NFC in der Praxis

NFC-Peripherie mit NFC-Handys verbinden

24.03.2014 von Dr. Harald Karcher
Der interessierte NFC-Handy-User kann sich seine NFC-Tags ganz leicht selber programmieren und auf die passenden Geräte kleben. Noch bequemer ist es, wenn sich schlau programmierte NFC-Module schon ab Werk in passenden Peripherie-Geräten befinden.

Immer mehr Drucker, Headsets, Lautsprecher, Kopfhörer, Freisprechanlagen oder Navigationssysteme sind vorab NFC-fähig gemacht und erlauben es dem Nutzer, damit über sein NFC-Smartphone durch einfaches Tappen, also Draufhalten, zu kommunizieren. Die Möglichkeiten sind vielfältig. In einem Szenario will der Anwender etwa ein hochauflösendes Foto oder ein umfangreiches PDF-Dokument von seinem Handy ausdrucken. Dazu hält er sein NFC-Handy direkt an einen NFC-Drucker: Das NFC-Handy schaltet daraufhin sein WLAN-Modul ein und funkt das Dokument per WLAN als druckbare Datei an den WLAN-Router. Der Router wiederum schickt die Druckdatei über LAN oder WLAN an den Drucker weiter, je nachdem, wie der Drucker mit dem Netz verbunden ist.

