Auf der CeBIT (Halle 15, Stand G38) wird Storage-Spezialist Paragon Software sein neues Partnerprogramm der breiten Öffentlichkeit präsentieren. ChannelPartner wurden die Grundzüge der neuen Channel-Initiative vorab vorgestellt. Demnach wird Paragon Software seine Reseller in zwei Kategorien einteilen: Während die Software-Partner eher die Privatkunden mit Paragons Backup- und Recovery-Lösungen ausstatten sollen, besteht die Aufgabe der Solutions-Partner darin, Unternehmen für Paragons Produktportfolio zu begeistern.

Dabei sieht sich das Unternehmen selbst gut aufgestellt. Nach Ansicht des Channel-Direktors Miro Milos ist Paragons gesamte Software-Palette sehr flexibel lizenzierbar und an Leistungsumfang den vergleichbaren Produkten von Acronis, Avanquest, Novastor sowie O&O Software sogar überlegen. Hierbei betonte Milos, dass in den Lösungen von Avanquest und Novastor Paragon-Technologie drinsteckt. Ferner hat der Channel-Manager sein eigenes Server-Produkt mit dem von Acronis auch preislich verglichen. Demnach ist Paragons Backup- und Recovery-Lösung für Unternehmen, mit unterstützten Virtuellen Maschinen, fast 4.000 Euro günstiger als der vergleichbare "Advanced Server" von Acronis.

Intensive Vorgespräche mit Distributoren

Im Vorfeld der Ausarbeitung des neuen Partnerprogramms stand Paragon auch im engen Kontakt mit den Distributoren SOS Software und ISPD. SOS-Geschäftsführer Joaquim Moreira dos Santos legte dabei großen Wert darauf, die Produktpalette "nicht allzu differenziert" auszulegen: "Wir brauchen kurze und einfache Preislisten, ein zu komplexes Lizenzmodell ist dabei eher hinderlich". Für Milos wiederum sind verschiedene Lizenzausprägungen für verschieden Kunden schon sehr wichtig, dies gilt insbesondere für die speziellen "Technikerlizenzen" bei Paragon Software.

Fast jeder kann Paragon-Partner werden

Die Voraussetzungen für potentielle Reseller, Paragon Software- oder Solutions-Partner zu werden, sind denkbar gering: "Das Interesse am Verkauf unserer Storage-Management-Lösungen genügt", so Milos gegenüber ChannelPartner: "Das zum Vertrieb unserer Produkte nötige Rüstzeug erarbeiten wir zusammen unseren Partnern". Eine Produktschulung vor Ort müssen nur die technischen Mitarbeiter von Paragon Solutions-Partner-Unternehmen absolvieren. Dafür kommen diese Fachhändler in den Genuss einer intensiveren Betreuung seitens Paragon Software.

So erhalten Solutions Partner qualifizierte Leads vom Storage-Hersteller weitergereicht und nur diese Reseller dürfen die so genannten Corporate Produkte von Paragon Software vermarkten. Auch an den Projektschutz hat der Anbieter gedacht, Voraussetzung hierbei ist die schriftliche Anmeldung des Kundenauftrags im Partner-Portal von Paragon. Ferner bekommen Solutions-Partner auch die so genannten Evaluationsversionen.

Alle übrigen Leistungen von Paragon Software stehen auch den Software-Partnern zu: Diese reichen von Newsletter- und anderen Marketing-Aktionen, über den 50prozentigen Rabatt für NFR-Versionen der Software bis hin zu namentlich bekannten, persönlichen Channel-Ansprechpartnern beim Hersteller. Was den technischen Support betrifft, so werden Paragons Software-Partner vorwiegend via E-Mail unterstützt, den Solutions-Partnern steht eine Hotline in Deutschland zur Verfügung.

Vor allem letztere sollen auch die so genannten Managed Services ihren Kunden anbieten. Darunter stellt sich Milos beispielsweise die ausgelagerte Wartung von Festplatten in Servern vor. Hier könnten versierte Paragon Solutions-Partner Serverplatten ihrer Kunden auch aus der Ferne defragmentieren und partitionieren, sowie defekte Hardware vor Ort austauschen. Aber auch die Pflege der Clients könnte nach Ansichte des Channel-Direktors unter derartige "Managed Services" fallen. Weitere denkbare Dienste wäre etwa das Erstellen von auf Kundenwünsche zugeschnittenen Backup-Strategie oder die Migration auf Virtuelle Maschinen.

Ehrgeizige Ziele

Mit dem neuen Partnerprogramm möchte Paragon Software nicht nur neue Fachhändler für sich gewinnen, sondern auch Acronis zehn Prozent Marktanteil abnehmen. Der diesjährige CeBIT-Auftritt läutet diesen Aufholprozess ein. (rw)