Dass 2023 nicht als das Boom-Jahr der IT-Branche in die Geschichte eingehen wird, haben die Analysten der Branche längst festgestellt. Mit dem nun vorgelegten Bericht für das vergangene Geschäftsjahr kann sich auch Also nicht gegen den Trend stemmen.
Wie der Konzern mitteilt, ist der Nettoumsatz um 13,8 Prozent auf 9,96 Milliarden Euro gesunken. Auch beim EBITDA steht ein Minus von 11,7 Prozent auf 247,3 Millionen Euro. Damit liegt man "leicht außerhalb" des angestrebten Korridors von 265 bis 305 Millionen Euro.
Schwaches zweites Halbjahr
Insbesondere im zweiten Halbjahr 2023 machte sich laut Also der zunehmende Aufschub von Investitionen im Commercial-Segment bemerkbar. Man habe dies aber durch operative Maßnahmen sowie neue Geschäftsmodelle "fast" ausgleichen können.
In einem Schreiben an die Aktionäre verweist Also-CEO Gustavo Möller-Hergt auf die sich weiterhin rasant entwickelnde ITK-Branche, die mit dem ständigen Aufkommen neuer Technologien "erhebliches Wachstumspotenzial" habe.
Laut Möller-Hergt machte sich insbesondere im zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres eine Kauf- und Investitionszurückhaltung aufgrund der instabilen geopolitischen Lage bei Unternehmen und Konsumenten bemerkbar, deren Ausmaß zu Jahresbeginn nicht zu erwarten war. "Das erreichte EBITDA von 247 Millionen Euro ist angesichts eines Umsatzrückgangs von über 1.4 Milliarden Euro ein ausgezeichnetes Ergebnis und zeigt die Resilienz des Unternehmens", schreibt der Also-CEO. Wenn man das operative Ergebnis betrachtet, habe man das Vorjahr sogar leicht übertroffen. Als Treiber dafür sieht Also in optimierten und profitableren Geschäftsprozessen, weiterem Wachstum in der Cloud sowie in der Integration akquirierter Unternehmen.
Neue Ära mit neuem CEO
Möller-Hergt sieht deutliche Anzeichen der Besserung: "Die ständigen Neuentwicklungen in unserer Branche zwingt Unternehmen und Konsumenten zur Investition in neue Geräte und Anwendungen, ob zur Erhöhung von Qualität und Effizienz der Produktion oder zur Nutzung aller Möglichkeiten unserer digitalen Welt", beschreibt er die Lage. Er hält daher für das laufende Geschäftsjahr ein EBITDA zwischen 265 und 305 Millionen Euro sowie einen ROCE von über 25 Prozent als erreichbar. "Das heißt in einem Zeithorizont von drei bis fünf Jahren erhöhen wir unsere Wachstumsziele und streben ein EBITDA von zwischen 350 und 450 Millionen Euro sowie einen ROCE von über 30 Prozent an", bekräftigt der Also-CEO.
Der Konzernchef stimmt die Aktionäre auf den "Beginn einer neuen Ära" mit einer nächsten Generation von Technologien, aber auch mit einer nächsten Generation an Menschen, die die Zukunft der Also gestalten, ein. So hatte Möller-Hergt bereits im Mai vergangenen Jahres angekündigt, im Ende April 2024 von seinem Posten als CEO zurücktreten zu wollen. Er soll Also aber als Verwaltungsratspräsident erhalten bleiben (ChannelPartner berichtete). "Es war eine Ehre und ein Privileg, für diesem Unternehmen zu arbeiten", betont der scheidende Konzernchef.
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