Maemo ist bisher ein kleines Nebenprojekt des finnischen Handygiganten. Der lizenzfreie Linux-Ableger für mobile Geräte mit ARM-Technik basiert zu großen Teilen auf der Desktop-Oberfläche Gnome. Er läuft derzeit ausschließlich auf den Internet-Tablets Nokia 770, N800 und N810. In Zukunft soll er nach den Informationen der Financial Times auch auf den leistungsfähigsten Smartphones eingesetzt werden. Vermutlich sind damit Touchscreen-Geräte gemeint, wo Nokia zur Zeit die meisten Probleme mit der Anpassung der S60-Oberfläche hat. Ein erstes Maemo-Smartphone soll schon in den nächsten Wochen vorgestellt werden, so die Zeitung.
Was mit Symbian geschehen soll, ist unklar. Nokia hatte 2008 die Entwicklerfirma Symbian Ltd. für über 250 Millionen Euro komplett übernommen, in eine Stiftung überführt und den Quellcode des Handy-Betriebssystems offen gelegt. Durch die gemeinsame Entwicklungsarbeit mit anderen, darunter Sony Ericsson, Samsung, Vodafone und der japanische Netzbetreiber NTT Docomo, sollte das System schneller an den aktuellen Markt und die Wünsche der Kunden angepasst werden können. So war der Plan.
Doch anscheinend dauert die Arbeit deutlich länger. Die Touchscreen-Oberfläche S60 5th Edition, die unter anderem auf dem Nokia 5800 XpressMusic und N97 eingesetzt wird, ist auch nach Ansicht der Entwickler keine optimale Lösung und soll in spätestens zwei Jahren ersetzt werden. Das scheint Nokia nicht schnell genug zu gehen. An der Fingerfreundlichkeit von Maemo basteln die Entwickler schon länger. Deshalb sind die Chancen besser, kurzfristig ein System bereitzustellen, das zu Android und iPhone OS konkurrenzfähig ist.