NFC
Bus-Ticket via Handy lösen
In London ist Mobile Payment laut VISA schon so verbreitet, dass in den U-Bahnen und Bussen (siehe Bild) kein oder kaum noch Bargeld angenommen wird. Bezahlt wird via Smartphone und NFC.
Kontaktloses Bezahlen mit MasterCard
Immer mehr Kreditkarten wie die von MasterCard und VISA kommen mit einem NFC-Funklogo und erlauben das kontaktlose Bezahlen an einem entsprechend ausgerüsteten Kartenterminal.
Vodafone Smartpass
SmartPass ist als Teil von Vodafone Wallet das Mobile Bezahlsystem des Mobilfunkanbieters, entwickelt in Kooperation mit VISA und Wirecard. Für Kunden, die kein NFC-fähiges Smartphone haben, wird die Lösung auch mit NFC-Sticker angeboten.
Kontaktlos bezahlen mit Vodafone Wallet
Mit Vodafone Wallet (alias Vodafone SmartPass), 2013 zunächst in Düsseldorf gestartet, wird das Smartphone zur digitalen Geldbörse. Die Übertragung erfolgt per Near Field Communication, kurz NFC.
Vodafone Wallet auf Samsung Galaxy S3
NFC wurde zunächst für das kontaktlose One-Touch-Bezahlen mit NFC-Handys und NFC-Kreditkarten konzipiert. Schon seit 2006 laufen viele regional begrenzte Pilotprojekte rund um den Globus. Das Foto stammt aus einer Messedemo vom Oktober 2012. Ende 2013 ist Vodafone Wallet alias SmartPass nun regional in Düsseldorf gestartet. 2014 soll es sich über ganz Deutschland verbreiten
NFC und andere Nahfunk-Technologien im Vergleich
NFC im Vergleich zu anderen Nahfunktechnologien
Top-Smartphones alle mit NFC
Im Gegensatz zu den Modellen Anfang 2014 waren 2015 alle Top-Smartphones mit NFC und LTE ausgestattet. Die von Telekom und Vodafone 2014 vorgestellte LTE-Advanced Kategorie 6 wird jedoch nicht von allen Geräten unterstützt.
NFC-BT-WLAN-Funk-Ausstattung von Top-Smartphones
Auswahl von Top-Smartphones Anfang 2014: Alle hatten Bluetooth (BT) Version 3.0 oder 4.0, alle hatten WLAN-11n, fast alle hatten NFC und knapp die Hälfte hatte Gigabit-WLAN-11ac unter der Haube.
Apple iPhone s6 mit NFC-Logo
Smartphones mit NFC haben auf der Rückseite oft ein kleines N für NFC. Apple hat sich lange verweigert, beim iPhone 6s dann aber doch NFC integriert und das Logo hinten angebracht.
Sony One-touch
Unter dem Motto One-touch vertreibt Sony eine Reihe von Lösungen, um über NFC verschiedene Geräte mit dem Smartphone zu koppeln. Die hier nennt sich One-touch listening. Für Fernseher der BRAVIA-Familie gibt es zum Beispiel auch One-touch Mirroring.
Nokia Lumia 920-NFC
Handy kurz Dranhalten - und die Verbindung baut sich von selber auf: So einfach kann man NFC-fähige Kopfhörer, aber auch Lautsprecher, Headsets, Navi-Systeme, Freisprechanlagen, Fitnessarmbänder, Laptops, Tablets, Drucker und Fernseher mit NFC-fähigen Smartphones verkoppeln
NFC-Tags
NFC dient neben dem kontaktlosen Bezahlen auch der bediener-freundlichen One-Touch-Kopplung von zwei Handys untereinander, aber auch von NFC-Handys mit NCF-Aufklebern, NFC-Anhängern, NFC-Lautsprechern und vielen weiteren NFC-fähigen Geräten
Das NFC-Prinzip
Der aktive NFC-Initiator, etwa ein Handy, generiert ein magnetisches Feld. Damit versorgt er das passive Ziel, etwa ein NFC-Tag, mit Energie. Damit kann das passive Ziel auch ohne eigene Stromversorgung dem aktiven Kommunikations-Initiator antworten. Das Verfahren funktioniert aber nur auf kurze Distanz bis maximal vier Zentimeter. Die Grafik stammt aus dem Buch von Vedat Coskun et.al: Professional NFC Application Development for Android, Wiley, 2013
NFC-Tags
Links klebt der NFC-Tag Topaz 512 von Androidbands mit einem Speichervolumen von 512 Bytes noch auf seiner Unterlage. Rechts offenbart er, nach dem Abziehen, sein Innenleben und die kreisförmigen NFC-Antennen an seiner Unterseite.
NFC-Tags
Passive NFC-Partner mit eingebauten NFC-Chips und NFC-Antennen, aber ohne eigene Stromversorgung, findet man in NFC-Aufklebern, NFC-Schlüsselanhängern, NFC-Armbändern oder in NFC-Kärtchen im Visitenkartenformat.
NFC im Vergleich
Das schmalbandige NFC dient oft nur der Einschaltung und Kopplung von schnelleren Bluetooth (BT)- oder WLAN-Verbindungen. Bei den angegebenen BT- und WLAN-Reichweiten wurde eine einheitliche Sendestärke von 100 Milliwatt und freie Sichtverbindung ohne dämpfende Hindernisse unterstellt.
Sony Xperia Z1 Compact
Smartphones mit NFC haben auf der Rückseite oft ein kleines N für NFC. Beim Sony-Handy Xperia Z1 Compact etwa sitzt das NFC-Logo im oberen Drittel zwischen dem SONY-Schriftzug und der 20-Megapixel-Kamera
NFC-Handys
Die meisten Tophandys hatten Anfang 2014 schon NFC unter der Haube: Zum Beispiel das Nokia Lumia 925 mit Windows Phone 8 oder die beiden Android-Top-Phones LG G2 und Sony Xperia Z1, ganz rechts. Dagegen hat Apples iPhone 5s, ganz links, noch kein NFC.
NFC-Tags
