Auch wenn sich der LCD-TV-Markt im zweiten Quartal verlangsamt hat, soll er in der zweiten Jahreshälfte 2010 mit 14,9 Prozent im dritten und 17,9 Prozent im vierten Quartal noch einmal gut zweistellig zulegen, sagen die Analysten von iSuppli.
Insgesamt rechnen sie für 2010 mit 173,3 Millionen verkauften LCD-Fernsehern, ein Plus von 20,9 Prozent gegenüber den 143,4 Millionen Stück vom Vorjahr. Allerdings ist der Weltmarkt in dem Krisenjahr mit 39,1 Prozent fast doppelt so schnell gewachsen.
Nach einem bombigen Weihnachtsgeschäft 2009 ist der Markt im ersten Quartal 2010 saisonal bedingt um 20,2 Prozent eingebrochen und im zweiten Quartal trotz WM-Fiebers auch nur um magere 3 Prozent gewachsen.
Riddhi Patel, Direktor für TV-Systeme bei iSuppli, führt das sequentielle geringe Wachstum im zweiten Quartal auf neue ökonomische Unsicherheitsfaktoren, ein geringeres Preisgefälle und wachsende Konsumzurückhaltung zurück.
"Im Gegensatz dazu werden die Verkäufe in der zweiten Jahreshälfte zunehmen, weil die Markenanbieter die Preise für neue TV-Sets mit fortschrittlichen Features wie LED-Backlight, Internet-Konnektivität, 3D-Display und 120/240-Hertz-Technologie aggressiv reduzieren werden", so Patel.
Die schleppenden LCD-TV-Verkäufe im ersten Halbjahr waren laut iSuppli auch darauf zurückzuführen, dass sich bei LCD-Panels und Endgeräten Lagervorräte aufgehäuft hatten. Dies, weil man sich im Westen wie auch in China mehr versprochen hatte vom Markt.
Trotz ungewöhnlicher Preissteigerungen im Juli bei LCD-TV-Geräten in den USA sind die Preise im dritten Quartal weltweit gesunken, ein Trend, der sich im vierten Quartal fortsetzen soll, zumal die Lieferkette bestrebt ist, Lagerbevorhaltung zu reduzieren.
Regionale Besonderheiten
Die LCD-TV-Verkäufe variieren stark nach Region. In den reifen Märkten Nordamerikas und Europas sind 2010 laut iSuppli nur Wachstumsraten von 1 Prozent respektive 8,9 Prozent drin.
Der chinesische Markt soll dagegen auch dank staatlicher Zuschüsse für Käufe in ländlichen Regionen um 34,1 Prozent zulegen, der südamerikanische Markt, angeführt von Brasilien, sogar um 55,1 Prozent, was iSuupli damit erklärt, dass die Geräte für die Menschen in der Region langsam geworden sind.
Was die Bildschirmgrößern angeht, war iSuppli ursprünglich davon ausgegangen, dass sich bei 32-Zöllern wenig bewegen wird. Tatsächlich wächst der Markt für dieses Segment, weil die großen Marken sich hier auf Modelle mit LED-Backlight und Multi-Format-Support konzentrieren.
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50-Zöller und größer erleben dagegen ein geringeres Wachstum als erwartet, weil sich solche Geräte hauptsächlich in Ländern der ersten Welt verkaufen, dort aber eben eine gewisse Konsumzurückhaltung zu beobachten ist. (kh)