Von Klaus Hauptfleisch
Groß geworden ist Socket Mobile mit PDA-Peripherie wie SD-Karten mit integriertem Bluetooth-Empfänger. Nun brechen dem kalifornischen Unternehmen durch den geplanten Ausstieg von Dell und FSC aus dem Markt mit die wichtigsten Partner weg. Abgesehen von Hewlett-Packard und Palm gibt es bald auch nicht mehr viele namhafte Anbieter. Um im Geschäft zu bleiben, hat Socket Mobile selbst einen Handheld-Computer entwickelt und bietet mit dem Gerät viel Leistung und eine reichhaltige Ausstattung.
Mit Nettopreisen ab 540 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer soll der "SoMo 650" flexibler und kostengünstiger sein als ein Industrie-Handheld, sich aber aufgrund seiner Funktionen auch besser für den Business-Einsatz eignen als ein Consumer-PDA oder Smartphone. "Im Markt mobiler Handheld-Computer gibt es eine Lücke: Für viele Unternehmen sind PDAs nicht robust und praktisch genug, während Industriegeräte oft zu teuer und sperrig sind", sagt Jack Gold, Gründer und Hauptanalyst bei J. Gold Associates, und findet lobende Worte für den SoMo 650. Fokus für Socket Mobile, seit 1998 in Deutschland auf dem Markt, ist reines B2B mit 100 Prozent indirektem Vertrieb über die Distribution und den Fachhandel.
Als "semi-ruggedized" ("halbrobust") ausgewiesen, übersteht der SoMO 650 laut Herstellerangaben Fallhöhen von 1,20 Metern auf Beton sowie Temperaturen bis 50 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 95 Prozent. Die Robustheit rechtfertigt auch den Preis, der über dem der meisten vergleichbaren Geräte mit ähnlichen Leistungswerten liegt. Einsatzbereiche für den PDA sieht Socket Mobile unter anderem im Außendienst sowie in Logistik, Krankenpflege und Anlagenverwaltung. Programmierbare Tasten bieten die Möglichkeiten, branchenspezifische Anwendungen zu entwickeln. Unternehmen können auch Scan-, RFID-, Magnetkartenlese- und andere Funktionen einrichten. "Windows Mobile 5.0 Professional" gewährleistet eine weit reichende Kompatibilität zu verschiedenen Peripherie- und Informationssystemen sowie zu einer Vielzahl mobiler Applikationen. Übrigens: Im Januar 2008 soll ein Modell mit Windows Mobile 6.0 folgen.
Wie das Bild zeigt, hat Socket Mobile eine große Bandbreite von Zubehör für das Gerät. Dazu gehören SD- und CF-Karten mit Kamera, Modem, RFID-Lesegerät, ein kleiner Scanner, eine serielle Schnittstelle und vieles mehr. Für beide Kartentypen sind natürlich entsprechende Slots vorhanden. Bluetooth und WLAN gemäß dem 802.11g-Standard sind im SoMo 650 schon integriert. Die USB-Schnittstelle ist leider nur vom Typ 1.1. Das vergleichsweise große Display mit LED-Backlight und Touch-Technologie bietet eine QVGA-Auflösung von 320 x 240 Pixeln. State of the Art ist der Intel-Prozessor PXA 270 mit 624 Megahertz. 128 MB SDRAM und 256 MB NAND-Flash-ROM bieten reichlich Speicher. Damit dürfte es kein Problem geben, mehrere Anwendungen nebeneinander laufen zu lassen. Im Lieferumfang ist ein Lithium-Ionen-Akku mit 1.200 mAh (Milliampere-Stunden) enthalten, optional ist ein Zusatz-Akku mit einer Leistung von 2.600 mAh erhältlich.
Mit dem SoMo 650 vollzieht Socket Mobile den Wandel vom reinen Peripherie- zu einem Geräteanbieter, wie EMEA-Vertriebschef Holger Sponholz erklärt. Den Fokus auf B2B will der Hersteller mit Einführung des Gerätes im Oktober 2007 auch durch ein Partnerprogramm untermauern. Da für Unternehmen der Return on Investment (ROI) zählt, ist es Sponholz wichtig, auf den Produktlebenszyklus von drei bis fünf Jahren hinzuweisen. Das zweistufige "SocketCare"-Service-Programm von Socket Mobile bietet Händlern die Möglichkeit, die einjährige Produktgarantie im Rahmen des Standard-Programms um ein Jahr oder im Rahmen des Premium-Programms um drei Jahre zu verlängern. Nach der Programmstufe richtet sich auch die Servicegeschwindigkeit für Reparaturen und Produktersatz. Distributoren sind IME, Intertrade, Scansource und PDA Solutions Center sowie Ingram Micro als dessen Subdistributor.