In unseren Tests haben alle NFC-Tags erst auf den letzten ein bis vier Zentimetern die Kommunikation mit den Handys aufgenommen und die selber programmierten Befehle auf den Handys ausgeführt. Hier ein NFC-Tag von Nokia mit dem NFC-fähigen Top-Smartphone LG G2. Wir konnten den NFC-Aufkleber auch beliebig oft überschreiben, sprich umprogrammieren.
NFC-Drucken
Auch im Nach-PC-Zeitalter wollen viele User wichtige Dokumente von Ihren mobilen Apps heraus drucken. Dazu müssen die Schnittstellen von den mobilen Geräten über die mobilen Netze bis hin zu stationären Druckern und Cloud-Druckern erst noch harmonisiert werden (Grafik: MOPRIA Alliance).
NFC-Drucker
Wie kann der normale Privat- oder Business-User ein spontanes Foto vom Samsung Galaxy S4 ohne langwierige Installation von Treibern auf zwei verschiedenen NFC-Druckern von Samsung und von Xerox ausdrucken? Zum Beispiel mittels NFC und dem MOPRIA-Standard.
NFC-Drucker
Karl Dueland, Vice President bei Xerox, legte das NFC-fähige Samsung Galaxy S4 auf den NFC-fähigen MOPRIA-Drucker von Xerox. Ein paar Sekunden später kam das Handy-Foto als Laserfarbdruck aus den Walzen.
NFC-Drucker
Nur wer sich an den proprietären MOPRIA-Standard hält, darf auch das MOPRIA-Logo für extrem einfaches, mobiles Drucken auf seinen Drucker kleben. Im Bild einer der MOPRIA-Sprecher, Karl Dueland, Vice President bei der Xerox Corp. im Staat New York an einem MOPRIA-Drucker von Xerox.
NFC-Drucker
Auch Samsung hat schon Business-Drucker mit NFC und MOPRIA für User-freundliches Drucken direkt aus mobilen Geräten und mobilen Betriebssystemen. Im Bild Brent Richtsmeier, einer der MOPRIA-Sprecher und Senior Director of Software Development im Samsung-Forschungszentrum Kalifornien
Nokia Lumia 920-NFC
Durch einfaches Tappen, also kurzes Draufhalten, wurde das gelbe NFC-Smartphone Nokia Lumia 920 mit dem roten NFC-Kopfhörer von Monster gekoppelt. Danach wurde die Musik nicht via NFC, sondern via Bluetooth vom Handy zum Kopfhörer gefunkt. Das Handy kann nach erfolgter BT-Kopplung auch in der Akten-, Sakko- oder Hosentasche liegen bleiben.
NFC-Lautsprecher
Alle drei mobilen Akku-Lautsprecher Rapoo, JBL-Nokia und Bose sowie alle vier Smartphones Apple 5s, Nokia 925, LG G2 und Sony Z1 beherrschen Bluetooth. Nur Apple links vorne und Bose rechts hinten hatten im Test noch kein NFC. Bei denen muss der User die Bluetooth-Audio-Kopplung noch selber vornehmen.
Nokia Lumia 925-NFC
Das Nokia Lumia 925 hat sich im Test dank NFC supereinfach via Bluetooth mit dem mobilen Lautsprecher Rapoo A500 verbunden. Danach konnten wir Katy Perrys Dark Horse auf dem externen Speaker hören.
Nokia Lumia 925-NFC
Im Gegensatz zum Rapoo-Lautsprecher hat der Nokia-JBL-Speaker nach erfolgreicher NFC- und BT-Kopplung auch gleich noch eine eigene JBL-PlayUp-Kachel auf die Startseite des Windows Phone 8 Handys gelegt. Hier zeigt sie die restliche Akkulaufzeit des JBL mit 9 Stunden an.
Nokia Lumia 925-NFC
Genau wie der Rapoo-Lautsprecher hat auch der Nokia-JBL-Speaker nach erfolgter NFC- und BT-Kopplung die Musik aus dem Nokia Lumia 925 Handy abgespielt.
Sony-Android-NFC-App
Diese beiden Screenshots der Sony-App "NFC-Schnellverbindung" entstanden auf einem Android-Smartphone LG G2. Auf dem Sony Xperia Z1 sah die App fast identisch aus. Auf beiden Handys funktionierte sie bestens.
Sony-Android-NFC-App
Solange die Musik vom NFC-Handy an den NFC-Lautsprecher übertragen wird, darf man die Bluetooth-Verbindung in den Android-Einstellungen nicht unterbrechen, denn die Musik wird nach erfolgreicher NFC-Kopplung ja nicht via NFC, sondern via BT drahtlos gestreamt.
Sony SBH80
Hier koppeln wir gerade das Sony Xperia Z1 Compact mit dem Sony SBH80 Stereo Bluetooth Headset. Die BT-Kopplung der Beiden wurde durch einfaches Dranhalten von hinten per NFC ausgelöst. Der User muss nur noch die BT-Verbindung im Display vorne mit Ja bestätigen.
Sony Core & SmartBand - Sony Xperia Z1 Compact
Das zur CES 2014 erstmals gezeigte Fitness-Tracking-Gespann Sony Core & SmartBand rechts im Bild hat auch schon NFC verbaut. Es lässt sich daher sehr bequem per One-Touch mit NFC-Handys wie den beiden Sony Xperia Z1 Compact links im Bild verkoppeln. Beim weißen Handy sieht man das NFC-Symbol über dem Sony-Schriftzug.
Sony KD-65X9005A - Sony 4K-TV
Hier hatten wir im Januar 2014 einen 65-Zoll-4K-Ultra-HD-Fernseher Sony Bravia mit einem weißen Sony Xperia Z1 durch kurzes Dranhalten an dessen Fernbedienung verkoppelt. Der Inhalt des NFC-Handys wurde sodann auf das TV-Gerät gespiegelt.
Sony KD-65X9005A - Sony 4K-TV
Wie spiegelt man den Inhalt eines Handys ruckzuck auf einen NFC-Fernseher? Einfach das NFC-Smartphone auf der Couch kurz an die NFC-TV-Fernbedienung Dranhalten. Die restliche Handy-TV-Kopplung läuft dann von selber ab. So einfach kann man auch NFC-fähige Drucker, Lautsprecher, Headsets, etc. mit NFC-fähigen Smartphones verkoppeln.

