Hierzulande verwendet man für das aus den USA stammende "Affiliate-Marketing" auch gern den Begriff "Partnerprogramm". Im Grunde handelt es sich um nichts weiter als um ein internetbasiertes Provisionssystem: Ein Webseitenbetreiber schaltet einen Banner auf einer externen Internetseite, über das Shopbesucher von dort aus in seinen Shop gelangen und – im Idealfall – auch etwas kaufen.
Beim Affiliate-Marketing bekommt derjenige, der den Banner auf seiner Website schaltet, in den meisten Fällen jedoch nur dann eine Provision, wenn der vermittelte Besucher in dem Shop auch etwas kauft. Ein erfolgreiches Affiliate-Marketing beruht also nicht auf Quantität, sondern auf Qualität.
Doch wie geht man als Shopbetreiber vor, wenn man eine Affiliate-Kampagne starten möchte? Im Folgenden ein paar Tipps, die man vor dem Durchstarten beherzigen sollte.
Wählen Sie die richtigen Partner
Affiliate-Marekting ist nur dann sinnvoll, wenn es auf den passenden Partner-Seiten betrieben wird. Also ist der erste Schritt, die Auswahl der richtigen Partner, gleichzeitig einer der wichtigsten. Wer Autoteile verkauft, könnte sich beispielsweise gut mit einem Reifenhändler vernetzen. Anbieter von Baby-Bekleidung haben wahrscheinlich mit ihrem Banner gute Chancen bei Shops mit Kinderzimmer-Möbeln. Manchmal ergeben sich jedoch auch Synergien, mit denen niemand rechnet. Ausprobieren kann sich auch beim Affiliate-Marketing lohnen.
Das richtige Produkt
Nach der Wahl des richtigen Partners folgt die Wahl des richtigen Produkts. Da sich beim Affiliate-Marketing viel um das Vertrauen dreht, sollten nur jene Dinge beworben werden, hinter denen man auch wirklich steht. Zehn verschiedene Konkurrenz-Produkte gleichzeitig anzupreisen und bedingungslos zu empfehlen, ist zum Beispiel nicht ratsam. Ehrliche Kritik hier und da kommt gut an.
Verlinkung
Der Banner auf der fremden Webseite sollte niemals auf die Startseite des eigenen Shops verlinken, sondern direkt auf ein Produkt oder ein Angebot. Je genauer das Ziel, desto höher ist die Conversion.
Rabatt-Aktionen
Jeder Shopkunde freut sich darüber, wenn er etwas geschenkt bekommt. Das kann z.B. ein Bonus oder ein Gutschein sein. Wer auf dem geschalteten Banner auf so eine Rabatt-Aktion aufmerksam macht, ist immer auf der sicheren Seite. Echte Conversions erhält man überdies, wenn man jedem neuen Kunden pauschal einen Gutschein gewährt.
Bilder
Die Wahrnehmung von Internetnutzern ist in erster Linie optisch, weshalb Bilder Wunder wirken. Auf den Abbildungen sollte klar erkennbar sein, was angeboten wird, ohne dass die Bilder zu groß werden. Durch Hinweise wie "Produktdetails" oder "mehr Abbildungen" wird der Kunde zum Weiterklicken aufgefordert.
Call-to-Action
Wer im Internet surft, springt leichter auf einfache Handlungsaufforderungen an als man es vermuten mag. Oft helfen auf den Bannern schon knappe Worte wie "jetzt", "hier klicken" oder "weiter zum Shop".
Vergütungsmodelle
Beim Affiliate-Marketng gibt es verschiedene Vergütungsmodellle, vom "Pay per view" über das "Pay per Link" bis hin zum Pay per lifetime". Man sollte sich vorher über alle Vergütungsmodelle informieren und mit dem Partner ein genaues Modell abstimmen.
Tracking
Die permanente Messung der Performance der einzelnen Affiliate-Programme und -Werbemittel ist von großer Bedeutung. Wie viele Klicks gab es? Wie hoch ist die Conversion Rate? Werden in meinem Shop auch noch andere Seiten besucht? Nur, wer ständig misst und die Ergebnisse zur Optimierung verwendet, kann langfristig mehr verdienen.
Geduld
Und zum Schluss noch ein wichtiger Tipp: Ein erfolgreiches Affiliate-Marketing ist meist nicht für den schnellen Erfolg geeignet, sondern eher eine langfristige Angelegenheit. Bis sich die richtigen Partner herauskristallisiert haben und ein konstanter Traffic generiert ist, vergehen oft einige Monate. (tö)
Autor dieses Beitrags ist Wiljo Krechting von der shopware AG, einem Softwarehersteller für Online-Shopsysteme.