung in Kooperation mit der Dortmunder acardo Group AG, einem Coupon Clearing House, das große deutsche Konsumgüterhersteller und Handelsunternehmen zu seinen Kunden zählt. Gemeinsam ermöglichen PayCash und acardo ihren Handelspartnern und deren Kunden, in einem einzigen Vorgang Geldbeträge und Coupons mobil per App abzurechnen. Gerade Mehrwert wie dieser entscheidet für Wolff in Deutschland über die Akzeptanz einer Payment-Lösung durch Handelspartner und Endkunden - und somit über ihren Erfolg. Jürgen Hill/(bw)