Die große Druckdatei selber wird also nicht über das schmalbandige NFC, sondern über das viel breitbandigere WLAN vom Handy in das Drucker-Netz gefunkt. NFC hilft nur beim Koppeln zwischen Handy und Drucker. Ansonsten würde der Ausdruck großer Dateien über NFC alleine viel zu lange dauern. Alternativ kann NFC auch helfen, eine direkte WLAN-Peer-to-Peer-Verbindung zwischen Handy und Drucker aufzubauen, sofern beide NFC-Geräte diesen WLAN-Modus beherrschen. Vorteil: Das Handy wird erst gar nicht in das große Firmennetz verkoppelt, sondern nur direkt mit dem Drucker, was aus Sicherheitsgründen vorteilhafter sein kann. So kann man auch betriebsfremden Gästen mal kurz einen drahtlosen Ausdruck auf dem Firmendrucker gestatten.

Wie druckt man direkt aus dem Handy?

Für das mobile Drucken aus Handys gibt es einen wachsenden Bedarf: Laut einer IDC-Studie vom März 2013 würden zwar 50 bis 75 Prozent der User gerne Dokumente von ihren Handys und Tablets ausdrucken. Über die Hälfte der befragten Smartphone-User und mehr als ein Drittel der Tablet-Nutzer wissen aber gar nicht, wie genau sie von ihren mobilen Geräten aus drucken können. Nur gut 25 Prozent der Handy-User und gut 50 Prozent der Tablet-User können laut IDC in Ihren Firmen direkt von ihren mobilen Geräten aus drucken. Man denke an Flugtickets, Reisepläne, Hotel-Reservierungen, die manch einer lieber in der Hand als nur auf dem Handy hat.

Drucker-Treiber für Handys und Wearables

Im Zeitalter der stationären PCs wusste fast jeder, wie man Dokumente vom PC oder Laptop auf den Drucker bringt. Oder man kannte jemand, der den Druckertreiber installierte. Oder die IT-Abteilung hat sich darum gekümmert. Bei mobilen Handys, Tablets und bald auch Wearable Devices wie Datenbrillen ist nicht immer klar, wie man Dokumente ausdrucken kann. In den mobilen Betriebssystemen Apple iOS, BlackBerry OS, Google Android und Windows Phone und den zugehörigen Apps sind Druckfunktionen nämlich nicht so weit entwickelt wie in den klassischen Betriebssystemen. Aus einem Handy musste man früher ja auch keine großen Dokumente drucken. Derweil sind aus bloßen Telefonier-Handys längst mächtige Smartphones mit Gigabit-Speichern und Quad-Core-Prozessoren geworden.

Mobile Print Alliance MOPRIA

Also haben sich vor allem Druckerfirmen wie Canon, Samsung, Xerox und der Weltmarktführer Hewlett Packard in der Mobile Print Alliance MOPRIA zusammengeschlossen, um private und geschäftliche User über das mobile Drucken aufzuklären und Standards für ein betont einfaches, mobiles Drucken durchzusetzen.

