Handys auf der IFA 2009
Vor allem die Mobilfunkanbieter T-Mobile und Vodafone setzen sich auf der IFA 2009 groß in Szene. Die beiden Netzbetreiber sind in Halle 6 beziehungsweise Halle 18 zu finden. Und auch einige neue Handys gibt es auf der IFA 2009 zu entdecken. HTC zeigt beispielsweise seine Multimedia-Mobiltelefone für Business- und Privatanwender, Samsung stellt innovative Solar-Handys aus. Sony Ericsson wiederum setzt ganz auf Unterhaltung.
Top-Trend auf der IFA 2009: Handy, PC und Fernseher wachsen zusammen
Seit einigen Jahren wird auf der IFA Konvergenz zwischen PC und TV gepredigt. Jetzt wird auch das Handy mit einbezogen. Sowohl T-Mobile als auch Vodafone demonstrieren, wie man Videos, Musik oder Fotos aus einer Quelle auf dem Handy, dem Rechner und dem Fernseher nutzt.
T-Mobile zeigt auf der IFA seine neue Benutzeroberfläche "Mediencenter" für Handy, PC und TV. Der Grundgedanke: Fotos, Videos und Musik sowie E-Mails und Kontakte sollen immer und überall verfügbar sein - das heißt: auf dem Handy ebenso wie auf dem Rechner und auf dem Fernseher. Zusätzlich soll man die Daten mit Freunden teilen können. Insgesamt bietet der Gratis-Service, der nur eine T-Online-Mail-Adresse voraussetzt, ein Gigabyte Speicherplatz.
T-Mobiles Mediencenter
Die Menüoberfläche ist einfach gestrickt und sieht auf allen Medien fast gleich aus: Auf dem iPhone beispielsweise gibt es die Reiter Foto, Musik, Video und Share. Auf dem PC und dem Fernseher kommt noch E-Mail hinzu. Der Nutzer kann seine Daten auf den T-Mobile Server hochladen, dadurch erhält er auch unterwegs aus Zugriff auf Fotos, Videos und Musik. Zusätzlich hat er die Möglichkeit, Bilder und Videos mit anderen teilen. Dazu richtet er „Shares“ ein, die er an Freunde und Bekannte mailt. Die Kontakte können die Fotos dann online betrachten. Die Musiksammlung lässt sich aus rechtlichen Gründen nicht mit anderen teilen.
Ein Ausflug in die Online-Galerie funktioniert auch vom Fernseher aus. Während einer Werbepause beispielsweise kann der Anwender ins Mediencenter schalten und seine Fotos oder Shares von Freunden anschauen. Daneben hat er die Möglichkeit, seine E-Mails zu checken. Beantworten kann er sie vom Fernseher aus aber nicht, das geht nur via PC oder Handy.
Zur Nutzung auf dem TV-Gerät muss man IP-TV-Kunde der Deutschen Telekom sein. Die Fernbedienung, die mit dem Mediareceiver für IP TV zusammen ausgeliefert wird, dient auch zum Surfen durch das Mediencenter. Wer das Mediencenter via iPhone oder Android-Handy nutzen möchte, kann sich die Applikation unter dem Suchbegriff „Mediencenter“ im App Store bzw. im Android Market holen. Zur Nutzung am PC reicht es, im Browser folgende Seite aufzurufen: mediencenter.t-online.de.
Vodafone: Videos und Musik fürs Handy
Auch Vodafone verknüpft Filme schauen mit PC und Mobilfunk. So zeigt Vodafone den Besuchern, wie sie sich Videos aus der Vodafone-Videothek aufs Handy und den PC herunterladen können. Der Weg zum PC führt dabei über die DSL-Leitung. Aktuell sollen in der Videothek über 3.000 Blockbuster und Serien zu finden sein, darunter sogar 800 kostenlose Filme. Weiter zeigt Vodafone sein Musik-Angebot auf der IFA. Wer will, kann über den Vodafone Music Finder einen Song identifizieren lassen und bei Gefallen anschließend auf das Handy oder den PC herunterladen.
Aussteller:
T-Mobile: Halle 6.2/101
Vodafone: Halle 18./101
IFA 2009: Grenzenlose Unterhaltung auf dem Handy
Fotos, Videos, Spielen – die meisten Anwender nutzen ihr Handy nicht nur zum Telefonieren. Es muss auch als Unterhaltungskünstler herhalten. Wer sich als Hobbyfotograf betätigt, braucht beispielsweise eine exzellente Kamera. Gute Fotos mit hoher Auflösung, die man sich auch noch Jahre später ansehen will, machen bislang nur die wenigsten Fotohandys. Auf der IFA 2009 sind nun einige Geräte zu sehen, die mit 12 Megapixel Auflösung und vielen nützlichen Fotofunktionen locken. Auch fürs Spielen gibt es vielversprechende Modelle: Der große Renner sind auch dieses Jahr wieder Spiele, die über Bewegung gesteuert werden.
