Der Online-Handel hat sich schon in den vergangenen Jahren zum Wachstumsmotor entwickelt. Ein Ende des Booms ist aber nicht in Sicht. Der Aufwärtstrend im E-Commerce setzt sich fort, wenngleich die Wachstumsraten zuletzt geschrumpft sind. Bis 2020 wird sich der Anteil von Web-Shops an den Umsätzen des Einzelhandels im Non-Food-Bereich mindestens verdoppeln, prognostiziert das eWeb-Research-Center an der Hochschule Niederrhein. Dann kommt jeder fünfte Euro für die Anbieter aus dem Netz.
Derzeit sorgt der Warenverkauf übers Internet zwar erst für 8,6 Prozent des Umsatzes im 211 Mrd. Euro schweren Non-Food-Einzelhandel. In diesem Jahr soll er jedoch bereits die Zehn-Prozent-Hürde überwinden. Eine weitere Verdoppelung schaffen die Web-Anbieter bis 2020 auch bei einer durchschnittlichen Wachstumsrate von acht Prozent jährlich. In den vergangenen Jahren zeigte sich das Segment aber noch deutlich stärker. Allen voran die Bereiche Medien und Bücher, aber auch Bekleidung und Schuhe sowie Computer mit Zubehör haben ihre Zehn-Prozent-Marken bereits genommen.
E-Commerce: mehr Angebot, mehr Nachfrage
Das Geschäft der Online-Händler wird in diesem Jahrzehnt etwa vom weiteren Ausbau der Netzinfrastruktur und weiter steigenden Übertragungsgeschwindigkeiten beflügelt. Den Branchenkennern zufolge nimmt außerdem das Angebot zu. So beginnen große Filialketten erst teilweise damit, das Web als Absatzkanal zu nutzen. Luxusmarken haben das Internet bisher beispielsweise stark vernachlässigt.
Auf Nachfrageseite zeichnet sich zudem ein demografischer Wandel ab, der den E-Commerce begünstigt. Internet-Muffel und "digitale Außenseiter" werden zunehmend von Digital Natives abgelöst. Darüber hinaus leistet der Vormarsch mobiler Technologien seinen Beitrag zum Wachstum und die höhere Interaktivität in der sozialen Vernetzung führt den Experten nach zu einem Abbau von Barrieren im Online-Handel. (pte/rw)