Microsoft hat die nächste Version seiner Büro-Software Office 2013 als Vorabfassung veröffentlicht. Wir zeigen die neuen Funktionen von Word, Excel und OneNote.
von Moritz Jäger (freier Journalist aus München)
Microsoft hat in diesem Spätherbst einiges an Neuerungen geplant: Neben Windows 8 und Windows Phone 8 wird auch die Office-Reihe erneuert. Wie auch bei Windows 8 gibt es aktuell eine Vorabversion von Office 2013: Nutzer von Office 365 oder Abonnenten des Technets können bereits jetzt die finale Version installieren und nutzen. Alle anderen müssen sich vermutlich noch bis Januar 2013 gedulden.
Office 2013 umfasst neue Versionen der Büroklassiker: Word, PowerPoint, Excel, Outlook und die Notizanwendung OneNote wurden dabei, zumindest optisch, ordentlich überarbeitet. Verglichen mit dem Vorgänger wirkt das Design deutlich "eckiger" und passt zum neuen Look von Windows Phone 8 oder Windows 8.
Wie beim Vorgänger ist in allen Applikationen oben die so genannte Ribbon zu sehen, in der alle möglichen Formatierungsfunktionen dargestellt werden. Diese lässt sich komplett ausblenden. Neu ist hier die Touch-Funktion. Wird Office 2013 auf einem Windows-Gerät mit Touch-Unterstützung ausgeführt, kann der Nutzer auf diesen Modus umschalten. Diese Funktion vergrößert die verschiedenen Buttons, damit diese mit dem Finger leichter zu treffen sind, das komplette Design ändert sich dabei nicht.
Eine weitere große Änderung ist die Integration in Cloud-Dienste. Jedes Office-Produkt ist mit dem Microsoft-Cloud-Dienst Skydrive verknüpft, sobald sich der Nutzer mit seiner Windows-Live-ID anmeldet. Dokumente lassen sich dort ablegen, mit anderen Nutzern teilen oder von verschiedenen Geräten aus bearbeiten. Neben Skydrive lässt sich auch Office 365 als Dienst eintragen.
So lassen sich Dokumente in Arbeitsgruppen freigeben und beispielsweise gemeinsam an Dokumenten arbeiten. Die Collaboration-Funktionen wurden in diesem Zuge deutlich ausgeweitet. Sobald mehrere Nutzer an einem Dokument arbeiten, wird dies in allen Clients angezeigt - Änderungen werden automatisch synchronisiert, wenn ein Nutzer speichert.
Neu in Word 2013
Word 2013 verfügt über alle Funktionen seiner Vorgänger, Microsoft hat aber einige Neuerungen integriert. Mit die praktischste Neuerung ist die tiefe Integration von PDFs. Word 2013 kann diese Adobe-Dokumente öffnen und bearbeiten. Jedes Dokument wird dabei zunächst konvertriert, nach der Bearbeitung lässt es sich im Word-Format oder als PDF speichern. Ebenfalls neu ist der Lesemodus. In diesem Modus blendet Word alle Steuerelemente aus und vergrößert den Text. Mit einem Rechtsklick kann man Bereiche markieren oder Kommentare einfügen. Das klappt nicht nur auf dem Desktop, sondern besonders gut auf Touch-Geräten.
Neu in Excel 2013
Die Microsoft-Tabellenkalkulation erhält einige neue Tricks. Besonders praktisch ist dabei "Flash Fill". Mit dieser Funktion lernt Excel die Formatierungen und Anordnung der Daten und kann so komplette Datensätze automatisiert formatieren und neu anordnen. Microsoft liefert eine Serie von Tutorials mit Excel mit, welche die neuen Funktionen im Detail erklären.
Neu in Outlook 2013
Bei der neuen Version des E-Mail-Programms Outlook setzt Microsoft in erster Linie auf Komfortfunktionen. Künftig kann man etwa Nachrichten direkt beantworten, ohne ein neues Fenster dafür öffnen zu müssen. Außerdem kann man aus der Nachricht heraus den Kalender oder Kontaktdetails überprüfen, ohne dass man das aktuelle Fenster verlassen muss. Der Social-Connector wurde ebenfalls verbessert, Outlook 2013 kann sich nun direkt mit SharePoint, LinkedIn und Facebook verknüpfen.
Neu in OneNote 2013
OneNote unterscheidet sich unter der Haube kaum von seinem Vorgänger, ist aber optisch komplett an den Office-2013-Stil angepasst. Neu ist, dass nun im Shop von Windows 8 eine OneNote-App zu finden ist, mit der man direkt aus der Metro-Oberfläche heraus seine Notizen eintragen kann. Das klappt beispielsweise auch, wenn OneNote in Windows 8 seitlich angedockt wird.
Mobil arbeiten: Office 2013 für Tablets und Smartphones
Neben der Desktop-Installation wird es Office 2013 künftig auch für mobile Geräte geben. Alle Tablets mit dem Betriebssystem Windows RT werden von Haus aus mit einer Installation von Office-2013 in App-Form versorgt.
Das gleiche gilt für Windows Phone 8. Hier zeigt sich der große Vorteil der Cloud-Anbindung. Alle Dokumente, die im Skydrive-Laufwerk des Nutzers gespeichert sind, lassen sich auf dem Smartphone öffnen. Zeitgleich kann man neue Daten anlegen, darunter etwa Word- oder Excel-Dokumente. Vor allem das Lesen von Dokumenten ist auf dem Smartphone relativ gut möglich, auch kann man einzelne Bereiche markieren oder neu formatieren.
Spätestens im nächsten Jahr will Microsoft die Office-Suite auch für andere Betriebssysteme veröffentlichen. Hinweise darauf will das Blog "The Verge" in einer tschechischen Pressemitteilung von Microsoft gefunden haben. Demnach wird es Ende Februar, Anfang März 2013 zunächst Office 2013 für das iPhone geben, eine Android-Version soll im Mai erscheinen.
(Dieser Beitrag wurde von der ChannelPartner-Schwesterpublikation CIO übernommen / rb)