Für Gamer ist das Yari von Sony Ericsson konzipiert. „Gesture Gaming“ heißt das Zauberwort. Ähnlich wie auf der wii wird das Handy mit Bewegungen vor der Handykamera gesteuert. Zum Spielen schaltet der Anwender in den Gesture Gaming Modus und steckt das Handy auf die mitgelieferte Halterung. Das Spiel kann nun starten, die Innenkamera des Handys erfasst die Bewegungen des Spielers und sorgt so für Punkt, Satz und Sieg. Vorinstalliert sind die Spiele „Tennis“, „Fitness“, „Nitro Street Racing“ und „Bowling“. Weitere Spiele kann sich der Nutzer gegen Gebühr herunterladen.
Bei den Fotohandys geht der Trend zu 12 Megapixeln. Einer der Vorreiter ist Sony Ericsson. Der Handyhersteller zeigt sein erstes 12-Megapixel-Fotohandy, das noch 2009 in Deutschland auf den Markt kommen soll. Vielen ist es noch unter dem Namen Idou bekannt, inzwischen hat Sony Ericsson es umgetauft in Satio. Es zählt zu den ersten Geräten, die unter Sony Ericssons neuer Produktprämisse “Unbegrenzte Unterhaltung“ (Entertainment Unlimited) laufen.
Die 12-Megapixel-Kamera im Satio bietet einen Autofokus mit Gesichtserkennung. Per Touch-Fokus lässt sich der Autofokus auch individuell auf Personen oder Gegenstände scharfstellen. Dabei tippt der Fotograf mit dem Finger auf die jeweilige Stelle des Bildschirms und das Handy fokussiert auf den ausgewählten Bereich. Bei Schummerlicht kann der Hobbyfotograf einen Xenon-Blitz zuschalten. Der ermöglicht zwar gute Fotoergebnisse bei schwierigen Lichtverhältnissen, für Videodrehs ist ein Xenonblitz jedoch eine schlechte Wahl. Da wäre ein LED-Licht besser geeignet, da es über mehrere Minuten Helligkeit spendet.
Auch Samsung setzt auf einen Xenonblitz, die Koreaner stehen ebenfalls mit einer 12-Megapixelkamera in den Startlöchern. Das Samsung Pixon 12 hat wie das Satio Gesichtserkennung und jede Menge Motivprogramme zu bieten. Es überzeugt zudem mit einem recht schnellen Autofokus und kurzen Auslöseverzögerungen. Da werden Schnappschüsse auch bei sanfter Beleuchtung noch gut scharf.
Wer es eine Nummer kleiner schätzt, sollte sich das Aino von Sony Ericsson ansehen. Es kommt mit 8-Megapixelkamera, bedient wird es per Touchscreen. Die Fotofunktionen sind dabei ähnlich ausgefeilt wie beim Satio.
Aussteller:
Sony Ericsson: Halle 9./201
Samsung: Halle 20./101
IFA 2009: Feinfühlige Touchscreens und riesige Displays
An die Dimensionen der Fernsehgeräte, die überall auf der IFA zu sehen sind, reichen die Handy-Displays natürlich nicht heran. Dennoch geht der Trend zu immer größeren und hochauflösenderen Displays. Schöne Beispiele kommen von Samsung und HTC. Außerdem wird immer wichtiger, dass die Touchscreens so flüssig reagieren wie beim iPhone. Das Kulthandy von Apple hat die Messlatte sehr hoch gelegt, doch auf der IFA 2009 sind einige sehr gelungene Geräte zu bewundern.
Handys von HTC
Erstes Beispiel: Das Android-Handy HTC Hero, auch unter dem Namen G2 Touch von T-Mobile bekannt, mit einem 3,2 Zoll großen Touchscreen. Durch Kontaktlisten und Webseiten scrollen flutscht wie beim iPhone - dank des großen, kapazitiven HVGA-Multitouch-Displays. Es sorgt dafür, dass Surfen im Web oder das Anschauen von Multimedia-Inhalten zum Vergnügen wird. Zur weiteren Ausstattung zählen ein GPS-Empfänger, ein digitaler Kompass, ein Beschleunigungssensor, ein 3,5-mm-Audio-Ausgang und eine 5-Megapixelkamera. Auf dem gleichen Niveau spielt das Samsung Galaxy. Es wird zwar mit etwas weniger vorinstallierter Software ausgeliefert - insbesondere die Anbindung an einen Microsoft Exchange-Server fehlt - der Touchscreen ist jedoch mit dem des HTC Hero vergleichbar.
