Überraschend große Nachfrage

OEM-Riesen heben Notebook-Forecasts an

25.11.2009
Compal, nach Quanta zweigrößter Notebook-Auftragsfertiger der Welt und zuletzt auf der Überholspur, hat den Forecast für 2009 auf 37 bis 38 Millionen Stück nach oben korrigiert. Quanta rechnet auch mit mehr als vor ein paar Wochen noch erwartet.

Compal, nach Quanta zweigrößter Notebook-Auftragsfertiger der Welt und zuletzt auf der Überholspur, hat den Forecast für 2009 auf 37 bis 38 Millionen Stück nach oben korrigiert.

Auch Quanta Computer fährt besser als vor ein paar Wochen noch erwartet. Das Unternehmen und Analysten waren davon ausgegangen, dass das Quanta 2009 mit einem Absatzrückgang von 10 Prozent im vierten Quartal "nur" rund 37 Millionen Notebooks ausliefern wird. Nun rechnet Quanta nur noch mit einem vierteljährlichen Absatzminus von 5 Prozent.

Marktforscher Gartner hat seine Prognosen für den PC-Weltmarkt in diesem Jahr auch nach oben korrigiert. Im März waren die Analysten für 2009 noch von einem Minuswachstum von 12 Prozent ausgegangen, nun rechnen sie mit einem kleinen Plus von 2,8 Prozent auf 299 Millionen Stück. 54 Prozent davon sollen mobile Rechner ausmachen, 18 Prozent davon wiederum Netbooks.

Den neuen Gartner-Zahlen zufolge würden 2009 rund 161,46 Millionen Notebooks und Netbooks verkauft. Rechnet man die zu erwartenden Stückzahlen von Quanta und Compal zusammen, kämen die beiden taiwanesischen Riesen somit auf einen Weltmarktanteil von rund 47 Prozent.

Taiwans Nummer drei und Nummer vier, Wistron und Inventec, werden 2009 voraussichtlich auf jeweils über 20 Millionen Stück kommen. Mit dem EMS-Riesen Foxconn tritt ein weiterer großer Player auf den Plan.

Besser als erwartete Orders geben Anlass, die ursprüngliche Wachstumsprognose fürs vierte Quartal von 10 auf 20 Prozent anzuheben, sagte Compal-Chairman Ray Chen.

Compal und Analysten waren zuvor von einem Jahresziel von 36,5 Millionen Stück ausgegangen. Fürs erste Quartal 2010 rechnet das Unternehmen immer noch mit einem vierteljährlichen Orderrückgang von 5 bis 10 Prozent. Am Jahresziel für 2010 von 20 Prozent Absatzwachstum halte man aber fest, so Chen. Das würde heißen, dass Compal 2010 auf rund 45 Millionen Note- und Netbooks kommen würde.

Chen zufolge haben relativ geringe Lagerbestände im Channel dazu geführt, dass die Anbieter ihre Order erhöhen.

Compal hat darüber hinaus begonnen, so genannte All-in-One-PCs auszuliefern und will in der zweiten Jahreshälfte 2010 auch mit Smartbooks starten. Chen glaubt aber nicht, dass der Smartbook-Markt vor 2011 so richtig ins Rollen kommt. Im ersten Halbjahr 2010 sollen auch die ersten eBook-Reader vom Band laufen.

Zu Compals Einstieg bei dem LCD-Panel-Hersteller Chunghwa Picture Tubes (CPT) und seinem neuen Aufsichtsratsposten in dem Unternehmen wollte sich Chen laut "Digitimes" nicht äußern. Allerdings hat er gesagt, dass fürs erste Quartal 2010 Panel-Engpässe zu erwarten seien. Das ist ungefähr die Zeit, wenn Compals und CPTs Partnerschaft zu greifen beginnt.

Wie aus Unternehmenskreisen verlautet, sind auch andere Notebook-Komponenten (passive Bauteile, kleine integrierte Schaltkreise und DRAMs) knapp, weshalb Compal intensiv daran arbeite, die Lieferkette nicht abreißen zu lassen. (kh)