Mit einem kapitalen Rückgang bei den PC-Verkaufszahlen lässt die aktuelle Untersuchung des Marktforschers Gartner aufhorchen. Demnach wurden in Deutschland im ersten Quartal 2011 nur 2,77 Millionen PCs verkauft – verglichen mit den 3,31 Millionen Stück des Vorjahreszeitraums entspricht das einem Rückgang von 16,5 Prozent (siehe Tabelle). "Einen zweistelligen Rückgang bei den Prozentwerten hat es in Deutschland seit 2001 nicht mehr gegeben", weiß Gartner-Analystin Meike Escherich.
Ein wichtiger Grund für diese Entwicklung liegt in der Akzeptanz der Tablet-PCs. Viele Verbraucher haben sich statt eines Desktop-PCs oder eines Notebooks lieber ein Media Tablet (= iPad & Co) zugelegt. Die Verkaufszahlen der Tablet-PCs fließen aber nicht in die von Gartner ermittelten PC-Verkäufe ein. Somit dürften die Verkaufszahlen aller Computer-Formfaktoren deutlich höher als bei 2,77 Millionen Stück liegen.
Anbieter |
Stückzahlen Q1/11
|
Markt-anteile Q1/11 (in %) |
Stückzahlen Q1/10
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Markt-anteile Q1/10 (in %) |
Wachstum (in %) |
Hewlett-Packard |
429 |
15,5 |
426 |
12,8 |
0,5 |
Acer |
404 |
14,6 |
746 |
22,4 |
-45,8 |
Asus |
279 |
10,0 |
293 |
8,8 |
-4,6 |
Dell |
228 |
8,2 |
274 |
8,2 |
-16,7 |
Samsung |
197 |
7,1 |
153 |
4,6 |
29,0 |
Andere |
1.232 |
44,6 |
1.425 |
43,2 |
-13,5 |
Gesamt |
2.769 |
100,0 |
3.317 |
100,0 |
-16,5 |
Dass Tablet-PCs vor allem auf Kosten der Mini-Notebooks ("Netbooks") gekauft wurden, sieht man am Einbruch der Notebook-Verkäufe (-21 Prozent). Vergleichsweise stabil steht dagegen der Desktop-PC-Markt mit lediglich -7 Prozent. Die Tendenz im deutschen Markt findet sich auch in den Zahlen für Westeuropa wieder: -17,8 Prozent bei den PC-Verkäufen im Vergleich der ersten Quartale 2010 und 2011 (Rückgang von 17,9 auf 14,7 Millionen Stück).
In der Rangliste der Hersteller im deutschen Markt hat Hewlett-Packard das im Vorjahreszeitraum führende Acer von der Spitze verdrängt. HP gelang es, seine absoluten Verkaufszahlen stabil zu halten, was laut Gartner vor allem an einem Aufrüsten im Geschäftsumfeld und einer gesunden Nachfrage nach HP-Rechnern lag. Der Absturz von Acer um 45,8 Prozent liegt Escherich zufolge vor allem daran, dass sich Computer zuletzt nicht mehr so leicht über den Preis verkaufen ließen. Verbraucher hätten stattdessen lieber zu hochwertigeren und teureren Geräten gegriffen, die aber eine etwas längere Lebensdauer versprechen. (tö)