Zwei weitere Beispiele aus dem Hause HTC: Die beiden Windows Mobile-Smartphones Touch Diamond2 und das HTC Touch Pro2. Sie liefern neben 3,2-Megapixelkamera und vielen Organizerfunktionen ebenfalls ein großes Display. Während das Touch Diamond2 einen 3,2 Zoll Touchscreen bietet, wartet das HTC Touch Pro2 sogar mit 3,6 Zoll Bilddiagonale auf. Die Auflösung liegt bei allen HTC-Geräten bei 480 x 800 Pixeln. Videos anschauen macht dabei fast so viel Vergnügen wie auf den nebenan ausgestellten TV-Geräten.
Samsung
Doch auch das Omnia II I8000 von Samsung kann hier locker mithalten. Das Windows Mobile-Smartphone bietet stolze 3,7 Zoll Display-Diagonale bei ebenfalls 480 x 800 Pixeln Auflösung. Bedient wird es über einen Touchscreen, per Datenturbo WLAN, HSDPA und HSUPA wird es zum mobilen Büro. Alle wichtigen Office-Anwendungen, insbesondere knifflige Excel-Tabellen, lassen sich auf dem großen Display schön betrachten und bearbeiten. Doch auch die Unterhaltung kommt nicht zu kurz: Mit an Bord sind eine 5-Megapixel-Kamera, MP3-Player und vorinstallierte 3D-Spiele.
Ein Handy von Acer
Acer spielt mit seinem F900 ebenfalls in der Liga der kleinen Handys mit großem Display mit. Mit einem großen 3,8-Zoll-WVGA Touchscreen und einer bedienungsfreundlichen Touch-Tastatur, verspricht Acer dem F900-Besitzer, er könne fast wie zuhause am PC surfen. Die neue Benutzeroberfläche mit dreidimensionalem Homescreen soll die Navigation auf dem Windows-Mobile-6.1-Gerät erleichtern und mobiles Arbeiten mit Hilfe von WLAN und GPS zum Vergnügen machen. Die Kamera bietet jedoch nur 3-Megapixel mit Autofokus.
Aussteller:
Acer: Halle 12./117
HTC: Halle 9, Stand 201 (Stand von Brightpoint)
Samsung: Halle 20./101
IFA 2009: Android – iPhone – Windows Mobile
Software-Shops auf dem Handy schießen wie Pilze aus dem Boden: der Android Market im August 2008, die Blackberry World im Juli 2009, im Herbst will Microsoft folgen. Vorreiter war Apples App Store. Auf dem Portal finden iPhone-Besitzer Software zum Spielen, Navigieren oder um ihren Alltag besser zu organisieren. Jeder Software-Store basiert auf einem eigenen Betriebssystem. Und so wird beim Kauf eines Handys immer entscheidender, wie gut das Angebot an Zusatz-Software ist, die zum Download bereitsteht. Wer sich auf der IFA 2009 umsieht, findet passende Anregungen.
Vodafone beispielsweise stellt ein Apps-Portal mit verschiedenen Anwendungen vor. Anders als beim App Store, beim Android Market oder bei der Blackberry World sollen die Anwendungen im Browser laufen. Das hat den Vorteil, dass sie sich auf unterschiedlichen Handys installieren lassen. Darüber hinaus haben Besucher auf dem Vodafone-Stand die Möglichkeit, innerhalb von wenigen Minuten eine eigene Applikation zu entwickeln und in das Apps-Portal von Vodafone einzustellen.
Wer im Android Market stöbern möchte, kann das bei Samsung auf dem Android-Handy Galaxy I7500 tun. Auch HTC hat ein Anroid-Handy eingepackt: Auf dem Hero stehen die Pforten für den Software-Download ebenfalls offen.
Aussteller:
HTC: Halle 9, Stand 201 (Stand von Brightpoint)
Samsung: Halle 20./101
Vodafone: Halle 18./101
IFA 2009: Solarhandys
Auf dem Mobile World Congress, der großen Handymesse in Barcelona, waren es noch Konzeptstudien. Inzwischen ist die Entwicklung einen Schritt weiter. Mit Solarzellen auf dem Rücken sollen Handys auch ohne Steckdose wieder Saft bekommen.
Das Blue Earth von Samsung macht dabei ganz auf öko. Es ist aus blauen Plastikflaschen für Mineralwasser recycelt. Die Rückseite des Gerätes ziert eine Solarzelle. Das Solarpanel kommt mit einer Kapazität von 60 mAh zum Nachladen. Wer das Handy eine Stunde lang in der Sonne liegen lässt, kann anschließend im UMTS-Netzwerk zehn Minuten telefonieren oder erhält weitere zwei Stunden Standby-Zeit im GSM-Netz. Das ist zwar nicht gerade ergiebig, aber allemal besser als ein totes Handy. Die Ausstattung des HSDPA-Handys kann sich sehen lassen: Bedient wird es per Touchscreen, für Fotos steht eine 3-Megapixelkamera zur Verfügung. Zudem sind GPS und ein UKW-Radio integriert. Der interne Akku fasst 1.080 mAh.
