Die Android-Plattform kann sich als großer Erfolg feiern lassen. Seit der Veröffentlichung des ersten Android-Phones, des T-Mobile G1, gedeiht das Mobilbetriebssystem prächtig. So ermittelte IDC (Smartphone OS Market Share, Q1 2015) für das erste Quartal 2015 einen weltweiten Android-Smartphone-Marktanteil von zirka 78 Prozent, demgegenüber stehen etwa 18,3 Prozent iOS-Geräte in Form des iPhones.
Doch obwohl sich die Open Handset Alliance, die zuständige Vereinigung hinter Android, alle Mühe gibt, ist das Betriebssystem mitnichten komplett. Das zeigt sich schon daran, dass nahezu alle Gerätehersteller eigene Benutzeroberflächen und Funktionen nachrüsten.
Das Android-Betriebssystem wird ständig weiterentwickelt und verbessert. Auf manchen älteren Smartphone-Modellen und Tablets sind aber sogar noch die alten und unsicheren Versionen 4 ("Ice Cream Sandwich") oder 4.1 ("Jelly Bean") im Einsatz. Allerdings liefern die Hersteller nach und nach immer mehr Geräte mit Android 5 ("Lollipop") oder 6 ("Marshmallow") aus.
Die kurzen Produktzyklen des Betriebssystems und die zahlreichen "Modifizierungen" der vielen Hersteller von Android-basierten Betriebssystemen bringen indes nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile für den Anwender. So ist es nicht immer garantiert, dass eine App auf allen Geräten mit dem entsprechenden Betriebssystem auch zuverlässig funktioniert. In diesen Fällen ist es oft sinnvoll, vorher die App auf Kompatibilität mit dem Smartphone zu überprüfen. Darüber hinaus portieren viele Hersteller die aktuellen Android-Betriebssystemversionen nicht immer für ihre Geräte, sodass die neuen Funktionen und Verbesserungen nicht nutzbar sind.
Hilfreiche Apps für Android-Smartphones
Wer auf eigene Faust handeln möchte, dem steht der Weg über den Google-Play-Store offen. Im März 2012 hat Google das Dienstespektrum rund um Android noch erweitert. Aus dem reinen App-Markt ist ein umfangreicher Cloud-Dienst geworden. Mit mehreren Hunderttausenden Apps ist das Angebot entsprechend groß und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Egal ob Wecker, Browser oder Terminkalender: Alternativen zur Serienausstattung gibt es zuhauf. Damit Sie nicht unnötig Zeit beim Stöbern verlieren, haben wir für Sie eine Auswahl zusammengestellt. Mit dieser Kompilation präsentieren wir Ihnen die Anwendungen, die als Android-Grundausstattung auf jedes Smartphone gehören.
Natürlich haben nicht alle Anwender die gleichen Anforderungen an eine App. Deshalb haben wir bei der Auswahl, diejenigen Apps bevorzugt, die das breitere Funktionsspektrum besitzen, wobei Bedienung und Funktionalität ebenfalls berücksichtig wurden. Darüber hinaus analysieren wir neue Apps auf ihre Tauglichkeit und nehmen diese in unsere Grundausstattung auf beziehungsweise ersetzen eine alte App durch die neue. Zusätzlich lohn sich ein Blick in unseren Artikel Die besten kostenlosen Apps für Android.
AppMonster
Mit AppMonster v5 lassen sich sämtliche installierten Anwendungen verwalten. Hierfür werden alle für die Einschätzung einer App notwendigen Eckdaten zusammengefasst. Dies sind neben Grundinformationen wie der Größe beispielsweise auch weitergehende Informationen, wie etwa die erteilten Berechtigungen oder das Vorhandensein eines Hintergrunddienstes. Zudem lassen sich die Anwendungen einzeln oder gesammelt auf eine SD-Karte sichern.
In der kostenpflichtigen Pro-Version gibt es zusätzlich eine automatische Backup-Funktion und weitere Optionen.
Die App bietet außerdem einige praktische Sortierfunktionen, um schneller einen Überblick über die auf dem Smartphone installierten Anwendungen zu bekommen. Diese lassen sich nach Name, Größe und Installationsdatum ordnen. Außerdem haben Sie direkt aus der Liste Zugriff auf die jeweils zugehörigen Seiten im Google-Play-Market. So sind eventuelle Updates oder alternative Versionen besonders schnell gefunden, ohne erst die App verlassen zu müssen. Bei Bedarf kann der Anwender AppMonster mit einem sozialen Netzwerk verbinden und Anwendungen direkt aus der App heraus empfehlen.
