Trotz aller Versuche von Google, die Malware-Flut unter Android einzudecken, ist die Zahl der neu entdeckten Schädlinge wieder gestiegen. Allein im vergangenen Jahr hat G Data nach eigenen Angaben mehr als neue 4,1 Millionen schädliche Apps für die Android-Plattform gezählt. Das bedeutet nach Einschätzung des Sicherheitsanbieters, dass im Durchschnitt etwa alle acht Sekunden eine neuen Android-Malware auftaucht.
Nach Ansicht von Alexander Burris, Lead Mobile Researcher bei G Data ist das Gefährdungspotenzial bei Smartphones deswegen weiter hoch. "Wir sehen auch im mobilen Bereich das ganze Spektrum klassischer Malware: Von Werbebetrug über das Kopieren vertraulicher Informationen und folgender Erpressung bis hin zur Verschlüsselung privater Daten", erläutert Burris. Smartphones würden aber "mehr und mehr zur Schaltzentrale des digitalen Lebens der Nutzer".
Mobile Schadsoftware versuche oft vertrauliche Daten von Anwendern abzugreifen. So habe es etwa die im vergangenen Jahr entdeckte Spyware Android.Buhsam.A unter anderem auf WhatsApp-Nachrichten und -Kontakte der Nutzer abgesehen. Dazu verwendet sie eine Kommunikation über Websockets, was laut Burris eher ungewöhnlich ist. Ein weiteres Problem ist nach seiner Aussage, dass Google zwar Monat für Monat zahlreiche Sicherheitslücken schließe, diese aber "nicht oder nur mit großer Verzögerung auf den Geräten der Anwender erscheinen".
Hoffnungen macht sich der Sicherheitsexperte immerhin wegen der Ankündigung von Google, bestimmte, besonders sensible App-Berechtigungen künftig besser zu regulieren. Wer dann nicht detailliert begründen könne, warum ein Zugriff auf zum Beispiel die Telefon-Funktion wirklich notwendig sei, fliege aus dem Play Store. Außerdem wolle Google auch in Zukunft Apps aktualisieren, selbst wenn der Smartphone-Nutzer sich nicht mit einem Google-Konto angemeldet habe.