Microsoft und die Partner - eine Analyse

"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten"

15.10.2012 von Axel Oppermann
Axel Oppermann, Senior Advisor bei der Experton AG, kommentiert die aktuelle Entwicklung im Microsoft-Channel.

Axel Oppermann, Senior Advisor bei der Experton AG, kommentiert die aktuelle Entwicklung im Microsoft-Channel.

Zum Start des neuen Geschäftsjahres 2012/2013 präsentierte Microsoft am 8. Juli 2012 auf der weltweiten Partnerkonferenz in Toronto, Kanada, die allgemeinen Ziele für die nächsten Jahre und konkrete Strategien sowie Taktiken für die kommenden zwölf Monate.

Axel Oppermann, Senior Advisor bei der Experton AG: "Der Channel muss sich den Office-Produktivitätslösungen beschäftigen."
Foto:

93 Tage nach dieser Veranstaltung fand das deutsche Pendant zur weltweiten Partnerkonferenz in Stuttgart statt. Das Motto der Channel-Konferenz lautete "Let’s keep in Touch".In baden-württembergischen Landeshauptstadt wollte Microsoft seine 38.000 Partner in Deutschland auf das größte Launch-Jahr in der Unternehmensgeschichte einstimmen. Die Stimmung war entspannt in der Porsche Arena. Dennoch haben die den 1.800 Vertreter von Partnerunternehmen aus allen Bundesländern eifrig und kontrovers mit den Microsoft-Repäsentanten diskutiert.

Von den für 2012/2013 angekündigten Produkten hat Microsoft bereits die neuen Generationen von Windows Server (Windows Server 2012), dem SQL-Server sowie dem System Center eingeführt. Unmittelbar vor der Tür stehen Windows 8 und Windows Phone. Beide Betriebssystem möchte Microsoft noch im Oktober 2012 freigeben. Das neue Office wird für das erste Quartal 2013 erwartet. Zwar nennt Microsoft hier noch kein "offizielles" Datum. Allerdings war im "Flurfunk" häufiger vom Zeitraum 11. bis 15 Februar 2013 die Rede.

Jedoch sind rings um die kommende Office-Generation weitere wichtige Daten und Zeitpunkte bekannt. So hat das neue Office den Status Release to Manufacturing (RTM) erlangt - also quasi den finalen Release-Stand. Kunden mit Active Software Assurance werden ab Mitte November 2012 "Office 2013" (Client) und die Server-Produkte "SharePoint 2013", "Lync 2013", "Exchange 2013" downloaden können. Auch ISVs und Entwickler in den entsprechenden Microsoft-Programmen werden in diesem Zeitfenster Zugriff auf die neue Generation erhalten.

Was passiert mit Office 365?

Ferner wird ab November 2012 "Office 365" mit signifikanten neuen Funktionen ausgestattet. So oder so: Die kommende Generation von Office wird kommen - ob einen Tag früher oder später ist nur für diejenigen entscheidend, die aktuell - und bis März 2013 - ihre langfristigen Verträge mit Microsoft verlängern wollen oder müssen. Allerdings kommt das neue Office in mehr Varianten und Darreichungsformen, wie in der Vergangenheit. So wird es neben den "klassischen Client-Produkten" (Rich Client) noch die Office Web Apps, Office 2013 RT sowie "Office-Apps" geben. Letztere sind Apps für Smartphones, Tablets & Co - und sicherlich zeitnah auch eine (welche) für das iPad.

Was Distributoren und Systemhäuser erwarten
Jennifer Weber, Head of Business Unit Microsoft Also Actebis
"Viele Firmen werden sicherlich abwarten ob die gesteigerten Sicherheitsmöglichkeiten und die vielfältigen Softwaremanagement-Möglichkeiten sich in ihren Unternehmen umsetzen lassen."
Alexander Spohr, Business Unit Manager PCC bei der Tech Data GmbH
"Windows 8 benötigt eine gewisse Einarbeitungszeit."
Sven Buchheim, Vorstand Vertrieb und Marketing bei der Bluechip Computer AG
"Dass Windows 8 ein plattformübergreifendes Betriebssystem ist, könnte der größte Pluspunkte sein."
Lars Riehn, Geschäftsführer der Infowan Datenkommunikation GmbH
"Windows ist Windows und wird sich ähnlich schnell wie Windows 7 etablieren."
Jörg Mecke, Service-Line Manager IT-Consulting & Area CTO bei Comparex Deutschland
"Alle profitieren vom neuen Betriebssystem."
Jochen Rapp, Solution Manager bei Computacenter
"Windows 8 hat die Chance, der große Freund der IT-Abteilung zu werden."
Thorsten Schwecke, Senior Manager Software bei Ingram Micro
"Wir rechnen mit positiven Impulsen für das traditionell starke vierte Quartal."
Mario Myrenne, Geschäftsführer der IQ GmbH und Microsoft-Partner
"Windows 8 ist der Beginn einer neuen Ära."
Klaus Weinmann, Vorstandsvorsitzender bei der Cancom AG
"Windows 8 wird die IT-Welt verändern und beschleunigen."