Das Programm ist kostenfrei oder als Pro-Version im Play Store erhältlich, eine Version für alte Android-Version ist weiter verfügbar. Der Entwickler ist Deutscher, es wird also auch eine deutsche Sprachversion angeboten.
Firefox Mobile
Firefox ist auch unter Android eine interessante Alternative zu Google Chrome. Interessant ist die Mobilversion unter anderem für Nutzer der Desktop-Version, da zwischen beiden Versionen Bookmarks, Passwörter und Tabs synchronisiert werden. Die Chatfunktion Hello ist ebenfalls nutzbar. Eine Stärke ist außerdem die Unterstützung von Erweiterungen..
Astro File Manager
Der Umgang mit Dateien ist auf dem Android-Smartphone unzureichend, dieses Manko lässt sich nur mit einer optionalen App beheben. Der Astro File Manager übernimmt die Aufgaben einer klassischen Dateiverwaltung für Android-Smartphones. Dateien können mit der Anwendung - wie gewohnt - geöffnet, bearbeitet, verschoben und gelöscht werden. Zusätzlich lassen sich mit der App komprimierte ZIP- oder TAR-Dateien bequem entpacken.
Die App enthält außerdem eine praktische Übersicht zu den installierten Programmen. Diese können direkt auf eine Speicherkarte gesichert oder von dort aus wiederhergestellt werden. So lassen sich Anwendungen etwa vor der Installation von Updates retten und bei Problemen zurückspielen. Darüber hinaus haben die Entwickler in die Software einen Prozessmanager integriert, der den Anwender über die aktuellen Systemprozesse informiert, Statistiken erstellt und den Speicherbedarf sowie die Prozessorauslastung anzeigt. Diese Funktion kann hilfreich sein, um Ressourcenfresser zu ermitteln und gegebenenfalls zu eliminieren.
Documents To Go
Um auch produktiv mit dem Android-Smartphone arbeiten zu können, muss der Anwender die Möglichkeit haben, Office-Dokumente zu bearbeiten. Mit Documents To Go lassen sich Word-, Excel- und PowerPoint-Dokumente öffnen und lesen. Dabei werden Dateien aus Office 2007 bis 2010 akzeptiert.
Dabei ist diese Anwendung kostenlos. Um Dokumente bearbeiten zu können, muss die Vollversion gekauft werden. Damit lassen sich dann auch PowerPoint-Dateien bearbeiten, PDF-Dateien erzeugen und wichtige Dateien mit einem Passwort verschlüsseln. Darüber hinaus können auch Dokumente aus Google Docs heruntergeladen, angezeigt und bearbeitet werden.
Achten Sie bitte auf die Kompatibilität der Dokumente, denn Documents To Go unterstützt nicht alle Formatierungen die Microsoft Office bietet.
Dropbox
Der Online-Dienst Dropbox synchronisiert Dateien über verschiedene PCs und stellt sie auf beliebigen Clients mit Internetzugang zur Verfügung. Um Dropbox nutzen zu können, benötigen Sie zunächst einen kostenlosen Account, den Sie beim Start der App direkt anlegen können. Die kostenlose Version von Dropbox bietet zwei GByte Online-Speicher. Benötigen Sie mehr Speicher, können Sie kostenpflichtig auf 50 GByte und 100 GByte aufstocken. Auf dem Smartphone sehen Sie nun alle Dateien und Ordner Ihres Dropbox-Accounts.
Der Upload von Dateien erfolgt am einfachsten von einem PC aus, wo Sie Ihre Dokumente vorrätig haben. Aber auch auf dem Smartphone gespeicherte Fotos und Videos lassen sich in der App hochladen. Dropbox überträgt alle Dateien über eine gesicherte SSL-Verbindung und legt sie verschlüsselt im S3-Online-Speicher von Amazon ab. Meldet man sich nun von einem anderen System am Dienst an, kann man die vom Smartphone hochgeladenen Dateien dort herunterladen.
Periscope
Mit der Android-App Periscope können Twitter-Nutzer Live-Videos an ihre Follower streamen und nach Live-Videos anderer Twitter-Nutzer suchen, sie ansehen und kommentieren. Der zu Twitter gehörende Dienst “Periscope”, der über die gleichnamige Android-App zugänglich ist, erlaubt jedem Nutzer eine Live-Berichterstattung per Videostream über das soziale Netzwerk Twitter. Nutzer, denen sich gerade kein spektakulärer Anblick bietet, können über die App aber auch nach anderen “Periscopern” Ausschau halten und deren Videos ansehen. Eine dynamisch aktualisierte, skalierbare Weltkarte zeigt, von wo gerade Livestreams zu sehen sind respektive wo (maximal 24 Stunden alte) Aufnahmen verfügbar sind. Inzwischen haben Publikumsmedien wie Spiegel Online und Bild.de das Potenzial erkannt, das Periscope bietet, und nutzen die App gelegentlich für Live-Berichterstattung oder einen Blick in die Redaktion. Nutzen kann die App aber praktisch jeder: Mit wenigen Tipp-Bewegungen ist ein Livestream gestartet. Wer den gezielt nur Einzelpersonen zugänglich machen will, kann einen Stream auch als privat kennzeichnen.
