Ab 1. März 2021 gilt bei Elektrogeräten eine neue Energieverbrauchskennzeichnung. Im Zuge der Neuregelung wird sie auch für Displays - worunter auch Fernseher und Monitore fallen - eingeführt. Die Neuregelung soll die Hersteller motivieren, die Energieeffizienz ihrer Geräte weiter zu verbessern.
Das hat in der Vergangenheit schon gut geklappt. Ursprünglich reichte die Skala von G bis A, wobei A besonders energieeffiziente Modelle auszeichnete. Da die Geräte immer sparsamer wurden, kamen weitere Auszeichnungsmöglichkeiten oberhalb von A hinzu. Die wurden zuerst mit einem, dann mit mehreren Pluszeichen gekennzeichnet. Das sei für Verbraucher jedoch verwirrend, fanden die Zuständigen bei der EU und reformierten die Energieverbrauchskennzeichnung.
Neue Energieverbrauchskennzeichnung ab 1. März 2021
Nun werden die "+"-Klassen abgeschafft. Die Produkte sind damit ab 1. März 2021 wieder mit einem Label ausgestattet, dass sie auf einer Skala zwischen A und G einordnet. Die Kategorien sind bewusst so gewählt, dass ein Anreiz gegeben wird, Nachfolger für die derzeit am Markt befindlichen Produkte energieeffizienter zu machen. "Ziel ist, dass es im März 2021 noch keine Geräte der Klasse A auf dem Markt gibt. Dadurch sollen Hersteller einen stärkeren Anreiz haben, effizientere Produkte zu entwickeln", teilen das Umweltbundesamt und die Europäische Kommission auf ihren jeweiligen Webseiten zum Thema mit.
Zukünftig soll auf den Labels zudem ein QR-Code Verbraucherinnen und Verbraucher auf weitere Informationen zum Produkt in einer Datenbank verweisen. Dazu müssen Hersteller und Importeure bereits seit 1. Januar 2019 diese Informationen in die sogenannte EPREL-Datenbank hochladen, bevor sie diese Produkte auf den europäischen Markt bringen. Verbraucher können in der Datenbank ab Ende 2020 nach Energie-Labels und Produktdatenblättern suchen.
Warum es keine Geräte mit A+++ oder A++ und A+ mehr gibt
"Diese Umstellung bringt mit sich, dass die heutigen Modelle durchweg in schlechtere Klassen eingruppiert werden", erklärt Inse Ewen, Energieberaterin der Verbraucherzentrale Bremen. "Stattdessen gibt es zukünftig nur noch die Klassen A bis G. So können sich zum Beispiel Kühlschränke, die vorher die Bestklasse A+++ erreicht haben, demnächst in der Klasse E wiederfinden", erläutert Ewen.
Vielfach klebt nun das alte, aber aktuell noch gültige Etikett auf der Produktverpackung, während gleichzeitig aber das ab März gültige, neue Etikett im Karton bereits beiliegt. Viele Käuferinnen und Käufer verwirrt das. Die Verwirrung steigert sich noch, wenn sie bei genauerer Prüfung feststellen, dass sie nicht nur zwei unterschiedlichen Energieeffizienz-Label für das identische Produkt erhalten haben, sondern auch der darauf angegebene Energieverbrauch vorneinander abweicht. "Mit der neuen Kennzeichnung wurden auch Messmethoden geändert", sagt Verbraucherschützerin Ewen dazu.
Zusammenfassung der neuen Energieverbrauchskennzeichnung
Um unnötige Beschwerden, Rückfragen und Empörung bei Kunden zu vermeiden, sollten Händler gleich von sich aus auf die anstehende Änderungen hinweisen. Wichtig zu erwähnen ist dabei:
Die Skala der Energieverbrauchskennzeichnung wurde von der EU angepasst, weil sich in den vergangenen Jahren die Energieeffizienz der Geräte erheblich verbessert hat. Die ursprünglich als Zielvorgabe gedachte Klasse "A" wird inzwischen weit übertroffen.
Die Skala wurde daher nach oben verschoben. Geräte mit Klasse "A" gibt es dadurch vorerst nicht mehr. Aktuell sind also Geräte mit Klasse "B" die energieeffizientesten auf dem Markt. Das ist bewusst so gewählt, um Hersteller zu weiteren Innovationen anzustacheln.
In der Übergangsphase können sich auf der Verpackung und im Produktkarton unterschiedliche Energie-Label befinden. Doch keine Sorge: Wer jetzt ein Gerät mit A+++, A++ oder A+ kauft, bekommt dennoch ein gemessen am aktuellen Satnd der Technik besonders energieeffizientes Modell.
Die Messmethoden zur Feststellung des tatsächlichen Verbrauchs werden geändert. Dadurch können die Angaben in kWh auf den beiden Labels voneinander abweichen. Sie zeigen dann den Wert nach der aktuellen und der künftigen Messmethode.