Hier gilt es sowohl für den IT-Channel als auch für Entscheider in Anwenderunternehmen, sich frühzeitig mit den neuen Optionen der Bereitstellung von Office-Produktivitätslösungen zu beschäftigen. Dies gilt sowohl für die Client-Seite, als auch für die Server. Insbesondere SharePoint 2013 und die kommende Generation von Lync warten mit zahlreichen neuen Funktionen und evolutionären Ansätzen auf. Es gilt in diesem Zusammenhang allerdings auch zu prüfen, ob die Lösungen die aktuellen und zukünftigen Anforderungen des Kunden im Allgemeinen und der unterschiedlichen Anwender (Rollen) erfüllen oder ob durch Drittlösungen optimiert werden muss.

Hier empfiehlt es sich für alle, die aktuell umfassend auf Office-Produktivitätslösungen aus dem Hause Microsoft setzen, sich in den kommenden vier Monaten intensiv mit den kommenden Varianten für die Client- und den Server-Generationen zu beschäftigen - Insbesondere dann, wenn eine Verlängerung von Volumenverträgen bevorsteht und/oder eine stärkere Adaption von Social Business for Collaboration und Communication (SB4CC) angestrebt wird.

Eine solche Betrachtung sollte zwingend im Zusammenhang mit der Client-Strategie des jeweiligen Unternehmens einhergehen. Eine Betrachtung von Office- Produktivitätslösungen, welche die Schnittstellen (Geräte) zum Anwender nicht berücksichtigt, greift zu kurz.

Wie der Channel von Windows 8 profitieren kann

Ganz oben auf der Agenda von Microsoft für die kommenden Wochen und Monate steht zweifelsohne Windows 8. Auch hierfür wurde auf der Partnerkonferenz in Stuttgart viel Vortragszeit investiert. Neben der ab dem 26. Oktober 2012 zu erwartenden Werbekampagne investiert Microsoft - absolut richtig - große Summen darin, um die Partner "ready for Windows 8" zu machen. Aktuell wurden bisher 7.000 Partner trainiert. Bis zur allgemeinen Verfügbarkeit plant Microsoft knapp 15.000 Partner mit dedizierten Maßnahmen erreicht zu haben.

Für viele Unternehmen im IT-Channel wird Windows 8 eine Fortschreibung einer glorreichen Zeit mit Microsoft und Windows. Eine Vielzahl an Unternehmen aus dem IT-Channel hat in den letzten 24 bis 30 Monaten starke Umsätze - und starke Erträge - erzielt. Gleiches wird auch bei Windows 8 möglich sein.

