Seit dem 15. Juni 2010 ist Microsofts "Office 2010" auf den Markt. Oliver Kaltner, Country Manager Entertainment & Devices, erläutert im Gespräch mit ChannelPartner, warum die neue Suite auch im Fachhandel zum Verkaufsschlager werden soll.
CP: Herr Kaltner, "Office 2010" kommt jetzt in die Läden. Wird das Produkt zum Verkaufsschlager?
Oliver Kaltner: Von Microsoft-Seite aus haben wir alles dafür getan, dass es so wird. Office 2010 beinhaltet zahlreiche technische Innovationen; zudem haben wir hinter den Kulissen eine immense Vertriebskampagne aufgestellt. Kurz: Wir erwarten einen ähnlichen Schwung wie vor einigen Monaten bei "Windows 7".
CP: Soll die neue Office-Suite das Add-on zu Windows 7 werden, das einfach jetzt von allen gekauft werden muss?
Kaltner: Eine Art Kaufzwang gibt es sicherlich nicht, schließlich funktionieren sowohl ältere Office-Versionen auf Windows 7 als auch Office 2010 als 32-Bit unter XP SP3 und Server 2003 sowie als 64-Bit ab Vista. Sicherlich werden viele, die auf das neue Betriebssystem umgestiegen sind, nun auch auf Office 2010 zugreifen, um die maximale Performance ihres Rechners zu erreichen. Ich verweise auf den großen Unterschied: Bei Windows 7 waren die Nutzer mit dem Vorgänger nicht rundum zufrieden und haben auf die neue Version gewartet.
Der Vorgänger von Office 2010 hingegen ist ein sehr beliebtes Produkt. So ist es nun unsere Aufgabe, gemeinsam mit unseren Channel-Partnern die enormen Vorzüge von Office 2010 zu kommunizieren, denn diese Suite ist deutlich mehr als eine Weiterentwicklung von Office 2007. Es ist ein Quantensprung in der Softwareentwicklung.
Warum der Fachhandel Office 2010 verkaufen sollte
CP: Welche Vorzüge sind das?
Kaltner: Das sind vor allem die Teamfähigkeit und die Funktionen zur Mobilität. Davon werden Privat- und Firmenanwender profitieren: Erstens lassen sich künftig die beliebtesten Anwendungen der Suite - Word, Excel und PowerPoint - per Browser und letztlich auch per Mobile-Device ansteuern. Diesen Prozess werden wir kontinuierlich ausbauen. Zweitens lässt sich Office 2010 wunderbar in Firmenumgebungen, die etwa den SharePoint-Server, integrieren. Drittens bietet die Suite enorme Steigerungen, was Benutzfreundlichkeit und Klickeffizienz angeht. Gesparte Zeit ist gespartes Geld.
CP: Sie sprachen eine große Vertriebsinitiative seitens Ihres Konzerns an. Was steckt dahinter?
Kaltner: Wir haben bereits seit einigen Wochen ein umfassendes Marketing- und Vor-Ort-Ausbildungsprogramm für den Channel am Laufen. Mehr als 1.200 Mitarbeiter von Retailern und Fachhändlern sind für den POS-Verkauf geschult worden - diese Zahl werden wir nun kurzfristig verdoppeln und auch über den Launch hinaus weiterschulen. Dazu kommt das Online-Fortbildungsprogramm auf unserem Händlerportal www.sales-wissen.de. Registrierte Partner finden hier alle Infos rund um Office 2010 und die Marketingkampagnen. Zudem gibt es hier die Möglichkeit, sich per Internet für den Verkauf fit zu machen.
CP: Sie scheinen sehr zuversichtlich, dass der Fachhandel im großen Stile aufspringen und letztlich auch kräftig von Office 2010 profitieren wird ...