Opera Mobile
Auf dem PC ist Opera bereits etabliert. Und auch auf den mobilen Plattformen ist der alternative Browser mittlerweile eine feste Größe.
Der Browser bringt alle auch von anderen Plattformen her bekannten Features mit. Dazu zählen etwa der Download- und Passwort-Manager, Tabbed Browsing oder die Lesezeichensynchronisation Opera Link. Die Software lässt sich als Standard-Browser einrichten und ersetzt so die entsprechende Android-Anwendung nahtlos. Mit der Version Opera Mini gibt es eine besonders ressourcenschonende Version.
Android System Info
Den Zugriff auf detaillierte Systeminformationen ganz ohne Root-Zugriff verspricht die Gratis-App Android System Info. Egal ob Einsteiger oder Profi, jeder soll mit der einfach gestrickten Bedienoberfläche zurechtkommen.
Otto Normalanwendern bietet Android System Info nützliche Informationen wie den Ladezustand der Batterie, Speicherauslastung von RAM oder Speicherkarte sowie Details zur Laufzeit des Smartphones. Profis dürfen in den Logfiles von Android stöbern und erhalten so den authentischsten Eindruck davon, was bei Android "unter der Haube" von statten geht.
Calendar Pad
Unter Android gehört Calendar Pad zu den beliebtesten Kalender-Apps. Die kostenlose Software bringt übersichtliche Darstellungsformen für Monate, Wochen und Tage mit, die allesamt Zugriff auf die Google-Kalenderanwendung von Android besitzen.
So werden sämtliche Terminänderungen des normalen Kalenders auch zu Calendar Pad übertragen und umgekehrt. Als besonders praktisch erweist sich das integrierte Kalender-Widget für den Homescreen, das in der Monatsansicht einen guten Ausblick auf die anstehenden Termine der nächsten Zeit gibt.
Microsoft Outlook
Unter Windows ist Microsoft Outlook seit Jahrzehnten ein Begriff. Unter Android überrascht der E-Mail-Client mit außergewöhnlichen Leistungsmerkmalen. So sortiert die App eingehende E-Mails nach einiger Zeit automatisch in “Fokus”-Nachrichten und solche, die wahrscheinlich weniger wichtig sind. Im Test erwies sich die App dabei als erstaunlich treffsicher. Die App kann unterschiedliche E-Mail-Dienste nutzen und zudem auf eine Reihe von Cloud-Speicherdiensten zugreifen. Über Microsofts Service Outlook.com etwa lassen sich dann auch die Konten beliebiger anderer E-Mail-Anbieter integrieren. Outlook integriert neben (durchaus auch mehreren) E-Mail-Konten auch die Kalender des Nutzers, ermöglicht Zugriff auf seine Kontakte und zeigt die bei verschiedenen Cloud-Diensten gespeicherten oder als E-Mail-Anhang erhaltenen Dateien an. Letztere lassen sich per Antippen auf das Android-Gerät herunterladen und, abhängig vom Dateityp, von einer passenden App darstellen und bearbeiten.
Barcode-Scanner
Als Android-Anwender wird man oftmals mit QR-Codes konfrontiert. Viele Download-Portale für Android-Apps setzen mittlerweile auf die kompakten 2D-Strichcodes, damit der Anwender auf den Umweg über den Google-Play-Market verzichten kann. Alles, was man hierfür benötigt, ist eine Reader-Software wie den kostenlosen Barcode Scanner für Android.
Das Programm nutzt die ohnehin vorhandene Smartphone-Kamera, um aufgenommene QR-Codes in Sekundenbruchteilen in verwertbare Informationen umzuwandeln. Das können Adresse und Download-Links sein, genauso wie der Inhalt einer kompletten Visitenkarte. Je nach Dateninhalt werden unterschiedliche Optionen verfügbar. Links lassen sich etwa direkt im Browser öffnen, Visitenkarten können direkt in das Adressbuch übertragen werden.