Voraussichtlich im Prepaid-Segment wird das E1107 auftauchen. Es ist vor allem zum Telefonieren und für SMS konzipiert. Hochgeschwindigkeitstechnologie zum schnellen Surfen oder eine Kamera sucht man auf dem Solarhandy vergeblich. Dafür bietet es ein Radio und eine Taschenlampe. Wer das Handy eine Stunde lang unter eine Lichtquelle mit 90 Lux hält, soll damit zusätzliche acht Minuten Sprechzeit erhalten. Um das Solar-Handy mit seinem 800 mAh-Akku wieder komplett aufzuladen, dauert es etwa 55 Stunden bei 90 Lux. Das sind mehr als zwei Tage.
Hama
Solarladegeräte
Da fast alle Handys noch kein Solarpanel integriert haben, gibt es externe Ladegeräte, die mit der Sonnenenergie arbeiten. Sie füllen so die Akkus von Handy, MP3-Player und Co auch fernab vom Stromnetz. Hama hat zwei Modelle im Angebot: Die beiden Solarlader unterscheiden sich sowohl optisch als auch in der Ausstattung. Das wie ein Fächer ausklappbare Modell „Classic“ verfügt im Gegensatz zum flachen „H 1000“ über einen austauschbaren Akku. Es wird mit Adaptern für iPod, Nokia, Sony Ericsson, Samsung LG, Motorola, Blackberry, Garmin und iRiver ausgeliefert. Beim „H 1000“ liegen Adapter für iPod, Nokia N-Series, Motorola, Blackberry, Garmin und iRiver bei. USB-Kabel und mini-USB-Adpater zum Anschließen von Digitalkameras gehören zu beiden. Via USB lässt sich das Solarpanel auch ganz klassisch über den PC zuhause laden.
Aussteller:
Hama: Halle 7.2C/101
Samsung: Halle 20./101, Halle 5.3/2, Halle 9./201
IFA 2009: Handys für Senioren
Die Idee der Seniorenhandys ist nicht ganz neu. Dennoch findet man auf der IFA zwei Aussteller mit Handys für die 66+-Generation. Die Trends in diesem Marktsegment sind unverändert: Großes Display, große Tasten, einfache Bedienung. Doch das gilt ja auch für Fernseher.
Emporia, der Altmeister in Sachen Seniorenhandys aus Österreich stellt ein Handymodell vor, das neben einfachen Telefonfunktionen auch einen Wecker bietet. Die Wecktaste befindet sich gut sichtbar am Rand des Gerätes. Es reicht, eine große Taste zu drücken, und die Weckerfunktion zu aktivieren. Damit erspart emporia Time das Herumnavigieren in unübersichtlichen Menüs. Das Dualbandhandy bietet einen hörgerätetauglichen Lautsprecher, ein Telefonbuch mit 100 Speicherplätzen und Platz für fünf Kurzwahl-Nummern. Darüber kann der Anwender mit einem Tastendruck die gewünschten Telefonnummer anrufen.
Emporia
Daneben ist emporia Life plus zu sehen. Das Mobiltelefon für die Generation 66+ soll es Senioren ermöglichen, unkompliziert zu telefonieren. Das Handy soll gut zu bedienen sein. Ein spezielles Display soll sehr gute Lesbarkeit ermöglichen. Schiebt de rnutzer das Handy auf, kommen die großen Tasten zum Vorschein. Das Highlight des Telefons ist jedoch die Notruffunktion: Wird der Knopf auf der Rückseite des Gerätes gedrückt, werden automatisch bis zu fünf voreingestellte Nummern angewählt. Per DTMF-Erkennung wird verhindert, dass der Anruf auf dem Anrufbeantworter landet. In diesem Fall wird die nächste Nummer angewählt. So kann im Notfall schnelle Hilfe erfolgen.
ZET Phone mobile 800
Gleich ausgestattet wie das emporia Life plus ist das ZET Phone mobile 800, das von DSC-Zettler aus Petershausen bei München vertrieben wird. Wie das emporia Life plus bietet es große Tasten und große Ziffern auf dem Display an. Auch die Hörerverstärkung findet sich auf dem ZET Phone mobile 800. Um Hilfe zu rufen, gibt es eine Taste links unter dem Display.
Aussteller:
DSC-Zettler: Halle 9./107
Emporia: Halle 9./215