Office Partner bleibt eigenständig

Onliner mit Systemhauscharakter

26.05.2023 von Armin Weiler
Office Partner geht auch ein Jahr nach der Übernahme durch Printus seinen eigenen Weg. Nun kann der B2B-Onliner aus dem Münsterland einen weiteren Meilenstein in der Unternehmensentwicklung vermelden.

Sven Osterholt, Gründer und Geschäftsführer von Office Partner, ist sichtlich stolz, wenn er von seinem neuesten Coup spricht: "Wir haben alle Hürden gemeistert und sind nun offizieller Apple Authorized Reseller", verkündet er. Neben den Apple-Produkten kann Office Partner nun auch zahlreiche Serviceleistungen, von der Einbindung in Unternehmensstrukturen über Finanzierungslösungen bis zum Lifecycle-Management anbieten. Zudem hat der Onliner einen Mac-Konfigurator in den Webshop integriert.

Die Office-Partner-Chefs Sven Osterholt und Peter Pölling wollen weiterhin eigenständig am Markt agieren. 2022 stieg die Printus Gruppe als Mehrheitseigener bei den Münsterländern ein.
Die Office-Partner-Chefs Sven Osterholt und Peter Pölling wollen weiterhin eigenständig am Markt agieren. 2022 stieg die Printus Gruppe als Mehrheitseigener bei den Münsterländern ein.
Foto: Office Partner

Office Partner, 1997 ursprünglich als Versender von Büroartikeln gegründet, hat sich längst zu einem modernen E-Commerce-Unternehmen gewandelt. Die Autorisierung durch Apple unterstreicht die Ausrichtung zum IT-Hardware-Ausstatter. "Wir haben in den letzten Jahren stark auf IT gesetzt", bestätigt Osterholt.

Mittlerweile führt das Unternehmen zudem Media- und Kommunikationsartikel, Werkstattbedarf, Reinigungs- und Hygieneprodukte, Schulbedarf sowie Unterhaltungselektronik. Hauptzielgruppe bilden kleine und mittelständische Unternehmen. Zudem werden seit einigen Jahren über büroshop24.de auch Privatkunden beliefert, und der Webshop von playox.de richtet sich an eine Gaming-affine B2C-Zielgruppe. Trotzdem sind die Wurzeln der Münsterländer nicht zu übersehen. Nahezu alle namhaften Druckerhersteller finden sich im Lieferprogramm.

Eigenständigkeit bleibt

Als vor genau einem Jahr die Printus-Gruppe bei Office Partner als Mehrheitseigner einstieg, rechnet viele damit, dass Office Partner seine Unabhängigkeit verliert. "Wir wollen weiterhin zu hundert Prozent eigenständig am Markt agieren", bekräftigt Osterholt. Die Beweggründen, warum er und sein Mitgeschäftsführer Peter Pölling sich entschlossen hatten, 70 Prozent der Anteile an Printus zu verkaufen, liegen hauptsächlich in der längerfristigen strategischen Ausrichtung des Unternehmens mit den Wachstumschancen eines größeren Verbundes. "Wir profitieren davon gegenseitig", meint er. Immerhin kommen die beiden Partner so auf einen Umsatz von gut einer Milliarde Euro im Jahr.

Dafür sollen die Produktbereiche Computing, Netzwerk & Server, Digital Signage, Digitalisierung und Services weiter ausgebaut uns auch den derzeitigen Kunden von Printus angeboten werden. "Außerdem wird der Key Account auf öffentliche Auftraggeber, Schulen und Digitalisierungsprojekte durch den Ausbau unserer Ausschreibungsteams neu ausgerichtet. Mit Printus kommt die umfangreiche Produkterweiterung rund um Büromaterial und -möbel hinzu", erläutert der Office Partner-Chef.

Mit dem neuen Standort in Münster hat Office Partner Anfang 2023 weiteren Büroraum für 70 Mitarbeiter geschaffen.
Mit dem neuen Standort in Münster hat Office Partner Anfang 2023 weiteren Büroraum für 70 Mitarbeiter geschaffen.
Foto: Office Partner

Service und Außendienst

Zwar stehen auch Privatkunden auf der Kundenliste, doch Osterholt sieht sein Unternehmen eher als "Onliner mit Systemhauscharakter". So bietet Office Partner B2B-Kunden Leistungen wie Managed Print Services, das Management von Mobile Devices oder die Einrichtung von Meetingräumen durch den extra vorgehaltenen Außendienst. "Wir haben auch Aruba-Techniker ausgebildet, das macht ein normaler E-Tailer nicht", betont Osterholt.

Office Partner nutzt auch weiterhin die eigene Logistik. Die Lagerhalle am Standort Gescher bietet 2.150 Quadratmeter. Im Juli 2023 soll dies Kapazität auf insgesamt 4.350 Quadratmeter mehr als verdoppelt werden und damit das Lager in Osnabrück mit insgesamt 4.800 Palettenplätzen ergänzen. Zudem wurde zum Jahresanfang ein zusätzliches Büro in Münster mit Platz für 70 Mitarbeiter eröffnet. Nun kann es sich die Belegschaft aussuchen, ob sie eher in Gescher oder in Münster arbeiten will.

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