Der Name ist Programm, beim britische Unternehmen Cloud Distribution: Den Großteil seines Geschäfts machte das Unternehmen mit Sitz in Reading bei London bisher mit Angeboten aus oder über die Cloud. Mit den Herstellerpartner Extreme Networks, Arista, Link11, PulseSecure, Censornet, Cynet, Ava, Acronis, Altara, Peplink, PCYSYS und Vectra setzten die 29 Mitarbeiter im vergangenen Jahr rund 28 Millionen Pfund um. Damit war das Unternehmen gut aufgestellt und profitabel - aber dennoch spezialisiert und konnte die eine oder andere Wachstumschance nicht ergreifen.
Mit der Übernahme durch Nuvias soll diese Hürde nun beseitigt werden. Allerdings bleibt die Marke "Cloud Distribution" auf den britischen Markt beschränkt, wie Nuvias-CEO Simon England gegenüber ChannelPartner erklärte. Dort sei sie gut eingeführt und bekannt. In Deutschland setzt das Unternehmen dagegen darauf, seine bestehenden Cloud-Angebote unter eigenem Namen auszubauen.
Cloud Distribution bleibt auf UK beschränkt
Von einer Trennung in eine Cloud/SaaS-Sparte und eine eher klassische Distributionsparte hält England nichts. Zwar habe man Kunden, die vorwiegend das eine oder das andere tun, aber auch sehr viele, die neben dem traditionellen Geschäft als Reseller auch einen MSP-Bereich aufbauen. Die wolle man weiterhin ganzheitlich betreuen. "In Großbritannien hat sich eben die Gelegenheit ergeben, in dem Bereich zuzukaufen. In Deutschland wollen wir organisch wachsen", erklärt England.
Die Ressourcen dazu seien nach einem wirtschaftlich sehr erfolgreichem Jahr 2020 vorhanden. Die Übernahme von Cloud Distribution war sicher nicht das Ende der Fahnenstange", sagt England. Man habe zwar zunächst abgewartet, wie die Lage sich weiter entwickelt und "das Pulver trocken gehalten", aber angesichts der weiterhin guten Aussichten bestehe kein Grund mehr, die Handbremse nicht zu lösen.
"Nuvias digital" soll "etwas forscher" angegangen werden
Für Deutschland heißt das konkret, dass man den Bereich "Nuvias digital" nun "etwas forscher" angehen will. Und auch die unter dem Begriff "True MSP" gebündelten Angebote sollen ausgebaut werden, ergänzt Helge Scherff, der als Regional Vice President Central bei Nuvias für das Deutschland-Geschäft zuständig ist. Zum Beispiel sollen MSPs der zweiten und dritten Reihe umfassender angesprochen und ihnen mehr Hilfestellung geboten werden. Hier sieht Scherff viele Möglichkeiten, wie sich deren Kunden der Nutzen von Managed Services noch besser vermitteln lässt und wie sie mit zusätzlichen Angeboten neues Business generieren.
Dazu müssen nicht immer neue Hersteller zum Portfolio dazu kommen. Schließlich gibt es auch viele Hersteller, die ihre Service-Angebote erst noch auf den Weg bringen oder die durch Zukäufe in neue Bereiche einsteigen, die sie dann am Markt positionieren müssen. Denn auch gegenüber den Herstellern sieht sich Nuvias als Dienstleister, der beim Go-to-Market unterstützt.
Paradebeispiel dafür ist das Service-Angebot, dass Nuvias rund um Fortinet bereit hält und das deutlich über das hinaus geht, was Partner direkt vom Hersteller bekommen können. Hier werde deutlich, dass es bei der Betreuung von MSPs zwar auch um Finanzierungs- und Abrechnungsmodelle gehe - aber eben nicht nur. Und in dem Bereich "nicht nur" sieht Nuvias den größten Nutzen und das größte Differenzierungspotenzial. Ihn will es deshalb in naher Zukunft zügig ausbauen.