Das geht sicherlich vielen Ihrer Kunden so: Sie können sich die kryptischen, vom System automatisch erzeugten Passwörter, nicht merken und ändern diese Passwort-Vorgaben in leicht erratbare Vornamen, die sie dann für alle mögliche Passwort-geschützte Dienste verwenden. Genau dies spielt den professionell agierenden Cyberkriminellen in die Hände.
Laut Bitkom hat die Internet-Kriminalität stark zugelegt. Im Jahr 2010 gaben 75 Prozent aller User an, sich bedroht zu fühlen, heute sind es 85 Prozent. Noch stärker stieg die gefühlte Bedrohung durch das Ausspähen und den Missbrauch persönlicher Daten: 2010 hatten 46 Prozent davor Angst, jetzt 59 Prozent.
Angesichts der Tatsache, dass laut Bitkom sieben Millionen deutsche Internet-Nutzer bereits selbst negative Erfahrungen mit Datenklau gemacht haben, ist dies nicht verwunderlich. Die Zahl der Opfer, deren Zugangsdaten zu Plattformen oder E-Mail-Diensten ausspioniert wurden, hat sich damit im Vergleich zu 2009 fast verdoppelt.
Auch das Bundeskriminalamt (BKA) untermauert diese Daten in dem Ende Juni 2011 veröffentlichten Lagebericht Cybercrime 2010. Dort heißt es unter anderem, dass die erfassten Straftaten von Cyber-Kriminellen seit 2009 um rund 19 Prozent angestiegen sind. Zu den zunehmenden Internetstraftaten gehört laut BKA der Passwortklau: 2010 verzeichnete das Amt rund 60.000 Betrugsfälle im Zusammenhang mit gestohlenen Zugangsdaten zu Kommunikationsdiensten.
Diese alarmierenden Zahlen von BKA und Bitkom zeigen, wie wichtig es ist, bei der Wahl seines Passwortes und bei dessen Schutz bedacht vorzugehen. Trotz der gefühlten Bedrohung, verwenden aber viele Nutzer weiterhin für mehrere Zwecke nur einen einzigen Zugangscode. Wichtig ist den meisten Nutzern vor allem, dass die Zugangsdaten möglichst gut zu merken sind. Die Sicherheit eines Passwortes rückt dabei schnell in den Hintergrund.
Vielen Anwendern fällt es schwer, sich immer wieder neue Passwörter auszudenken. Genau für diese Klientel bietet PC Tools online einen kostenlosen Passwort-Generator an. Dort informiert der Sicherheitsspezialist auch darüber, wie sichere Zugangsdaten erstellt werden können, damit private Informationen online geschützt sind.
4 Tipps, sich sichere Passwörter zu merken
Hier ein paar Tipps von PC Tools, wie Ihre Kunden sichere Passwörter finden und diese sich auch leicht merken können:
1. Der Satz-Konstrukt
Verwenden Sie den ersten Buchstaben eines Satzes, den Sie sich leicht merken können, wie zum Beispiel: "Ich habe drei Katzen: Minka, Mietze und Charlie". Daraus ergibt sich folgendes sicheres Passwort: Ih3K:MM&C oder "Rollige Kater achten nicht auf Revier-Grenzen”, was "RK8naR-G” ergibt.
2. Der Nummern-Kombi-Trick
Verwenden Sie den Namen einer Webseite und kombinieren Sie sie mit etwas Persönlichem, wie zum Beispiel Ihre Körpergröße und die Adresse eines Freundes ("AmazonHauptstr’13"). Nehmen Sie dafür aber nicht Ihre eigene Telefon- oder Hausnummer.
3. Vokale weglassen
Schreiben Sie ein Wort oder einen Satz einfach ohne Selbstlaute (Vokale). So wird zum Beispiel aus "Ich esse Schokolade" das Passwort "chssschkld".
4. Das Bibelzitat
Verwenden Sie einen Satzteil aus Ihrem Lieblingsbuch und fügen Sie Seitenzahl oder Kapitelnummer hinzu. Hierzu eignet sich besonders gut die Bibel, die man entweder immer zur Hand hat, oder aus der man das gewünschte Zitat leicht im Web nachschlagen kann. (rw)