In welchen Bereichen sehen Sie bei Unternehmen Bedarf an ergänzenden Lösungen bei der Nutzung von Microsoft Office 365?
Erol: Bei der Einführung von Office 365 müssen sich Unternehmen darüber im Klaren sein, dass der Wechsel in die Cloud mit bis zu 40 Prozent höherem Datenaufkommen ins Internet einhergeht. Um Engpässe im MPLS-Netzwerk und Latenzzeiten von Anwendern in Zweigstellen beim Zugriff auf die Daten in der Cloud zu vermeiden, empfiehlt Microsoft lokale Internet-Übergänge an jedem Standort.
Wir sehen dementsprechend Spielraum für die Beratung von Unternehmen in der konzeptionellen Neugestaltung der Netzwerkarchitektur, die weg geht vom Hub-und-Spoke-Netzwerk zum Direct-to-Cloud-Konzept. Damit kommen entsprechende Lösungen von SD-WAN-Anbietern für lokale Internet-Übergänge in Verbindung mit Cloud-basierter Internet-Sicherheit ins Spiel, so dass der ansteigende Office-365-Traffic sicher und latenzfrei bewältigt werden kann, ohne den Umweg über das Rechenzentrum des Unternehmens nehmen zu müssen.
Welche Angebote hat Zscaler die Unternehmen helfen, die beschriebenen Aufgaben zu bewältigen?
Erol: Wenn Unternehmen lokale Internet-Breakouts für den direkten Zugriff auf Cloud-basierte Anwendungen wie Office 365 schaffen, muss auch die Sicherheitsinfrastruktur vor Ort an jeder Zweigstelle überdacht werden. Wird die Security-Funktionalität durch einen Cloud-basierten Service zur Verfügung gestellt, entfällt der Administrations- und Wartungsaufwand.
Zscaler bietet auf Basis der Cloud Security Plattform mit Zscaler Internet Access (ZIA) einen kompletten Sicherheits-Stack als Service aus der Cloud mit allen erforderlichen Sicherheitsmodulen von der Next Generation Firewall, über Cloud Sandboxing, SSL-Scanning, Bandbreitenkontrolle zur Priorisierung des geschäftskritischen Office 365 Datenverkehrs, bis hin zu Data Loss Prevention. Die Security Cloud wurde von Grund auf als Service in der Cloud entwickelt und kann deshalb mit Multimandantenfähigkeit und der Skalierbarkeit eines Cloud-native Services aufwarten.
Unternehmen welcher Größenordnung wollen Sie damit ansprechen?
Erol: Von den 120.000 täglichen Security-Updates in der Zscaler Sicherheits-Cloud profitieren Unternehmen jeglicher Größe gleichermaßen. Unternehmen mit vielen Standorten und Niederlassungen ziehen darüber hinaus auch Vorteile aus der Automatisierung der Sicherheit, da für sie der Verwaltungsaufwand der Vorhaltung und Administration von Appliances vor Ort wegfällt. Für eine latenzfreie User-Experience sorgt zusätzlich unsere Partnerschaft mit Microsoft, die direktes Peering zu den Rechenzentren ermöglicht und damit reibungslosen Zugriff der User von allen Standorten auf die Anwendungen und Daten in der Cloud sicherstellt.
Sie haben erst kürzlich ein neues Partnerprogramm aufgelegt. Wie arbeiten Sie beim Vertrieb grundsätzlich mit dem Channel zusammen?
Erol: Zscaler vertreibt die Security Cloud gleichermaßen über globale Service-Provider wie BT, Deutsche Telekom und OBS oder regionale Provider, beispielsweise A1, Easynet und Swisscom, die ihren Kunden Managed Services anbieten. Dazu kommt ein Netz an Systemintegratoren wie Accenture und KMPG sowie lokalen VARs, wie Avantec, Computacenter, Cyqueo oder NTT, um nur einige zu nennen.
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Wichtig bei der Auswahl der Partner ist uns, dass die Kunden bei der Transformation ihrer Anwendungen in die Cloud eng begleitet werden und neben strategischer Beratung auch Deployment- und Support-Services angeboten wird. Da wir Applikations-, Netzwerk- und Security-Transformation ganzheitlich betrachten, müssen auch unsere Partner entsprechende Expertise mitbringen.
Unterstützen Sie Managed Service Provider dabei, Office-365-Pakete für deren Kunden zu schnüren?
Erol: Uns ist es wichtig, gemeinsam mit unseren Partnern Cloud-ready Netzwerke beim Kunden aufzubauen, die die Grundlage für einen performanten und sicheren Betrieb von Office 365 sind. Wir schnüren dazu keine speziellen Angebote, sind aber durch unser Ökosystem an Technologiepartnern im Sicherheitsumfeld breit aufgestellt, auch übergreifende Projekte unter Einbezug unserer Partnerlandschaft, beispielsweise im SD-WAN Bereich mit Silver Peak oder Velocloud (Anmerkung der Redaktion: jetzt Teil von VMware) anzugehen, oder aber IAM-, SOAR (Security Orchestration, Automation and Response )-, SIEM- oder CASB-Projekte einzubeziehen.
Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung ein?
Erol: Je weiter die Cloud flächendeckend Einzug hält, desto mehr wird auf allen Ebenen die Einsicht reifen, dass für einen performanten Office-365-Betrieb das interne Silo-Denken in Unternehmen aufgebrochen werden muss. Die Einführung von Office 365 betrifft nicht nur die zuständige Abteilung für die Applikation. Für die Gestaltung erfolgreicher Office-365-Transformationsprojekte müssen auch die Netzwerkarchitekten und Security-Spezialisten am runden Tisch versammelt werden. Ganzheitliche Transformationskonzepte zur Gestaltung von Cloud-ready Netzwerken rücken dabei in den Mittelpunkt, denn nur so kann der performante Betrieb von Office 365 gewährleistet werden.