PC-Spezialist schwört Partner auf Dienstleistungsstrategie ein
17.07.2014 von Matthias Hell
Zwar wurde das von Synaxon-Chef Frank Roebers in Aussicht gestellte "Ende des Fachhandels bei PC-Spezialist" nicht ausgerufen, doch auch so standen bei der Geschäftsführertagung der Verbundgruppe die Vorteile der neuen Dienstleistungsstrategie im Mittelpunkt.
PC-Spezialist wächst weiter: Lag die Partnerzahl Ende März 2014 bei 144, so zählt die Verbundgruppe laut Webseite jetzt deutschlandweit schon mehr als 150 Händler– ioder soll man besser sagen "Dienstleister"? Denn mindestens genauso wichtig für das Wachstum von PC-Spezialist ist neben gelockerten Einstiegshürden die Fokussierung auf das Angebot von Dienstleistungen im Rahmen der im vergangenen Jahr eingeführten PC-Spezialist Servicepartnerschaft. "PC-Spezialist - Wir machen das!", lautet folgerichtig der neue Claim der Verbundgruppe.
Synaxon-Chef Roebers bei der Geschäftsführertagung von PC-Spezialist: Mehr als 90 Teilnehmer aus Standorten in ganz Deutschland waren nach Holte-Stukenbrock gekommen.
Wenig überraschend standen bei der Geschäftsführertagung von PC-Spezialist Ende Juni Erfolgsbeispiele für die neue Ausrichtung der Verbundgruppe auf der Tagesordnung. So berichtete ein Partner, wie er mit seinem Unternehmen noch vor wenigen Jahren der möglichen Überschuldung ins Auge sah. Sinkende Hardware-Margen, ausbleibende Kunden und andere Veränderungen in den Rahmenbedingungen hatten das Unternehmen an den Rand seiner Existenz gebracht. Statt aufzugeben baute der Händler sein Geschäft vollständig um. Er investierte Zeit und Geld in die Ausbildung seiner Mitarbeiter und bereitete sein Serviceangebot vollständig neu auf. Heute sei das Unternehmen schuldenfrei und rentabel, so die Synaxon AG in einer Mitteilung zur Geschäftsführertagung.
Viel Interesse für Fachhandels-Pilot einsnulleins
Mehr als 90 Teilnehmer aus Standorten in ganz Deutschland waren zur PC-Spezialist-Geschäftsführertagung an den Synaxon-Sitz in Schloß Holte-Stukenbrock gekommen und tauschten sich über zwei Tage hinweg zu Erfolgsrezepten aus. Dabei spielte auch das neue Geschäftsmodell eines quasi Hardware-freien, komplett dienstleistungszentrierten IT-Fachgeschäfts eine Rolle, das die Synaxon AG derzeit in Hamburg mit dem Laden-Experiment einsnulleins erprobt.
Ein Partnervortrag griff das bei einsnulleins praktizierte Prinzip der transparenten Technik auf. Der Partner sei nach einem Besuch in Hamburg so überzeugt von der Richtigkeit dieser Maßnahme gewesen, dass er beim Umbau seines Ladenlokals die Technik ebenfalls transparent und offen gestaltet habe. Seitdem hätten 30 Prozent Erlöswachstum im Dienstleistungsgeschäft die Umbaukosten schnell wieder eingespielt, heißt es im Veranstaltungsbericht.
Weitere Vorträge an der PC-Spezialist-Geschäftsführertagung adressierten Themen wie mehr Ertrag durch Handy- und Tablet-Reparaturen, effiziente Technikorganisation und neue Dienstleistungen für das Firmenkundengeschäft. Erläutert wurde auch das neue Firmenkundenkonzept von PC-Spezialist: Wenn IT-Unternehmer und Mitarbeiter sich ihrer Leistungen und Kompetenzen bewusst seien und ihren Kunden ein schlüssiges Dienstleistungskonzept anböten, müssten sie auch keine Angst mehr vor den eigenen Serviceleistungen haben. Die Diskussion über Beratungsklau von Kunden sei daher verfehlt und entspringe lediglich der Konfrontation des stationären Handels mit Internetpreisen. Der IT-Fachhandel könne dagegen heute wieder gutes Geld verdienen.
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