Der taiwanesische TFT-LCD-Panelproduzent AU Optronics blickt trotz Finanzmarktmisere optimistisch in die Zukunft und will seine Kapazitäten bis Jahresende auf insgesamt bis maximal 1,78 Milliarden Dollar aufstocken. Vor einem halben Jahr sah diese Prognose noch anders aus. Wie das taiwanesische Branchenportal DigiTimes unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, korrigiert der Konzern damit die ursprünglichen Pläne um 300 Millionen Dollar nach oben.
Ausschlaggebend für die Zuversicht ist, dass AU Optronics noch Ende des zweiten Geschäftsquartals seine Massenproduktion im sogenannten 8,5G-Spezialwerk, das 46-, 52- und 55-Zoll große Panels herstellt, forcieren will. Damit verdoppelt man den monatlichen Produktionsoutput auf 20.000 Panel.
Die Investitionsaufstockung tätigen die Taiwanesen mit Blick auf die erwartete Steigerung der Nachfrage. So wird die globale Nachfrage im LCD-TV-Markt für dieses Jahr auf rund 120 bis maximal 125 Millionen Stück geschätzt. Allein für China wird bis Jahresende von einer Nachfrage von mehr als 20 Millionen LCD-TV-Geräten ausgegangen.
Die Volksrepublik ist für den Konzern ein mehr als lukrativer Absatzmarkt. Allein dieses Jahr prognostizieren die Taiwanesen, dass die Zahl der Auslieferungen nach China zwischen 20 und 30 Prozent steigen werden. Aber auch Notebook-Panels werden laut AU-Optronics-Executive-Vice-President Paul Peng im zweiten Quartal schrittweise vor allem vom Low-Inventory-Markt stärker nachgefragt werden.
Netbooks sind die Hoffnungsträger
Insbesondere vom boomenden Markt der Netbooks erhofft man sich steigende Auftragszahlen. Konkret geht man davon aus, dass die Zahl der globalen Panel-Auslieferungen für Netbooks insgesamt 30 Millionen Stück erreichen werden. "Keine Frage, die Geräte sind vor allem für Business-Anwender überaus praktisch und erfreuen sich gegenwärtig einer gigantischen Nachfrage. Von Vorteil ist, dass die kleinen PCs etwa sechs Stunden nahezu überall betrieben werden können und ohne überflüssige Anwendungen und Spielereien auskommen", unterstreicht Michael Wöginger, Vorstand der Actron AG .
Ob der Trend hingegen weiter in diesem Tempo anhalten wird, bleibt für den Branchenkenner "fraglich". Laut Wöginger sei es entscheidend, mit welchen Weiterentwicklungen diese Mini-PCs künftig aufwarten können. Obwohl der Insider in diesem Geschäftssegment gegenwärtig eine schon bald gesättigte Nachfragegrenze nach oben erreicht sieht, sei eine Entwicklungsprognose schwierig.
Den restlichen Notebook-Markt schätzt AU Optronics panelbezogen 2009 auf rund 135 Mllionen Einheiten. Für das LCD-Monitor-Segment geht Peng davon aus, dass sich der Mainstream weg von derzeit noch 19-Zoll-Widescreen-Geräten hin zu 21,5- bzw. 24-Zoll-Full-HD-Geräten entwickeln wird. Hatte AU Optronics noch im ersten Quartal eine Auslastung von 65 Prozent, sollen in den nächsten drei Monaten rund 100 Prozent erreicht werden. (pte) / (bw)