MOPRIA will dafür sorgen, dass alle druckrelevanten Schnittstellen zwischen mobilen Geräten, mobilen Betriebssystemen, mobilen Apps, mobilen Netzen, Druckdateien und stationären Druckern möglichst User-freundlich zusammen spielen. Dazu arbeitet MOPRIA eng mit dem NFC-Forum, der WiFi-Alliance, Handy-Herstellern, OS-Providern und Mobile App Entwicklern zusammen.

Heute müsse nämlich noch "jeder Druckerhersteller mit jedem einzelnen Mobilgeräteanbieter zusammenarbeiten, um ein Drucken zu ermöglichen. Die Folge sind verwirrende und komplexe Zertifizierungsprozesse, die die Druck- und Auswahlmöglichkeiten der Anwender beschränken", erklärt Karl Dueland, Vice President in der Solution Delivery Unit bei Xerox. Aktuell existierende Lösungen erfordern einen Treiber-Download vor der Verwendung eines Druckers. Die MOPRIA Alliance stelle ein standardisiertes Dateiformat zur Verfügung, um das Druckbild auch ohne Treiber an das Ausgabegerät zu übermitteln.

NFC managt alle Drucker-Einstellungen

Aus Sicht von Dueland ist NFC dabei eine wichtige Handover-Spezifikation für Verbindungen und schafft einen Rahmen, um Informationen zu strukturieren. Dadurch reiche eine Berührung des Handy-Displays aus, um eine NFC-Funkverbindung mit dem Drucker aufzubauen und diesem mitzuteilen, welche kabellose Technologie für den Aufbau einer sekundären Verbindung geeignet ist. Dieser Austausch schließe auch Sicherheitsreferenzen mit ein, erklärt der Xerox-Enterprise-Printing-Experte. NFC lasse auch die WiFi-Direct-Verbindung zu und teile dem mobilen Endgerät anschließend mit, welche Aktionen möglich sind. Dazu zählen unter anderem Drucken, App-Download, Druckereinrichtung und Printer-Konfiguration.

Drucken via NFC
NFC-Drucken
Auch im Nach-PC-Zeitalter wollen viele User wichtige Dokumente von Ihren mobilen Apps heraus drucken. Dazu müssen die Schnittstellen von den mobilen Geräten über die mobilen Netze bis hin zu stationären Druckern und Cloud-Druckern erst noch harmonisiert werden (Grafik: MOPRIA Alliance).
NFC-Drucken
Wie kann der normale Privat- oder Business-User ein spontanes Foto vom Samsung Galaxy S4 ohne langwierige Installation von Treibern auf zwei verschiedenen NFC-Druckern von Samsung und von Xerox ausdrucken? Zum Beispiel mittels NFC und dem MOPRIA-Standard
NFC-Drucken
Karl Dueland, Vice President bei Xerox, legte das NFC-fähige Samsung Galaxy S4 auf den NFC-fähigen MOPRIA-Drucker von Xerox. Ein paar Sekunden später kam das Handy-Foto als Laserfarbdruck aus den Walzen
NFC-Drucken
Nur wer sich an den proprietären MOPRIA-Standard hält, darf auch das MOPRIA-Logo für extrem einfaches, mobiles Drucken auf seinen Drucker kleben. Im Bild Karl Dueland, Vice President bei Xerox an einem MOPRIA-Drucker von Xerox
NFC-Drucken
Auch Samsung hat schon Business-Drucker mit NFC und MOPRIA für User-freundliches Drucken direkt aus mobilen Geräten und mobilen Betriebssystemen. Im Bild: Brent Richtsmeier, MOPRIA-Sprecher und Senior Director of Software Development im Samsung-Forschungszentrum Kalifornien

Nach der Herstellung einer Verbindung zum Drucker wird der Druck vorbereitet. Während dieser zwei bis drei Sekunden langen Phase für den Verbindungsaufbau und das Rendering erscheint ein Dialogfenster, das den Abbruch oder weitere Einstellungen ermöglicht. Falls hier keine Änderungen erfolgen, wird das Dokument an den Drucker übermittelt. Eine Berührung des mobilen Bildschirms startet den Ausdruck.

Die Mopria-Alliance will neben weiteren Druckerherstellern auch die Hersteller von Handys, Tablets, mobilen Betriebs-Systemen, App-Entwickler und die Betreiber mobiler Netze von WLAN bis zu LTE ins Boot ziehen, um das Drucken aus mobilen Geräten heraus bald auf breiter Front viel einfacher werden zu lassen. Falls das nicht gelingt, besteht Gefahr, dass die Handy-User sich tatsächlich an eine papierlose Zukunft gewöhnen könnten.

