Zwei Drittel der Fach- und Führungskräfte aus der IT-Branche sprechen sich gegen die Nutzung so genannter Social Media-Dienste wie Xing, Facebook oder Twitter am Arbeitsplatz aus. Hierzu hat die Nationale Initiative für Informations- und Internetsicherheit (NIFIS e.V.) 100 Manager aus der IT-Industrie befragt. Demnach halten die Verantwortlichen nichts davon, wenn sich ihre Mitarbeiter während ihrer Arbeitszeit in sozialen Netzwerken tummeln - wenn auch mit unterschiedlicher Begründung.
Vierzig Prozent der IT-Chefs vertreten die Ansicht, dass "die Nutzung des sozialen Webs Privatsache ist und aus diesem Grund auch nur privat durchgeführt werden sollte". Geht es hier eher um den Verlust von Arbeitszeit, sehen weitere 26 Prozent in der Nutzung der Web 2.0-Dienste am Arbeitsplatz sogar "ein nicht zu kalkulierendes Risiko für die IT- und Informationssicherheit eines Unternehmens." Konsequenz: "Diese Dienste sollten generell im Unternehmen gesperrt werden
Auf der anderen Seite sieht ein gutes Drittel (34 Prozent) der von NIFIS befragten IT-Manager die möglicher Weise positiven Auswirkungen der sozialen Netze. Diese Dienste stellen danach eine "schnelle und unkomplizierte neue Form der Kommunikation dar". Mitarbeitern sollte daher die Nutzung erlaubt sein, "da hier ein wertvoller Austausch von Informationen ermöglicht wird, von der auch das Unternehmen profitieren kann."
Daneben wollte die NIFIS auch in Erfahrung bringen, wie IT-Experten das Geschäftsgebaren von Diensten wie Facebook oder auch Google beurteilen, das derzeit insbesondere in datenschutzrechtlicher Hinsicht in der Diskussion steht. Dabei geht es um die Sammlung und Weitergabe von persönlichen Daten beziehungsweise um umstrittene Angebote wie Google Streetview.
Knapp über die Hälfte der Befragten (52 Prozent) ist der Ansicht, dass solche Vorgehensweisen im Zusammenhang mit der Vernetzung verschiedener Kanäle, der Kontaktfreude und dem Mitteilungsbedürfnis vieler Menschen "normal" sei und "jemand, der freiwillig Teil des Ganzen ist, sich nicht beschweren dürfe".
Allerdings meinen immerhin 44 Prozent, dass der Umgang der genannten Unternehmen mit persönlichen Daten "nicht zu dulden" sei und diesem Geschäftsgebaren ein Riegel vorgeschoben werden müsse. Nur vier Prozent denken hingegen, dass die Vorgehensweise von Facebook, Google & Co. sogar "notwendig ist, damit neue Dienste entwickelt und verbreitet werden können". Übertriebener Datenschutz blockiere daher Innovationen. (rw)