Kostenloses Update

Neuerungen in Windows 11 Version 24H2

17.10.2024 von Thomas Joos
Neues WLAN, mehr KI, flexiblere Einstellungen und HDR-Unterstützung: Das alles bringt Windows 11 24H2 seinen Nutzern mit dem neuesten Update seines Betriebssystems.
Bye bye C++. Der Kernel von Windows 11 24H2 läuft jetzt auf Rust.
Foto: Microsoft

Mit Windows 11 Version 24H2 stellt Microsoft die neueste Version des aktuellen Microsoft-Betriebssystems kostenlos bereit. Jeder Windows 11-Nutzer kann sie über die Windows-Update-Funktion direkt installieren. Bei der Aktualisierung einer älteren Windows 11-Version bleiben alle Daten, Programme und Einstellungen erhalten.

Microsoft stellt den Kernel von Windows von C++ zur Programmiersprache Rust um. Das soll die Sicherheit erhöhen. Es handelt sich bei dem Update daher nach langer Zeit wieder um ein vollständiges Windows-Update. Darüber hinaus verschwinden auch verschiedene Programme und Funktionen aus Windows 11, zum Beispiel Wordpad.

Tipp: Um Windows 11 24H2 schneller zu erhalten, öffnen Sie die Einstellungen in Windows 11 und aktivieren bei „Windows Update“ die Einstellung „Erhalten Sie die neuesten Updates, sobald sie verfügbar sind“.

Bezüglich der Sicherheit will Microsoft in Zukunft die Festplattenverschlüsselung und Bitlocker bei Neuinstallationen automatisch aktivieren, wenn Sie Windows 11 24H2 komplett neu auf einem PC installieren.

KI-Funktion Recall ist nicht mehr dabei

Die wichtigste Neuerung, die für Windows 11 24H2 geplant war, ist der KI-Dienst „Recall“. Diese Funktion wurde aber ersatzlos gestrichen und wird derzeit überarbeitet.

Recall macht in Sekunden-Intervallen Screenshots des Bildschirminhalts und ermöglicht dadurch Anwendern das Suchen mit KI auf Basis dieser Screenshots. Sie könnten damit zum Beispiel im Suchfeld der Funktion fragen, wann Sie auf einer Webseite eine Pizza gesehen haben, die Sie bestellen oder backen wollen.

Aus Datenschutzgründen, und weil es bereits vor Erscheinen von Windows 11 24H2 Tools gab, die Recall-Daten entschlüsseln konnten, hat Microsoft die Funktion zurückgezogen und entwickelt sie aktuell weiter.

Ältere Hardware bleibt endgültig außen vor

Eine wenig erfreuliche Neuerung in Windows 11 24H2 ist, dass Sie die Möglichkeiten, Windows 11 zu installieren, obwohl Ihr PC die Voraussetzungen nicht erfüllt, nicht mehr umgehen können. Verfügt der PC daher nicht über die Voraussetzungen von Windows 11, können Sie nicht zu 24H2 aktualisieren, auch wenn Windows 11 über Tricks bereits installiert ist.

Nutzen Sie einen PC mit ARM-Prozessor, brauchen Sie für 24H2 mindestens die ARM-Version 8.1. Auf PCs mit älteren Versionen können Sie nicht zu 24H2 aktualisieren.

KI-Funktionen werden entschärft: Copilot als App

Ursprünglich wollte Microsoft seinen KI-Assistenten direkt in Windows 11 24H2 integrieren – daraus ist aber nichts geworden. So ist der KI-Assistent jetzt als App über den Microsoft Store verfügbar. Diese Version kann aber keine Systemeinstellungen in Windows 11 anpassen, wie die ursprünglich geplante, in Windows 11 integrierte Version.

Dennoch arbeitet Microsoft weiter daran, seine KI-Dienste enger mit Windows 11 zu verbinden.

Neuerungen in der Oberfläche und der Anbindung von Smartphones

Microsoft hat auch an der Oberfläche von Windows 11 geschraubt. Die Anzeige des Datums enthält nicht mehr das Jahr (wobei das nicht endgültig so bleiben muss) und das Schnellzugriffs-Menü, das zum Beispiel für die Anbindung an WLANs geöffnet wird, wurde überarbeitet und erhält neue Schaltflächen zur Navigation.

Apps können Sie wieder per Drag-and-drop direkt an die Taskleiste anheften. Wer die integrierte Windows-Sicherung nutzt, kann jetzt auch die Soundeinstellungen zwischen PCs synchronisieren.

Wer sein Smartphone mit Windows 11 verknüpft hat, kann auf eine neue Seitenleiste zugreifen, anstatt alle Informationen in einem getrennten Fenster zu nutzen. Daher muss die App nicht mehr gesondert genutzt werden.

Im Windows-Explorer lassen sich ab 24H2 Dateien wieder über die Adressleiste per Drag-and-drop verschieben und kopieren. Außerdem hat Microsoft das Kontextmenü überarbeitet. Hier sind die Symbole im oberen Bereich jetzt beschriftet, was die Verwendung deutlich vereinfacht.

In den Einstellungen können jetzt die Scroll-Richtung der Maus verändern und die VPN-Konfiguration wurde vereinfacht. Der Sperrbildschirm kann in Windows 11 24H2 mehr Informationen anzeigen, etwa Verkehrsinformationen und Finanz-Nachrichten. Generell ist der Sperrbildschirm flexibler anpassbar.

In Zukunft ist es möglich, die Smartphone-Kamera als kabellose Webcam für Windows 11 24H2 zu nutzen. Dazu brauchen Sie die Smartphone-Link-Funktion/App.

PCs mit HDR-Monitoren können neue HDR-Bilder in Windows 11 nutzen. Wer einen Copilot+ PC einsetzt, erhält sogar dynamische Bilder, die auf Eingaben und Mausbewegungen reagieren. Mit Windows 11 kommt auch ein neues Hintergrundbild, das Sie auch ohne 24H2 herunterladen können, zum Beispiel bei X (ehemals Twitter).

ZIP und TAR mit Windows 11 und besserer Teams-Client

Windows 11 kann schon länger ZIP- und TAR-Dateien extrahieren. Ab 24H2 können Sie über das Kontextmenü von Dateien und Verzeichnissen auch Archive mit ZIP und TAR erstellen und mehr Einstellungen vornehmen.

Der in Windows 11 24H2 integrierte Teams-Client kann jetzt private Chats bieten und parallel mit Microsoft Teams arbeiten, zum Beispiel über Microsoft 365.

Sudo, Wi-Fi 7 und besseres Drucken

Der aus Linux bekannte Befehl „sudo“ mit dem Anwender Befehle im Admin-Kontext ausführen können, ohne komplett als Administrator angemeldet zu sein, ist Bestandteil von Windows 11 24H2. Standardmäßig ist Sudo aber deaktiviert. Sie müssen die Funktion erst in den Entwicklungseinstellungen aktivieren.

Die Einstellungen dazu sind bei „System -> Für Entwickler“ zu finden. Microsoft erklärt den Umgang mit Sudo in der Dokumentation zu Windows 11.

Windows 11 24H2 unterstützt den neuen, schnellen Wi-Fi-7-Standard. Das bringt aber nur etwas, wenn der PC per WLAN auch mit einem Wi-Fi-7-kompatiblen WLAN-Router verbunden ist.

Mit dem Windows Protected Print Mode arbeitet Windows besser mit Druckern zusammen, ohne einen Treiber installieren zu müssen. Dazu müssen die Drucker Mopria-Support unterstützen.

(PC-Welt/kk)