NFC in Lautsprechern, Kopfhörern oder Freisprechern

Smartphones können Audio-Dateien heute schon in hoher Qualität speichern und abspielen. Doch die winzigen Lautsprecher in den dünnen Handys klingen meist viel zu dünn. Vor allen Dingen fehlen die Bässe, die man nur durch den Anschluss guter Kopfhörer oder Lautsprecher mit einem gewissen Gehäuse-Volumen erzielen kann.

Also gibt es neben hochwertigen Handy-Kopfhörern auch immer mehr drahtlose Lautsprecher mit Akkus und Bluetooth (BT). Die kabellose BT-Kopplung zwischen Handy und Lautsprecher wird aber von vielen Menschen als kompliziert und lästig empfunden.

Viel einfacher ist die Audio-Kopplung mittels NFC: Der User hält sein NFC-Handy kurz an den NFC-Lautsprecher: Das NFC-Handy schickt dem NFC-Lautsprecher dabei den Befehl, das Bluetooth-Modul einzuschalten und eine Funkverbindung einzugehen, über die dann die Musik auf die Lautsprecher gestreamt werden. Auch hier läuft der Musik-Stream selbst nicht über das schmalbandige NFC, sondern über das weitaus breitbandigere Bluetooth vom Handy zum Lautsprecher. Der Beweis: Die Musik läuft in der Regel auch weiter, wenn man NFC im Handy nach erfolgter Kopplung abschaltet. BT dagegen darf man nicht abschalten, solange die Musik übertragen werden soll.

NFC-Bluetooth-Audio-Kopplung mit Windows Phone

Gottlob ist das drahtlose Musik-Abspielen mittels NFC-BT-Kopplung auch in der Praxis viel einfacher als das drahtlose NFC-Drucken, denn bei Audio gibt es nicht so viele Mobility-relevante Treiber und Datei-Formate. Im März 2013 konnte sich der Autor erstmals davon überzeugen, dass ein damals noch recht frisches Nokia Lumia 920 mit Windows Phone 8 eine automatische BT-Kopplung mit einem Nokia Purity Pro Bluetooth Stereo-Headset by Monster vollzieht, sofern am Handy der Nokia-NFC-Dienst namens "Tap & senden" eingeschaltet ist. Zur Einleitung der BT-Kopplung reicht es, wenn der Rücken des Nokia-Handys an die NFC-sensible Stelle des Kopfhörers gehalten wird, siehe Foto.

Anfang 2014 hat der Autor dann versucht, vier Bluetooth-fähige Smartphones Apple iPhone 5s, Nokia Lumia 925, LG G2 und Sony Xperia Z1 mit drei Bluetooth-fähigen Lautsprechern zu verkoppeln, als da wären: Rapoo A500 Bluetooth Portable NFC Speaker White für knapp 60 Euro, Nokia MD-51W alias JBL PlayUp Portable Wireless Speaker for Nokia mit NFC in Gelb für derzeit um die 120 Euro sowie Bose Soundlink Mini Bluetooth Speaker in Grau und Alu für knapp 200 Euro.

Der 220 Gramm leichte Rapoo A500 brachte schöne, klare, fast lineare Mitten und Höhen, aber keine satten Bässe. Der 770 Gramm schwere "JBL for Nokia" brachte zudem auch noch fette Bässe. Er sieht in grellem Gelb ein bisschen poppig aus. Der 666 Gramm schwere Bose dagegen wirkt in Optik und Verarbeitung betont edel und Chefzimmer-kompatibel. Er produziert neben schönen Mitten ebenfalls ein Bassvolumen, das man ihm vor dem Einschalten kaum zutrauen würde.

Nun zum Funk: Jedes Handy ließ sich in unserem Test händisch via Bluetooth mit jedem Lautsprecher verkoppeln. Allerdings hatten das iPhone 5s und der Bose noch keine NFC-Antennen unter der Haube. Beim Nokia Lumia 925 Smartphone dagegen konnten wir den NFC-Nahfunk mit dem Software-Button "Tap & senden" einschalten und die Rückseite des Handys an das NFC-Symbol des Rapoo A500 halten.

