Die Open Source Business Foundation (OSBF) mit Zentrale in Nürnberg setzt an, sich als Business-Netzwerk der europäischen Open-Source-Branche noch internationaler zu präsentieren. Mithilfe der Projektgruppe Internationalisierung sollen eigenständige Landesorganisationen quer über den Kontinent entstehen. "Wir hoffen, langfristig in ganz Europa aufgestellt zu sein", erklärt Projektgruppenleiter Michael Kienle gegenüber pressetext.
Den Anfang macht die Sektion Österreich, die unter Beteiligung von zunächst acht Unternehmen entsteht. "Wir laden Menschen und Unternehmen in anderen Ländern ein, dem Beispiel Österreich zu folgen", betont OSBF-Vorstandsvorsitzender Richard Seibt. Die nationalen Sektionen unter einem europäischen Dachverband sollen es erleichtern, die Interessen von Open-Source-Unternehmen regional und international effizient zu vertreten.
"Wir wollen unter anderem das Lobbying gegenüber Brüssel und der EU stärken", sagt Michael Kalaus vom OSBF-Mitgliedsunternehmen it-novum im Gespräch mit pressetext. Dafür und für andere international ähnliche Themen wie beispielsweise Patentrecht und Compliance ist eine starke, internationale OSBF wichtig. Außerdem könnten neue Landessektionen einfach an bereits etablierten, internationalen OBSF-Projekten teilnehmen.
"Es gibt aber auch viele lokale Themen", betont Kalaus. Hier verspricht man sich Vorteile durch die Arbeit nationaler Sektionen wie der OSBF Austria, deren Mitglieder mit regionalen Anforderungen besonders gut vertraut sind. "In Österreich umfasst das zum Beispiel die Arbeit am Open-Source-Image", erklärt Kalaus. Gerade beim Mittelstand gäbe es Vorurteile wie zum Beispiel den Glauben, dass Open Source zwingend eigene Programmierer erfordert. Dabei gibt es Unternehmen, die sich auf entsprechenden Support spezialisieren und gerade durch ihren lokalen Bezug gegenüber großen Konzernen punkten können.
Gemeinsam mit Aschauer EDV, dccs, Frank Linux Systems, free-com, go-mobile, KINAMU Business Solutions und PONTIS Venture Partners strebt it-novum eine formale Gründung der Sektion Österreich im April an. Die Unternehmen laden weitere Interessenten aus dem Open-Source-Bereich ein, ebenfalls hinzu zu stoßen. "Das Ziel ist schließlich, gemeinsam stärker aufzutreten", betont Kalaus. Auch wollen die Österreicher eine Rolle dabei spielen, die OBSF um weitere Landesorganisationen zu erweitern. "Wir sehen uns als Botschafter, um die Idee auch nach Osteuropa zu tragen", erklärt Kalaus. Dabei könne sicherlich das bestehende Osteuropa-Engagement einiger Unternehmen von Vorteil sein. "Open Source kennt keine Grenzen", betont auch Kienle. Schon drei bis fünf engagierte Unternehmen wären eine gute Basis für das Entstehen weiterer nationaler OSBF-Sektionen. "Es gibt bereits vorsichtige Gespräche mit Interessenten in einigen anderen Ländern", sagt der OSBF-Vertreter. (pte) (wl)