Im vierten Quartal 2011 wurden in Westeuropa im Vergleich zum Vorjahresquartal um 16 Prozent weniger PCs verkauft. Nach Angaben des Marktforschungsinstituts Gartner gingen die Verkäufe von 19,4 auf 16,3 Millionen Stück zurück. Über das gesamte Jahr 2011 setzten die Hersteller in Westeuropa 58,5 Millionen PCs in Westeuropa ab, was ebenfalls einem Rückgang von 16 Prozent im Jahresvergleich entspricht.
Der Markt in dieser Region musste das vierte Quartal hintereinander einen Rückgang der verkauften Stückzahlen hinnehmen. "Trotz aggressiver Preispunkte und speziellen Aktionen für PC-Verkäufe lenkten die Kunden ihre Aufmerksamkeit eher auf andere Produkte wie Smartphones, Media Tablets und E-Reader", sagt Gartner-Analystin Meike Escherich.
Deutschland hat die geringsten Einbußen
In Deutschland wurden im vierten Quartal 3,6 Millionen PCs verkauft, was einem Rückgang um 8,2 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres entspricht. Es war das sechste Quartal in Folge, in denen der deutsche PC-Markt zurückging. Gegenüber England (-19,6) und Frankreich (-11,8) musste der deutsche Markt allerdings die geringsten Verluste hinnehmen. Allerdings ist er nach wie vor von den geringen Verkäufen im mobilen PC-Segment betroffen. Im vierten Quartal 2011 machte diese Produktgruppe 9,2 Prozent an den Gesamtstückzahlen aus. Der Rückgang im mobilen Segment war stärker als im Desktop-Bereich, der um 6 Prozent zurückging.
Nach drei schwierigen Quartalen konnte sich Acer trotz geringerer Stückzahlen gegenüber dem Q4/2010 im deutschen Markt wieder an die Spitze setzen. Lenovo konnte sich durch die Medion-Akquisition entsprechend von dem Drittplatzierten HP absetzen. Während die eher hochpreisige ThinkPad-Linie zu immer günstigeren Preisen erhältlich ist, wächst Lenovo im Retail-Segment mit den IdeaPads.
HP musste sich mit harten Preiskriegen der Wettbewerber auseinandersetzen und mit einer schwachen Nachfrage während der Urlaubszeit von Seiten der Endkunden umgehen. Nach wie vor ist HP jedoch der Marktführer im Desktop-PC-Segment.
Asus hat seine Notebook-Linie weiter ausgeweitet und Mini-Notebooks zum Teil durch normale Notebooks ersetzt. Allerdings kämpft der Hersteller gegen seine eigenen sehr hohen Verkaufszahlen aus dem Jahr 2010.
Dell konnte einige große Deals mit Unternehmen und im öffentlichen Dienst abschließen. Damit konnte der Hersteller als Einziger unter den Top-Five im vierten Quartal ein Stückzahlenwachstum erzielen - begleitet von weniger Erfolg im Consumer-Segment. (bw)