Danach kam folgende Meldung auf das Windows-Phone-8-Handy: "Möchten Sie die Kopplung mit Rapoo A500 zulassen? Hierbei wird Bluetooth aktiviert." Wir tippen auf Koppeln. Das Nokia-Phone schaltet von selber seinen BT-Funk ein, verkoppelt sich mit dem Rapoo-Lautsprecher und meldet: "Verbunden… Musik wiedergeben. Konfigurieren. Teilen". Wir klicken "Musik wiedergeben", starten einen Musiktitel aus dem Album PRISM und der Sound kommt aus dem Rapoo-Speaker. Beim gelben JBL-Speaker klappte das Koppeln und Streamen dank NFC genau so einfach. Nur dass wir dort das Lumia-Handy eben an den weißen Aufdruck "NOKIA nfc" vor der Lautstärkewippe des JBL halten mussten. Denn genau dahinter sitzt die NFC-Antenne beim JBL-Speaker.

NFC-Bluetooth-Audio-Kopplung per Android-App

Soviel zu NFC mit Nokia Windows Phone 8. Nun zu den Android-Smartphones: Mit dem eleganten Sony Xperia Z1 fanden wir im Google Playstore eine sehr schöne, kostenlose SONY-App namens NFC-Schnellverbindung. Sie funktionierte ebenso tadellos auf dem innovativen Top-Phone LG G2. Laut App-Beschreibung müsste sie auf allen NFC-fähigen Smartphones ab Android 2.3.3 laufen. Ab Android 4.1 ist die App zwar nicht mehr unbedingt nötig, wir fanden sie aber schöner als die NFC-Bordmittel von Android.

Solange die Musik vom NFC-Handy an den NFC-Lautsprecher übertragen wird, darf man die Bluetooth-Verbindung in den Android-Einstellungen nicht unterbrechen., denn die Musik wird nach erfolgreicher NFC-Kopplung ja nicht via NFC, sondern via BT drahtlos gestreamt.
Foto: Harald Karcher

Die Sony-App sieht edel aus, lässt sich toll bedienen und hat auch sehr schön angezeigt, dass der preiswerte Rapoo A500 für knapp 60 Euro nicht nur eine normale Audio-Verbindung, sondern auch noch eine Freisprech-Verbindung mit den Android-Handys aufbauen kann. Tatsächlich fand der Tester dann auch ein winziges Mikrofon-Loch am Rapoo, das er ohne die schlaue Sony-App vielleicht gar nie bemerkt hätte. Denn wer liest schon das Handbuch eines 60-Euro-Lautsprechers.

NFC bei Sony: vom Headset bis zum 4K-Fernseher

Sony ist bei NFC ganz vorne dran und hatte schon zur IFA 2013 über 60 Geräte von Laptops, über Tablets und Smartphones bis hin zu Lautsprechern mit NFC ab Werk ausgestattet. Zur CES 2014 in Las Vegas sind es noch mehr NFC-Teile geworden. Bei Sony wird besonders klar: NFC kann und soll dem User auch bei der Heimvernetzung helfen, die ansonsten nicht so recht genutzt wird, wenn der User sich von den vielen Vernetzungs-Optionen der Geräte überfordert fühlt.

Natürlich hat auch das zur CES 2014 angekündigte Sony Xperia Z1 Compact den NFC-Funk unter der Haube. Wir haben ein Sony SBH80 Stereo Bluetooth Headset an seine NFC-sensible Rückseite gehalten: Das Bluetooth-Pairing zwischen Handy und Headset wurde dadurch angestoßen. Das Handy fragte nur noch, ob es sich mit dem SBH80 Headset verkoppeln darf. Natürlich musste NFC auf dem Handy eingeschaltet sein. BT dagegen darf auch abgeschaltet sein, das wird vom NFC-Handy dann selber situationsgerecht zugeschaltet.

So ähnlich lässt sich auch das neue Fitness-Tracking-Gespann Sony Core & SmartBand, der 65-Zoll-4K-Ultra-HD-Fernseher Sony Bravia und viele weitere Sony-Geräte mit NFC-fähigen Smartphones per One-Touch verkoppeln. (mb)