Kaltner: Das liegt an dem gebotenen Gesamtpaket: Microsoft bietet auch für Office 2010 eine Technologiegarantie zur Markteinführung: Wer als Endkunde bis zum 30. September 2010 eine upgrade-berechtigte Version von Office 2007 erwirbt, kann kostenfrei auf die neue Suite umsteigen, sobald sie am Markt ist. Das gibt dem Handel Zeit und Freiraum, seine eigenen Verkaufsinitiativen peu à peu auf das neue Produkt umzustellen. Auch haben wir die Margen im Vergleich zu Office 2007 deutlich angehoben. Darüber hinaus spricht die Innovationskraft der Suite für sich: Sie ist dank ihrer Team- und Webfähigkeit ein starkes Produkt. (aro)
Das ist neu in Office 2010
Das ist neu in Microsoft Office 2010
Office 2010 bringt viele Neuerungen mit. Beispiele sind das durchgehend einheitlichn Look & Feel, die engen Verzahnung mit Office Web Apps und Office Mobile, die verbesserte Teamzusammenarbeit, eine integrierte Bild- und Videobearbeitung sowie Mini-Charts.
Seit dem 15. Juni 2001 ist Microsoft Office 2010 als Box-Produkt auf den Markt verfügbar. Zeitgleich mit der klassischen Desktop-Version erscheinen auch die finalen Versionen von Office Web Apps und Office Mobile 2010. Wir haben die Neuerungen von Microsofts neuer Office-Generation für PC, Internet und Smartphones zusammengetragen. Wenn Sie diesen Beitrag gelesen haben, sollten Sie in der Lage sein, alle Fragen Ihrer Kunden beantworten zu können.
Installation von Office 2010
Sollte es bei der Installation von Office 2010 zu Problemen kommen, so kann das unter Umständen an einer bereits vorhandenen Trialversion von Office 2007 liegen, die man zuvor entfernen sollte. Office 2010 sollte auch auf Netbooks mit Windows XP und Intel-Atom-Prozessor stabil laufen, für eine flotte Arbeitsweise empfiehlt Microsoft aber 2 GB Arbeitsspeicher. Office 2010 läuft generell unter Windows 7 am schnellsten, wie Microsoft-Mitarbeiter betonen.
Die Mindestsystemvoraussetzungen sind laut Microsoft ein 500-MHz-Prozessor, 256 MB RAM, 3,5 MB Festplattenspeicher. Windows XP, Vista oder Windows 7 sowie die entsprechenden Windows-Server-Produkte. Für den Praxiseinsatz ist aber eine deutlich bessere Hardware erforderlich: Auf der sicheren Seite ist der Kunde mit 4 GB Arbeitsspeicher, einer Dual-Core-CPU und Windows 7 als Betriebssystem.
Einheitliche Oberfläche
Die beiden augenscheinlichsten Veränderungen gegenüber Office 2007 sind einmal die konsequent vereinheitlichte Bedienoberfläche aller Teilanwendungen - Word, Excel, Access, Project Infopath und Co. haben alle das gleiche Look & Feel.
Ebenfalls neu ist die enge Verknüpfung zwischen Desktop-Office-Suite, webbasierten Office-Anwendungen und Office fürs Smartphone. Das webbasierte Office wird mit Office Web Apps realisiert, die als direkte Konkurrenz zu den bekannten Google Apps antreten. Durch die enge Verzahnung von Office 2010, den Office Web Apps und Office Mobile für Smartphones können Anwender ihre Office-Dokumente via Internet anderen Nutzern zur Verfügung stellen und über eine Internet - oder UMTS-Verbindung lesen und bearbeiten.
Bildbearbeitungs- und Videounterstützung
Microsoft hat zwar aus Office 2010 keinen Ersatz für Adobe Photoshop gemacht, doch grundlegende Funktionen zur Bildbearbeitung stehen in vielen Office-Teilanwendungen zur Verfügung. Bildabschnitte können freigestellt, Farbe und Kontrast geändert, Bildeffekte eingefügt werden; man kann das Bild einen Schatten werfen lassen oder kann einen Bildrahmen hinzufügen. Videoclips lassen sich leicht einfügen und bearbeiten. Sie können gedreht, in der Größe verändert und direkt in die Office-2010-Datei eingefügt werden.