Windows 8-Geräte
Dell XPS Duo 12
Das XPS Duo 12 ist ein Convertible mit Windows 8. Das Full-HD-Display misst 12,5 Zoll und lässt sich mit einer Handbewegung um 180 Grad drehen und auf der Tastatur ablegen. So kann das Duo als Tablet oder als Ultrabook mit Tastatur verwendet werden. Das Gehäuse besteht aus den leichten und hochwertigen Materialien Aluminium und Kohlefaser. Im Inneren werkelt ein Intel-Core-i7-Prozessor der Ivy-Bridge-Generation, dem 8 GB RAM zur Seite stehen. Die integrierte SSD kann maximal 512 Gigabyte groß sein. Einen Preis gab der Hersteller jedoch noch nicht bekannt. <br> Erscheinungstermin: voraussichtlich Ende Oktober
Lenovo IdeaPad U510
In Lenovos Ultrabook-Portfolio ist mit dem U510 nun auch ein 15-Zöller für Windows 8 vertreten. Mit einer Höhe von 21 Millimetern und einem Gewicht von 2,2 Kilogramm gehört es gerade noch in die Ultrabook-Kategorie. Trotz der geringen Höhe ist noch Platz für einen DVD Brenner oder optional ein Blu-ray-Laufwerk. Das 15,6-Zoll-Display mit 1.366 x 768 Pixeln bietet nur eine magere Auflösung, dafür steckt im U510 ein aktueller Intel-Core-i7-Prozessor und bis zu 8 GB RAM. Neben einer Festplatte mit bis zu 1 TB kann wahlweise eine SSD mit 32 GB als Cache eingebaut werden. Zudem gibt es USB-2.0- und -3.0-Anschlüsse, einen Cardreader sowie einen HDMI- und einen VGA-Port. Eine 720p-Webkamera befindet sich im Bildschirmrahmen aus Klavierlackbeschichtung. Die Akku-Laufzeit des Ultrabooks soll bei bis zu sechs Stunden liegen. Als Preis wurden 679 Dollar angesetzt. <br>Erscheinungstermin: voraussichtlich noch im September
Hewlett Packards "Spectre One"
Der All-In-One-PC "Spectre One" ist HPs erstes Windows-8-Produkt. Obwohl der Spectre One mit Windows 8 ausgestattet ist, bietet er kein Touch-Display. Anstatt einem touchfähigen Bildschirm liefert HP ein drahtloses Multi-Touch-Trackpad mit, das zusammen mit der Tastatur Eingaben drahtlos zum PC überträgt. Das Full-HD-Display ist 23,6 Zoll groß und nur 11,5 Millimeter dick. Im Inneren sind ein Intel-Prozessor aus der Ivy-Bridge-Reihe und eine Nvidia-Grafikkarte mit 1 GB Speicher verbaut. Integriert sind je zwei Anschlüsse (USB 2.0 und 3.0), ein HDMI-Eingang und eine Netzwerkbuchse. Die Besonderheit beim Spectre One ist der eingebaute NFC-Chip im Standfuß. Damit kann sich der Nutzer über ein NFC-Smartphone beispielsweise am PC anmelden oder ihn entsperren. Der Preis liegt umgerechnet bei rund 1.000 Euro. <br> Erscheinungstermin: voraussichtlich November
Acers "Iconia W510"
Das 8,8 Millimeter dicke und 600 Gramm schwere Windows-8-Tablet "Iconia W510" ist mit einem 10,1 Zoll großen Bildschirm ausgestattet (Auflösung: 1366x768 Px). Der große Akku bietet eine Laufzeit von realistischen acht Studnen. In der Kombination mit dem Dock kann er es sogar auf 16 Stunden schaffen. Als Prozessor wird Intels nächste Atom-Generation "Clover Trail"-Dual-Core-CPU eingesetzt. Die interne Speicherausstattung soll bei 64 GB liegen; der Arbeitsspeicher bei 2 GB. Als Anschlüsse gibt es jeweils SD, HDMI und USB im Micro-Format. Das Besondere an W510 ist, dass es über drei verschiedene Arten der Touch-Bedienung verfügt: klassisch über das Touch-Display, über eine ansteckbare Tastatur und durch das Umklappen des Keydocks als Multimedia-Präsentationsgerät.Preis liegt bei ca. 600 Euro. <br>Erscheinungstermin: voraussichtlich November
Acer "Iconia Tab W700"
Der große Bruder von Iconia W510, das "W700", ist mit einer Höhe von 11,9 Millimetern ein wenig dicker, besitzt dafür auch einen 11,6 Zoll größeren Screen. Der kapazitive Touchscreen hat ein Display mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten, auf dem nicht Windows RT, sondern Windows 8 installiert ist. Auch hier soll die Akku-Laufzeit bei rund acht Stunden liegen - dank eines i3- oder eines i5-Prozessors von Intel. Hier ist geplant, dass der Anwender zwischen den Prozessoren auswählen kann. Der Speicher beträgt je nach Ausstattung 32 oder 64 GB. Das W700 besitzt einen Standfuß, der sich um 20 oder um 70 Grad neigen lassen soll. Eine Tastatur besitzt diese Variante jedoch nicht. Preis liegt bei ca. 700 Euro. <br>Erscheinungstermin: voraussichtlich November
HTC Windows Phone 8X
Das Windows Phone 8X besitzt einen 4,3 Zoll großen Super LCD 2 Display mit Gorilla Glas (1280x720 Pixel). Es hat eine Größe von 132,35 x 66,2 Millimeter und eine Dicke von 10,12 mm. Im Inneren des 130 Gramm schweren Smartphones steckt ein 1,5 GHz Dual-Core-Prozessor mit 1 GB RAM. Der interne Speicher beträgt 16 GB. Auf der Rückseite befindet sich eine 8 MP-Kamera mit Autofokus, LED-Blitz und BSI-Sensor. Video können mit 1080p in Full-HD-Qualität und Stereo-Sound aufgenommen werden. Die Kamera auf der Vorderseite hat 2,1 MP. Die Akku-Kapazität liegt bei 1800 mAh. Außerdem ist es NFC-fähig. UVP liegt bei 550 Euro. <br> Erscheinungstermin: voraussichtlich November
HTC Windows Phone 8S
Das 8S ist mit dem 4-Zoll Super-LC-Display und 800x480 Pixeln etwas kleiner und weniger gut auflösend als das 8X. Als Prozessor wurde ein 1 GHz-Dual-Core mit 512 GB RAM eingebaut. Interner Speicher liegt bei 4GB. Die Kamera hat 5 MP mit Autofokus und LED-Blitz. Dadurch, dass das 8S kleiner ist wiegt es auch fast 20 Gramm weniger. Außerdem besitzt es Bluetooth 2.1 + EDR , Annäherungssensor, Umgebungslichtsensor, digitaler Kompass und einen G-Sensor. UVP ist 299 Euro. <br> Erscheinungstermin: voraussichtlich November