Tasker
Die ein wenig komplex geratene App "Tasker" ermöglicht es Android-Nutzern, jede Aufgabe mit einem dazugehörigen Kontext zu verbinden, etwa eine Anwendung, eine bestimmte Uhrzeit, einen Ort oder ein bestimmtes Ereignis.
So lässt sich beispielsweise definieren, dass das Android-Handy eine SMS am Montag um 3 Uhr früh sendet, der Homescreen täglich wechselt oder die Musikanwendung beim Einstöpseln des Kopfhörers startet. Mehr als 175 Aktionen sind von der Software bereits definiert und bieten einen sehr großen Gestaltungsspielraum, was die Möglichkeiten der Tasker-App angeht.
Lookout Mobile Security
Antivirus & Sicherheit Lookout ist das Rundum-Sorglos-Paket für Android, was die Smartphone-Sicherheit angeht. Die kostenlose App enthält unter anderem einen Virenschutz, der Malware auf dem Smartphone den Garaus machen soll und verdächtige Dateien und schnüffelnde Apps ausfindig macht.
Auch Backup- & Restore-Funktionen sind Bestandteil des Lookout-Angebots. Kontakte werden beim Entwickler gesichert und lassen sich im Falle eines Verlusts wieder auf das Mobiltelefon zurückspielen. Ebenfalls nicht fehlen dürfen typische "Find my Phone"-Funktionen, mit denen sich ein verloren gegangenes Smartphone jederzeit wieder finden lässt.
Pushbullet
Die Android-App „ Pushbullet “ nutzt Push-Notifications für den den sehr schnellen Austausch von Dateien, Links und Nachrichten zwischen verschiedenen Geräten des Nutzers und mit Freunden. Erweiterungen und Apps gibt es für iPhone und Windows sowie die Browser Chrome, Firefox, Opera und Safari. Dann lassen sich zwischen allen angebundenen Geräten Dateien, Links und Nachrichten hin und herschicken. Außerdem kann Pushbullet die Android-Benachrichtigungen auf einem verbundenen PC oder Mac anzeigen. Interessant ist Pushbullet nicht zuletzt für Mac-Anwender mit Android-Gerät
Organizer Widget
Mit dem Organizer Widget bringen Sie verpasste Anrufe, anstehende Termine oder SMS-Einträge unaufdringlich auf dem Homescreen unter. Mittels vertrauter Symbole werden Einträge, die Ihre Beachtung verlangen, gut sichtbar markiert. Die Art der Darstellung lässt sich dem eigenen Geschmack anpassen, so kann erstens zwischen einer transparenten und opaken Darstellung sowie zweitens einem Farb- und einem Graustufenmodus gewählt werden. Derartige Optionen lassen sich für jedes Widget einzeln einstellen, mehrere Widgets können also parallel betrieben werden.
Dies kommt besonders jenen zu Gute, die einen erweiterten Launcher verwenden und so mehr Platz für den Parallelbetrieb auf dem Homescreen haben. Denn zwischen den einzelnen Kategorien wird per Reitermenü gewechselt, und einzelne Felder lassen sich abschalten. So bleibt auch bei einem großen Bildschirm die Platzverschwendung minimal. Ohne erweiterte Launcher-Funktionen ist das Widget hingegen fest auf 4x1 Felder dimensioniert. In den Kästen selbst werden jeweils immer vier Ereignisse festgehalten, die sich durch Antippen mit dem Finger in der jeweiligen Standardanwendung weiter bearbeiten lassen.
Für Kalender sowie SMS kann diese allerdings dem Nutzerprofil angepasst werden. Die Schriftgröße ist ebenfalls anpassbar. Bemerkenswert ist auch die Vielzahl der verfügbaren Sprachen: Neben Deutsch, Englisch und Französisch werden diverse weitere bis Chinesisch und Kroatisch angeboten. Das Organizer Widget ist kostenlos im Google-Play-Store erhältlich.
aSpotCat
Seien Sie mal einen Moment ehrlich: Wie oft beachten Sie ernsthaft die Installationshinweise einer jeden App, die Sie aus dem Google-Play-Market laden? Oftmals, wenn nach der Freigabe von Berechtigungen gefragt wird, wird einfach blindlings der OK-Button betätigt - ungeachtet der potenziellen Gefahren.
aSpotCat listet alle jemals gewährten Freigaben zu jeder installierten Anwendung und bietet ihre schnelle Beseitigung an. So kommen Sie Apps auf die Schliche, die heimlich Premium-SMS verschicken können oder laufend das GPS-Modul des Smartphones beanspruchen - selbst wenn dies kein Geld, sondern nur ein wenig Akku-Laufzeit kostet.
(hal/tlo)