Neuer Chipsatz für Core 2-CPUs: Intel P35 getestet

05.07.2007 von Florian Klein
Mit dem P35-Chipsatz ersetzt Intel die 975X- und P965-Modelle. Unsere Schwesterpublikation Gamestar gibt Einblick in die technischen Neuerungen und testen eine erste Serienplatine.

Mit dem P35 bringt Intel den ersten Nachfolger der verbreiteten P965- und 975X-Chipsätze und die erste Variante der kommenden 3er-Serie: Zur 3er- Reihe gehören neben der hier getesteten Mittelklasse-Version P35 noch der G33 (mit integrierter DX-9-Grafik) sowie G35 (DX-10- Grafik) und das High-End-Modell X38 mit bis zu vier PCIe-16x-Slots sowie ausgefeilten Übertaktungsfunktionen. Q33 und Q35 richten sich mit ihren Fernwartungsfunktionen an Geschäftskunden. Bisher sind nur Mainboards mit P35- und G33-Chipsatz erhältlich, Modelle mit X38, G35 sowie Q33 und Q35 folgen im Herbst.

Wir testen MSIs bereits erhältliches P35 Platinum und verraten, wie sich der Neuling gegen die etablierte Konkurrenz schlägt.

Bereit für neue Prozessoren

Im Gegensatz zu den Vorgängern kann der P35-Chipsatz mit den in Kürze erscheinenden Core-2-Prozessoren mit beschleunigtem Frontside Bus umgehen. Die tragen eine »50« am Ende der Modellbezeichnung, also etwa Core 2 Duo E6750 (2,66 GHz, FSB1333) gegenüber Core 2 Duo E6700 (2,66 GHz, FSB1066), und unterscheiden sich nur durch den schnelleren FSB-Takt. Ob und wie viel Leistungsvorsprung der schnellere FSB bringt, muss sich noch zeigen – Intel konnte uns bisher kein Testmuster eines FSB1333-Prozessors liefern.

Außer zu den 50er-Modellen sind P35-Platinen auch kompatibel zu den Ende des Jahres erscheinenden Core-2-Nachfolgern mit Codenamen Penryn. Laut Intel soll ein Penryn bis zu 40 Prozent schneller rechnen als aktuelle Core-2-CPUs und dabei nicht mehr Strom verbrauchen.

Bereit für neuen Arbeitsspeicher

Nicht nur auf die kommenden Intel- Prozessoren sind der P35 und seine Verwandten vorbereitet, auch mit dem bereits erhältlichen DDR3-RAM kommen Sie im Gegensatz zu den Vorgängern zurecht. DDR3 startet taktmäßig dort, wo DDR2 aufhört, also mit DDR3-1066. Neben dem höheren Takt verbraucht DDR3 weniger Strom, bietet einen integrierten Temperatursensor und erlaubt Speicherriegel mit Kapazitäten jenseits der 2,0 GByte. Allerdings steigt auch die Latenzzeit, also die Zeit, die der Speicher benötigt, um auf Anfragen zu reagieren, so stark, dass derzeit ein Geschwindigkeitsvorteil von DDR3 ausbleibt. Das haben auch die Mainboard-Hersteller erkannt und bieten fast ausschließlich P35-Platinen für DDR2 an, einige wenige Untersätze haben sowohl DDR2- als auch DDR3-Steckplätze. Wir empfehlen Ihnen, mindestens noch ein Jahr auf DDR2 zu setzen, da entsprechende Module bei gleicher Leistung wesentlich günstiger als DDR3 zu haben sind.

Das MSI P35 Platinum

Als erste Serienplatine mit P35- Chipsatz testete unsere Schwesterpublikation Gamestar das 145 Euro teure P35 Platinum von MSI. In dessen Sockel 775 passen alle Prozessoren ab FSB800. Die vier Speicherbänke bestücken Sie mit DDR2-RAM. Grafikkarten finden in zwei PCIe-16x-Slots Platz, wovon einer mit vollen 16 Leitungen angebunden ist, der andere nur mit vier. Als Grafikgespann können Sie zwei Radeon-Karten im Crossfire-Modus einsetzen, SLI funktioniert nicht. Zusätzlich gibt’s zwei PCIe-1x- sowie zwei PCI-Steckplätze für Erweiterungen und insgesamt sieben SATA2-Ports für Laufwerke.

Mit einem Core 2 X6800, einer Geforce 8800 Ultra und 2,0 GByte DDR2-800 ist das P35 Platinum in etwa so schnell wie unser Referenz- Board Asus P5W DH Deluxe mit 975X-Chipsatz: In F.E.A.R. (1280x1024) ist das MSI-Board nur 1 fps langsamer, bietet mit Unterstützung für die kommenden FSB1333- sowie die Penryn-Prozessoren aber mehr Zukunftssicherheit.

(gamestar/bb)