Die unterschiedlichen Unternehmenstypen und Wertschöpfungsstufen im IT-Channel bekommen ein breites Spektrum an Möglichkeiten, rings um das eigentliche Produkt Windows 8, Beratungsleistungen, Services und Produkte zu verkaufen: Angefangen bei Beratungsleistungen im Umfeld einer integrierten Client-Strategie ("Client oft the Future"), über Migrationsprojekte von Windows XP auf Windows 8, weiter die Entwicklung und Anpassung von Individualsoftware auf die Chancen, die das "Modern UI" bietet, bis hin zu integrierten VDI-Konzepten in Kombination mit Windows Server 2012.

Insbesondere in der Kombination mit anderen Produkten aus dem Hause Microsoft - oder Drittanbietern - können umfängliche Angebote geschürt werden, die sich in barer Münze auszahlen. So lassen sich in Kombination mit dem Windows Server 2012 und dem System Center moderne Client-Infrastrukturen bauen, die für den Kunden Vorteile bringen und dem Channel trotzdem lukrative - also ertragreiche Umsätze - ermöglichen.

Auch bietet die Markteinführung von Windows 8 die Chance, Managed Client Services neu - und in Kombination mit dem Produktgeschäft - zu positionieren. Insbesondere Unternehmen aus dem IT-Channel, die neu in das Servicegeschäft einsteigen wollen, bietet Windows 8 eine starke Gelegenheit. Produkte wie Windows Intune bieten hier zusätzliche Optionen. Wichtig ist die frühzeitige Planung von Leistungen und Umsatzströmen aus den Bereichen Beratung, laufendem Service und T&M (Test und Maintenace, Wartung und Betrieb, Anm. d. Red.).

Betriebssystem verliert an Bedeutung - auch im Channel

Dessen ungeachtet: Die Rolle und Bedeutung von Client-Betriebssystemen nimmt peu à peu ab. Zunehmend rücken Betriebssysteme in den Fokus der Konsumenten und IT-Entscheider, die nicht aus dem Hause Microsoft stammen. Der IT-Channel muss sich, angesichts der Entwicklungen im Smartphone- und Tablet-Markt, bei der Sortimentszusammenstellung auf die dynamischen und stark heterogenen Anforderungen der Kunden in Unternehmen und von Konsumenten, einstellen.

Eine Fokussierung auf die eine Plattform Windows 8 mit den jeweiligen Angeboten der OEMs wird nicht ausreichen. Der Markt bietet so viel mehr - und den Kunden ist dies auch bekannt. In den letzten 34 Monaten haben sich immer mehr Unternehmen für Clients entschieden, die nicht auf Systemen aus dem Hause Microsoft basieren. Sie greifen auf Geräte von Apple oder mit dem Android-Betriebssystem zurück. Dabei ist für alle Beteiligten wichtig zu erkennen: Zwischen iPad und Galaxy Tab auf der einen Seite und dem Microsoft-Ansatz (alle Clients bekommen ein User Interface) anderseits, stehen sich nicht nur die beiden Welten Android/iOS und Windows 8 (Microsoft) gegenüber - es ist vielmehr eine andere Philosophie.

