Zwei Drittel der Deutschen (66 Prozent) verfügen über Internet-Zugang, aber nur elf Prozent nutzen das Internet zum Telefonieren (VoIP). Das hat die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen Online (FGW Online GmbH) ermittelt. Die jüngsten Ergebnisse zeigen, dass sich gegenüber dem letzten Quartal so gut wie nichts geändert hat: Das Ergebnis weicht gegenüber dem Vorjahresquartal um lediglich zwei Prozentpunkten beziehungsweise einem Prozentpunkt ab, erklären die Mannheimer.
Weiterhin entscheidend sind für den Zugang und die Nutzung des Internets schichtspezifische Merkmale - Bildung und Geld - und das Alter.
Wenn elf Prozent aller Deutschen ab 18 Jahren VoIP nutzen, sind das vor allem Jüngere. "So telefonierte jeder Fünfte zwischen 18 und 24 Jahren über das Internet, jeder Zehnte zwischen 50 und 59 Jahren, aber nur jeder Fünfundzwanzigste ab 60 Jahren", erklären die Mannheimer.
Ebenso zeigt die repräsentative Befragung von insgesamt 3.756 Deutschen ab 18 Jahren, dass Ausbildung und Geld entscheidend für die Internetnutzung ist. Nur ein Viertel (26 Prozent) der Hauptschulabgänger ohne Lehre verfügen über einen Zugang zum Internet; Hauptschulabsolventen mit Lehre (45 Prozent) sind ebenfalls "unterdurchschnittlich" repräsentiert. Dagegen nutzen 69 Prozent derer, die die Mittlerer Reife haben, das Internet, aber 85 Prozent der Abiturienten haben Zugang zum Internet.
Die berufliche Qualifikation spielt, wenig überraschend, ebenfalls eine große Rolle: Während nur die Hälfte der Arbeiter hat einen Internet-Anschluss hat, haben 66 Prozent der "einfachen und mittleren Angestellten sowie Beamten " einen solchen. es - genau wie in der Gesamtheit. Dagegen haben diesen 72 Prozent der befragten leitenden Angestellten und höheren Beamten, und 78 Prozent der Selbstständigen.
Bleiben noch geschlechtsspezifische Unterschiede: 14 Prozent der Männer nutzen VoIP, "aber erst 8 Prozent der Frauen". Ebenso liegt der Anteil der Männer mit Internet-Zugang bei 73 Prozent, jener der Frauen liegt "unverändert bei 60 Prozent". Dass das Ost-West-Gefälle bestehen geblieben ist, bestätigen die Zahlen: 68 Prozent Westdeutsche mit Internet-Zugang stehen 59 ostdeutsche Erwachsene mit einem solchen gegenüber.
Zum Nutzungsverhalten des Internets schreiben die Mannheimer ´alles wie gehabt`. "69 Prozent der Internet-Nutzer stellen online Preisvergleiche an, 60 Prozent kauften Produkte und Dienstleistungen über das Internet und 50 Prozent nutzten das Online-Banking."
Gerne werden Politiknachrichten (35 Prozent) und Wirtschafts-/Börsennachrichten (30 Prozent) gelesen; Versicherungen werden von 28 Prozent abgerufen, 16 Prozent sind VoIP-Nutzer, und Online-Brokerage wird von zehn Prozent betrieben. (wl)