Wesentliche Neuerungen des Vorgängers Office 2007 wie die anfangs kontrovers diskutierten Ribbons und die Schnellzugriffsleiste (Minisymbolleiste) links oben wurden in Office 2010 übernommen beziehungsweise konsequent weiterentwickelt. Doch der seit Office 2007 bekannte rund-bunte Office-Button ist weg. Stattdessen gibt es jetzt einen großen Backstage-Bereich unter "Datei".
Hier findet man nicht nur das Speichern- und Drucken-Menü, sondern auch eine Liste der zuletzt verwendeten Dateien, den Zugriff auf Skydrive via "Freigeben", die Hilfe und das Optionenmenü. Der Menüpunkt "Informationen" liefert Details zur jeweiligen Datei.
Zeitgleiches Bearbeiten einer Datei durch mehrere Benutzer
Mehrere Office-2010-Anwender können ein- und dasselbe Dokument zeitgleich über das Internet bearbeiten. Damit sich die Benutzer nicht gegenseitig ihre Texte überschreiben, kann jeder einen bestimmten Absatz in einem Dokument für andere Benutzer sperren. Alle Bearbeiter eines Dokuments werden angezeigt. Zudem können unter "Informationen, Berechtigungen, Dokument schützen" Word-, Excel- und PowerPoint-2010-Dateien verschlüsselt werden.
Lizenzmodell: Diese Office-Pakete gibt es
Microsoft verkauft Office 2010 wie gehabt in unterschiedlichen Versionen zu unterschiedlichen Preisen für unterschiedliche Kundengruppen. Der preiswerteste Einstieg, weil kostenlos, sind Word Starter und Excel Starter, die mit einem neuen PC als OEM-Versionen vorinstalliert mitgeliefert werden. Diese Starter-Versionen lassen sich zu einer vollwertigen Office-Version freischalten - indem der Kunde entweder eine Box-Version von Office kauft (mit Datentäger) oder eine Product Key Card (ohne Datenträger) erwirbt, wobei Letzteres die preiswertere Lösung ist.
Die preiswerteste Kaufversion von Office 2010 heißt wie schon bei Office 2007 "Home & Student" (Boxversion: 139 Euro; Product Key Card:109 Euro). Sie beinhaltet Word, Excel, PowerPoint und OneNote und richtet sich an Privatanwender und Schüler (sie darf nicht für kommerzielle Zwecke verwendet werden). Mit ihr kann Ihr Kunde Office 2010 auf bis zu drei Rechnern installieren. Speziell für Universitätsstudenten gibt es außerdem eine preiswerte Professional-Academic-Version für 109 Euro gegen Vorlage des Immatrikulationsnachweises.
Wer auch Outlook benötigt, dem sollten Sie zu Office Home and Business 2010 mit Word, Excel, Outlook, PowerPoint und OneNote (Boxversion: 379 Euro; Product Key Card: 249 Euro) raten. Die Professional-Version von Microsoft Office 2010 (Boxversion: 699 Euro; Product Key Card: 499 Euro) wiederum bietet zusätzlich Publisher und Access. Übrigens: Die Nutzung von Office Web Apps ist bei allen Versionen inbegriffen, Privatanwender können über ihren Windows-Live-Account eine werbefinanzierte Version nutzen, die Unternehmensvariante von Office Web Apps ist dagegen werbefrei. Professional Academic, Professional und Home and Business dürfen auf bis zu zwei PCs gleichzeitig genutzt werden.
Die preiswerteren Versionen von Office 2010 können Dateien lesen, die mit den höherpreisigen Office-2010-Versionen erstellt wurden. Ältere Office-Versionen wie Office 2007 können die Dateien von Office 2010 mithilfe des Compatibility Packs für Office öffnen.
Wenn Kunden darüber hinaus auch Infopath benötigen, müssen sie zur Volumenlizenz Pro Plus greifen. Volumenlizenzen gibt es für Unternehmen als Standard und als Pro Plus. Standard umfasst die Teilanwendungen von Office 2010 Professional, allerdings ohne Access. Pro Plus liefert das volle Office-Programm, also Word, Excel, PowerPoint, Outlook, OneNote, Publisher, Access, Infopath und Communicator. (rw)