Die Frage, die sich stellt, lautet: Wie viel Fortschritt verträgt der Anwender auf dem Weg zur ganzheitlichen Client-Struktur und möchte er diese überhaupt? Losgelöst von einer Image-Diskussion wird Microsoft hier nur erfolgreich sein, wenn die Vorteile der Microsoft-Philosophie sowohl Konsumenten als auch Entscheidern in den Unternehmen sehr schnell nahe gebracht wird. Es ist fraglich, ob dies über alle Zielgruppen und für alle Formfaktoren hinweg gelingen wird.

Sowohl der IT-Channel als auch die Kunden müssen jetzt entscheiden, wohin die Reise gehen soll. Wir haben vor kurzem 121 Entscheider in Unternehmen mit mehr als 500 PCs in einer umfassenden Analyse befragt. Demnach setzen diese Kunden noch immer überwiegend Windows XP als Client OS eint. Künftig - also innerhalb der nächsten zwölf Monate - wird sich dieser Wert deutlich zugunsten Windows 7 reduzieren. Hier laufen derzeit zahlreiche Projekte. Die Bedeutung von Windows XP wird in den kommenden 12 Monaten auf eine marginale Größe sinken.

Windows 7 wird dominieren, Windows 8 wird aufblühen. 16 Prozent der Befragten gaben an, Windows 8 in den kommenden zwöfl Monaten als primäres Client-Betriebssystem für PCs einzusetzen. Unternehmen mit 500 bis 999 PCs planen die stärkste Adaption von Windows 8 in den kommenden zwölf Monaten. Kurzum: Beim klassischen Client kann und wird Windows 8 sehr schnell relevante Marktanteile gewinnen - jedoch nicht zwingend gegen Windows 7. Bei Tablets wird die Verbreitung von Windows 8 sicherlich schwieriger werden.

Zusammenfassend gesagt: Windows 8 - respektive das "Modern UI" ist einzigartig in einer Weise, in der auch Picasso einzigartig war. Viele Künstler werden in den Anfangsjahren jedoch verkannt. Und genau so ist es, im übertragenen Sinn, auch bei Windows 8 - bei dem "Modern UI": Es wird dauern, bis sich die dahinter stehende Philosophie behauptet - oder eben nicht. Was Microsoft mit Windows Phone gestartet hat und bei der Xbox sowie Windows 8 fortführt, ist eher mit einem Langstreckenlauf zu vergleichen als mit einem Sprint.

Cloud im Fokus von Microsoft

Aber nicht nur Produkte, sondern auch Cloud Services, die diese neuen Technologien erst möglich machen, stehen mehr und mehr im Fokus von Microsoft. Das unterstreicht den Wandel von Microsoft vom Softwareunternehmen hin zu, Anbieter von Cloud Services. Dies wird begleitet durch eine dafür optimierte IT-Infrastruktur auf Servern, PCs, Notebooks und Smartphones. Dabei zielt Microsoft auch insbesondere auf kleinere und mittelständische Unternehmen (KMUs) ab. Hier bietet stark wachsende Nachfrage, oftmals einfache Strukturen und ungemanagte Kundenbeziehungen Wachstum und Optionen zur Kundenbindung. Auch deshalb investiert Microsoft hier stark in Partner. Neue Trainings und Qualifizierungsmaßnahmen sollen es Partnern im Ergebnis ermöglichen, den Kunden besser ansprechen und bedienen zu können.

Darüber hinaus positioniert sich Microsoft zukünftig auch über Geräte (Devices). Wie Microsoft im jährlichen "Brief an die Aktienbesitzer" mitteilte, sieht der Konzern sich zukünftig stärker als ein Unternehmen, welches "Devices and Services" anbietet. In der Entwicklung neuer Formfaktoren und der Kombination von Geräten mit Services sieht der Konzern sein Heil. Insbesondere Kunden, die Microsoft als strategischen Lieferanten eingestuft haben, müssen sich angesichts der veränderten der Ausrichtung von Microsoft kritisch auseinandersetzen. Es gilt, Chancen und Risiken zu bewerten.

"Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit"

Microsoft macht nach eigenen Angaben noch immer 95 Prozent der Umsätze mit beziehungsweise über Partner. Und dies soll in den kommenden Jahren auch so bleiben. Auch investiert Microsoft einen großen Batzen in die Partner und deren Ausrichtung. Die Partner sollen sich hier nicht von den - insbesondere in den USA - aufkommenden "Stores" beunruhigen lassen.

10 Tipps für Windows 8
Tipp 1 –Windows 8 in der virtuellen Maschine:
Bei den neueren Versionen von Oracles VirtualBox sind schon Einstellungen für Windows 8 vorhanden.
Tipp 1 – Windows 8 in der virtuellen Maschine:
Wenn es nicht klappt mit Windows 8 in der virtuellen Maschine, dann sollte diese Einstellungen von VirtualBox geprüft und gegebenenfalls eingeschaltet werden.
Tipp 2 –der Kachel-Startbildschirm:
Wer auf den „normalen Desktop“ möchte, kann hier die entsprechende Kachel auswählen oder mit „Windows-Taste + d“ schnell wechseln.
Tipp 4 – das Charms-Menü:
Dieses Menü gehört zu den wichtigsten Anlaufpunkten unter Windows 8, wenn es um Systemeinstellungen geht.
Tipp 4 – einer der vielen Wege zum Charms-Menü:
Vom Metro-Startbildschirm aus muss der Mauszeiger auf diese Markierung bewegt werden. Allerdings sollte man dabei NICHT auf diese Markierung klicken, da dies nur die Icon-Größe minimiert.
Tipp 4 – das Charms-Menü ist im Prinzip immer erreichbar:
Entweder über die Wischgesten auf dem Tablet oder durch Aufruf von „Windows-Taste +c“, was wie hier auch vom Windows Desktop aus funktioniert.
Tipp 5 – Windows herunterfahren:
Auch hier muss der Weg über das Charms-Menü und die Einstellungen gewählt werden.
Tipp 6 – Änderung des Accounts:
Wer seinen Microsoft-Account in ein lokales Konto verwandeln will, muss dazu auf die PC-Einstellungen zugreifen, die in diesem Seitenmenü zu finden sind.
Tipp 6 – die Einstellungen für den PC ganz im Metro-Look:
An dieser Stelle kann dann das Online-Konto bei Microsoft wieder auf ein lokales Konto ohne Online-Verbindung geändert werden.
Tipp 7 – auch ohne Startmenü führen viele Wege zur Systemsteuerung:
Ganz neu ist das Icon zum direkten Zugriff aus dem Ribbon des Windows-Explorers heraus.
Tipp 7 – ein gewohnter Anblick:
Das Menü für die Systemsteuerung entspricht dem unter Windows 7 und wurde nur durch einige zusätzliche Einträge (beispielsweise Dateiversionsverlauf) sinnvoll ergänzt.
Tipp 8 – kein Startmenü von Microsoft:
Viele Entwickler bieten schon jetzt die entsprechende Share- und Freeware an. Hier das Programm „Classic Shell“.
Tipp 8 – eine andere Möglichkeit das Startmenü zu ersetzen
Die Software „Start 8“, die sich aber ebenfalls noch im Beta-Stadium befindet.
Tipp 8 – und es gibt doch so etwas wie ein kleines Startmenü:
Der Aufruf von „Windows-Taste + x“ bringt diese Menü mit Zugriff auf Systemeinstellungen und –programme auf den Bildschirm.
Tipp 9 – Suchen und Finden:
Die Suchoptionen wurden in drei Unterbereiche geteilt, so dass jetzt gezielt nach Apps, Einstellungen oder Dateien gesucht werden kann.
Tipp 10 – was nun?
Die neuen Apps nehmen zwar sofort den ganzen Bildschirm in Beschlag, zeigen sich aber zunächst nicht besonders kommunikativ. Hier die Mail-App bevor ein Konto eingerichtet wurde.
Tipp 10 – Konfiguration einer App unter Windows 8:
Erst der Aufruf der Konfiguration mittels der Tastenkombination „Windowstaste +i“ erlaubt es dem Anwender, bei der Mail-App Konten einzurichten.
Tipp 10 – die Auswahl ist leider etwas beschränkt:
Wer die Standard-App unter Windows 8 für E-Mail einsetzt, kann nur auf diese drei Möglichkeiten zurückgreifen, andere Konten funktionieren (noch?) nicht.

