Weltweit verkauften die Hersteller laut dem Marktforscher Gartner im zweiten Quartal 2007 insgesamt 61,1 Millionen PCs, rund 11,7 Prozent mehr als in der entsprechenden Vorjahresperiode.
Im EMEA-Raum (Europa, Naher Osten und Afrika) verhielt sich der Markt entsprechend: Hier gingen 11,9 Prozent mehr Rechner (18,6 Millionen Stück) im Vergleich zum Vorjahr über den Ladentisch. Dieses Plus sei aber nicht auf die mitteleuropäischen Länder, sondern vor allem auf eine erhöhte Nachfrage in Osteuropa, der Golfregion und in Afrika zurückzuführen, so das Marktforschungsunternehmen.
Überhaupt lässt sich eine Jahrestendenz schwer bestimmen: Im ersten Quartal 2007 war der weltweite Markt mit neun Prozent etwas schwächer gewachsen, während der EMEA-Raum um 13,7 Prozent stärker zugelegt hatte.
Der globale PC-Markt sei nach wie vor hauptsächlich vom Geschäft mit Privatkunden getrieben, so Gartner. Dabei dominiere nach wie vor die Nachfrage nach mobilen PCs, während der Einfluss von Microsofts Vista immer noch als "minimal" anzusehen sei.
Acer verdrängt Dell
Unter den Herstellern behauptete Hewlett-Packard (HP) seine Spitzenposition, sowohl im weltweit als auch global - während der Konzern im EMEA-Raum laut Gartner schon seit längerem führend ist, hatte der Hersteller den Wettbewerber Dell im weltweiten Gesamtmarkt erst im Vorquartal vom Thron gestoßen.
So verkaufte HP im zweiten Quartal mit 11,1 Millionen PCs rund 36,6 Prozent mehr Rechner als im Vorjahr und erzielte damit zum neunten Mal in Folge überdurchschnittliches Wachstum im Vergleich zum Gesamtmarkt. In Europa legte der Absatz von HP um 27,1 Prozent zu.
Damit hält der Konzern weltweit 18,2 Prozent des PC-Markts, im EMEA-Raum 18,7 Prozent.
Das Geschäft des (Noch-)Direktverkäufers Dell dagegen bricht weiter ein. Weltweit verkaufte der Hersteller knapp 9,2 Millionen PCs, was einem Minus von 5,5 Prozent gleichkommt. Auch im EMEA-Raum verkaufte Dell weniger Rechner als in der Vorjahresperiode, hier sank der Absatz um 0,8 Prozent.
Was Dell Marktanteile kostet: In Europa rutschte die globale Nummer zwei (Markanteil weltweit: 15,0 Prozent) auf den dritten Rang hinter Acer ab (siehe Tabelle). Der taiwanesische Hersteller erzielte sowohl weltweit (+54 Prozent) als auch im EMEA-Raum (+35 Prozent) die höchsten Wachstumszahlen aller PC-Lieferant und lässt sich damit als der eigentliche Gewinner des Quartals bezeichnen.
Überdurchschnittlich, mit einem Plus von teilweise deutlich über 20 Prozent, legten auch Toshiba und Lenovo zu - der chinesische Lieferant ist im EMEA-Raum allerdings noch nicht unter den Top fünf zu finden. Fujitsu Siemens attestiert Gartner lediglich ein EMEA-Wachstum von 0,7 Prozent. (aro)