Der Netzbetreiber O2 hat seine Umsatzerwartungen für das laufende Jahr nach unten korrigieren müssen. "Das Geschäft ist härter geworden", sagte O2-Chef Rudolf Gröger am Montag bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung der Quartalszahlen. Das Umsatzwachstum werde sich voraussichtlich im hohen einstelligen prozentualen Bereich bewegen.
Doch obwohl die Umsatzzahlen nicht ganz den Erwartungen entsprechen, sind sie doch ganz ordentlich. O2 konnte seit der Übernahme durch die spanische Telefónica einen Serviceumsatz in Höhe von 2 Milliarden Euro erwirtschaften. Das entspricht einem Zuwachs von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach dem Mobilfunkumsatz gerechnet ist O2 der drittgrößte Netzbetreiber auf dem Markt. Den höchsten Zuwachs erreichten mit 4 Prozent Datendienste wie Push-E-Mail oder Musikdownloads. Wie hoch allerding der Gesamtumsatz liegt, in den auch die Einnahmen aus Handys und Zubehör einfließen, nannte O2 nicht.
Die Anzahl der Kunden kletterte bis Ende September erstmals über zehn Millionen - insgesamt 10,6 Millionen haben sich für O2 entschieden, was einem Anstieg von 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Davon nutzen 772.000 Kunden die Tarife von Tchibo, 3,8 Millionen haben sich für einen Genion-Vertrag entschieden. Hohen Anteil am Erfolg des Homezone-Produktes hat die Flatrate, die seit ihrem Start bereits von 740.000 Kunden gebucht wurde. O2 konnte seinen Marktanteil nach Kunden um 8 Prozent auf jetzt 12,8 Prozent steigern, liegt aber trotzdem weiterhin nach T-Mobile, Vodafone und E-Plus an letzter Stelle.
Insgesamt konnte der Netzbetreiber im vergangenen Quartal 294.000 Neukunden hinzugewinnen. Davon entfielen 198.000 Kunden auf das Prepaid-Geschäft, wovon wiederum etwa 50.000 auf Prepaid-Karten des Partners Tchibo zugriffen. Durch den mit 25 Euro branchenweit höchsten durchschnittlichen Umsatz je Kunden, den O2 erzielen konnte, stieg der Serviceanteil pro Kunde überproportional. Für weiteres Wachstum sollen jetzt die neuen Genion-Tarife und das DSL-Angebot sorgen.