"Surface", die hauseigene Hardware-Idee für Windows 8 ist keine Herausforderung oder Kampfansage an die Partner, und die gezielte Anheuerung von Kompetenzträgern in unterschiedlichen Service-Bereichen - verbunden mit zusätzlichem Push der eigenen Service-Angebote - gilt auch als normal.

Egal wie diese Entwicklungen von Partnern oder Anwendern gewertet wird: Microsoft bietet - zumindest für die kommenden Jahre - eine Biozone in einem lukrativen Ökosystem, welches sogar in wirtschaftlich turbulenten Zeiten einen Ort der Sicherheit bietet. Oder in anderen Worten: In den kommenden Jahren ist Microsoft ein - wenn nicht sogar "der". sichere Ankerpunkt im IT-Universum für viele Unternehmen der IT-Wertschöpfungskette - Wirtschaftskrise hin - Abschwung her.

Es ist jedoch fraglich, wie sich der Lebensraum langfristig entwickeln wird, und ob es zukünftig noch für alle "Lebensformen" genug - und/oder den richtigen - Lebensraum gibt. Um es mit Darwin zu halten: "Es werden die sein, die am besten angepasst sind und nachhaltige Innovationen am schnellsten aufgreifen." Oder in anderen Worten: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

"Stop selling Ships, start selling Destinations."

Microsoft hat seinen Partnern abermals deutlich gezeigt, wohin die Reise in den kommenden Monaten und Jahren gehen soll. Die Gesamtheit der Möglichkeiten, sich als Unternehmen im IT-Channel mit den Produkten und Services von Microsoft zu positionieren, zu etablieren und zu entwickeln wurde aufgezeigt. Es ist Aufgabe der Partner, diesen Weg mitzugehen - oder eben nicht. Die Entscheidung kann keinem abgenommen werden.

So oder so: Der Lauf der Zeit kann für das Arbeiten eines Technologiekonzerns günstig oder ungünstig sein. Für Microsoft im Allgemeine, und die Client-Welt im Besonderen waren die letzten Jahre zwar monetär und in Absatzzahlen wohl gesonnen. Bezogen auf Wahrnehmung, Trends und Emotionen konnten jedoch andere mehr überzeugen: Sei es Apple mit dem iPad, sei es die entstandene Android-Welt oder sei es der aufziehende Fixstern am OEM-Himmel Samsung mit seinen zahlreichen Android-Modellen.

Office 365 am Mac
So migrieren Sie Exchange zu Office 365
Planen der Migration mit dem Exchange Server Deployment Assistant.
So migrieren Sie Exchange zu Office 365
Umfangreiche Anleitungen des Exchange Server Deployment Assistant.
So migrieren Sie Exchange zu Office 365
Verwalten der E-Mail-Domänen in Office 365.
So migrieren Sie Exchange zu Office 365
Hinzufügen von zahlreichen Benutzern über eine .csv-Datei.
So migrieren Sie Exchange zu Office 365
Starten der E-Mail-Migration in der Weboberfläche von Office 365.
So migrieren Sie Exchange zu Office 365
Eingeben der Verbindungsdaten für die Migration.

Oder war doch alles nur eine Modeerscheinung, und Microsoft hatte im Client-Bereich nur eine Schwäche? War es so, wie seinerzeit in der Schule? In jeder Klasse gab es doch so einen Typen. Einer, der immer die besten Noten geschrieben hat. Null Fehler. Eins-Plus "mit Sternchen". Insgeheim hat man ihn ein bisschen beneidet, weil ihm die Noten nur so zuzufliegen schienen. Dass es harte Arbeit war, wollte nicht einleuchten. Umso glücklicher war man dann, wenn genau dieser Typ mal eine Vier oder Fünf bekam. Dann konnte schön gelästert werden. Nur das Problem war, dieser Typ blieb Klassenbester.

Ein wenig gleicht diese Situation der von Microsoft und den Client-Angeboten (Windows für PC und Phone) in den letzten 18 bis 24 Monaten: Zwar immer noch Marktführer, relevante Produkte strategisch besetzt und dennoch in der Gunst von Partnern, Kunden oder Massenmedien weniger wertgeschätzt als ein "Daherkömmling" wie Apple mit seinen vermeintlichen "Mickey-Mouse-Produkten".

In den kommenden Wochen - und Monaten - wird sich jedoch zeigen, ob der Primus im Client-Bereich zurück zur alten Stärke kommt - und dies nicht nur aufgrund historisch gewachsener Strukturen, sondern auf Basis von Innovationen. (rw)