Sie setzen bei der Entwicklung Ihrer neuen ERP-Lösungen entschieden auf Ihre Partner Community. Inwiefern können nicht nur ISVs, sondern auch Systemhäuser, IT-Dienstleister oder IT-Consultants Einfluss auf Ihre Lösungen nehmen?
Marco Coriand: Wir haben bereits sehr früh ausgewählte Vertriebspartner in den Produktenwicklungszyklus für unsere neue ERP-Lösung lexbizz involviert und so gemeinsam jede neue Funktion kritisch hinterfragt, geplant und gemeinsam getestet. So waren unsere Partner von Anfang an dabei und haben uns enorm geholfen, das Produkt marktorientiert zu entwickeln.
Unsere lexbizz-Partner, in der Regel Systemhäuser, IT-Dienstleister oder IT-Consultants, spielen als Vermittler und Berater unserer Kunden eine wichtige Rolle, unsere Lösung gezielt nach den Bedürfnissen unserer Kunden auszurichten. Die Partner haben aktuell und künftig mehrere Möglichkeiten, Einfluss auf die Entwicklung zu nehmen. In erster Linie erfolgt das über Input zu Kundenanforderungen, der bei gemeinsamen Workshops oder über unsere lexbizz Community gesammelt, überprüft und umgesetzt wird.
Wie haben Ihre Partner auf diese Öffnung reagiert?
Marco Coriand: Die Partner haben erkannt, dass sie die Chance haben, das Produkt in einer frühen Entwicklungsphase mitzugestalten. Gleichzeitig entstand dadurch eine besondere Nähe zu uns als Hersteller, die in dieser Art wohl einzigartig auf dem deutschen Markt ist.
Natürlich gab es auch potenzielle Partner, die diesen Weg nicht mitgehen wollten oder konnten, zum Beispiel weil die Zusammenarbeit auch zeitintensiv ist. Somit war das eine unternehmerische Entscheidung der Vertriebspartner, entweder jetzt die Zeit zu investieren, nah am Produkt sein und sich somit einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen oder zu einem späteren Zeitpunkt auf ein etabliertes Produkt zu setzen.
Wie hoch ist der Anteil der Partner, die sich bei der Entwicklung tatsächlich aktiv engagieren?
Marco Coriand: Wir unterscheiden hierbei die Feedbackpartner, die uns aktiv Rückmeldung zum Produkt geben, und Entwicklungspartner, die uns beispielsweise bei der Entwicklung von Konnektoren oder Funktionen unterstützen. Insgesamt zählen wir heute 30 aktive lexbizz Partner und es werden in den nächsten Monaten einige dazukommen.
Welche Voraussetzungen sollte ein Partner dafür mitbringen?
Marco Coriand: Der Partner sollte bereits einen Marktzugang haben, das heißt Kunden mit bis zu 50 Mitarbeitern bedienen. Ansonsten sprechen wir mit jedem Partnerinteressenten individuell, ob und wie lexbizz zu seinem Business passt.
Wir haben festgestellt, dass sich viele Systemhäuser das ERP-Thema bisher einfach nicht zugetraut haben, obwohl es wirtschaftlich spannend ist und Bestandskunden aktiv danach fragen. Unser Credo lautet "ERP, aber einfach". Es trifft dabei den Nerv vieler IT-Häuser, die es Lexware zutrauen, ein ERP-System auf den Markt zu bringen, das schnell und unkompliziert beim Kunden implementiert werden kann.
Für bestehende Lexware-Partner ist das sicher ein spannendes Angebot. Welche Erwartungen verknüpfen Sie mit diesem Modell an IT-Dienstleister und Systemhäuser, die mit Lexware bislang wenig Berührungspunkte hatten?
Marco Coriand: Hier sehen wir im Prinzip kaum Unterschiede. Das neue Partnerprogramm ist sowohl für Lexware-Partner als auch für IT-Systemhäuser und -Dienstleister spannend, die bisher keine Lexware-Lösung im Portfolio hatten.
Bestandspartner können Lexware-Kunden bedienen, deren Anforderungen an die Funktionalitäten ihrer Unternehmenssoftware gestiegen sind und somit aus der aktuellen on-premise-Linie rauswachsen. Auf diese Weise können sie Kunden weiterhin mit Software aus dem Hause Lexware versorgen.
Natürlich nehmen wir mit lexbizz auch neue Partner in unser Programm auf, die entweder den Schritt Richtung ERP noch nicht gewagt oder bisher Lösungen anderer Hersteller vertrieben haben. Für alle ist insbesondere interessant, mit lexbizz nun ein Produkt anbieten zu können, das transparent, kalkulierbar und schnell zu implementieren ist.
Welches Kernanliegen werden Sie auf dem Systemhauskongress adressieren?
Marco Coriand: Wir zeigen, dass die Einführung eines ERP einfach und transparent sein kann, wenn man sich für die richtige Lösung entscheidet.
lexbizz befreit Unternehmer von allen Komplexitäten, die mit einer ERP-Einführung verbunden sind. Die Implementierung erfolgt in wenigen Tagen, die Kosten sind absolut transparent und Unternehmer können einfach kündigen. Qualifizierte Vertriebspartner helfen Kunden den Schritt in die ERP-Welt zu wagen.
Mit dem neuen System schließen wir die Lücke zwischen kleinen Insellösungen und den großen Systemen. Folglich hat lexbizz das Potenzial bei jedem Systemhaus zu einem neuen Standbein zu werden.
Wir als Hersteller helfen dabei den Prozess des Onboarding, also das Erlernen des Produkts, so reibungslos wie möglich zu gestalten, damit Partner so schnell wie möglich erste wirtschaftliche Erfolge verzeichnen können.
Warum ist dieses Thema so wesentlich für den künftigen Geschäftserfolg von Systemhäusern, Service Providern und ISVs?
Marco Coriand: Es öffnet den bisher so starren ERP Markt für KMUs, die teilweise noch gar nicht wissen, dass sich ein ERP auch für sie lohnt bzw. die Entscheidung für die Implementierung eines ERP seit Jahren vor sich herschieben. Denn aus unseren Marktforschungen wissen wir: Viele kleine und mittlere Unternehmen stellen immer größere Ansprüche an ihre Unternehmenslösungen. Das gilt besonders dann, wenn sie wachsen und stärker arbeitsteilig, rollenbasiert und mobil arbeiten müssen und wollen.
Das Erstaunliche: Trotz veränderter Bedürfnisse arbeiten viele Unternehmer weiterhin mit veralteten Lösungen. Und werden dabei beim Wachstum gehemmt. Genau hier setzen wir mit lexbizz an und ermöglichen sowohl unseren Kunden als auch unseren Partnern neue Wachstumschancen.
Zum Video: "Partner können die Entwicklung künftig noch stärker beeinflussen"