Neue Einsteiger: Motorola sucht Wachstum im Massenmarkt

22.08.2008
Motorola konzentriert sich im Kampf um Marktanteile verstärkt auf den Einsteigerbereich. Für den afrikanischen Markt hat der angeschlagene Hersteller zwei neue W-Modelle vorgestellt, in den USA bringt er das VE20 im RAZR-Design auf den Markt.

Motorola rennt seinen verlorenen Marktanteilen hinterher und investiert dafür ins absatzstarke Geschäft mit Einsteiger- und Mittelklassehandys. Die Modelle W388, W396 und VE20 sind vor allem optisch ansprechend, lassen zugunsten eines niedrigen Preises bei der Technik jedoch Wünsche offen. Beide W-Modelle unterscheiden sich hauptsächlich im Formfaktor: Das W388 ist ein Barrenhandy, beim W396 handelt es sich um einen Folder. Die Ausstattung der Geräte ist jedoch identisch.

Beide verfügen über eine VGA-Kamera mit Foto- und Videofunktion, die sich bestenfalls für MMS-Grüße eignet. Der vorinstallierten Sprachauswahl zufolge, sind die beiden Handys für den afrikanischen Markt bestimmt. Daten gelangen ausschließlich über GPRS auf die Geräte, mobiles Internet wird damit zu einer Geduldsprobe. Auf den 1,8 Zoll großen Displays mit nur 128x160 Pixeln Auflösung wäre ohnehin nur wenig zu erkennen. Für Unterhaltung sorgt immerhin ein UKW-Radio mit RDS-Funktion und der Medienplayer. Musik kann auf bis zu 2 Gigabyte großen microSD-Karten abgespeichert werden.

Für eine gute Sprachqualität verwendet Motorola die Technologie Crystal Talk, die Hintergrundgeräusche wirkungsvoll herausfiltern soll. Ebenfalls interessant ist der starke Akku: Mit 940 Milliampere hält er im Standby bis zu 400 Stunden, die maximale Gesprächszeit gibt der Hersteller mit 550 Minuten an. In Ländern mit lückenhafter Stromversorgung ist die Laufzeit des Akkus ein wichtiges Kaufkriterium.

Das optisch an Motorolas RAZR V3 angelehnte VE20 ist deutlich besser ausgestattet. Der Folder ist für den US-Markt bestimmt und erscheint beim Netzbetreiber Sprint. Die Besonderheit für Sportfans: Der neue Dienst NFL Mobile Live versorgt den Nutzer mit Nachrichten zur amerikanischen Football League. Als Kamera integriert Motorola eine 2-Megapixel-Optik und das QVGA-Innendisplay ist mit 2,2 Zoll ausreichend groß. Der externe Bildschirm informiert den Nutzer über den Ladezustand des Akkus, eingehende SMS und Anrufe.

Motorola kämpft bereits seit über einem Jahr gegen sinkende Verkaufszahlen und verliert Marktanteile an die Konkurrenz aus Asien. Mit Einsteigerhandys kann es dem angeschlagenen Hersteller zwar gelingen, seine Position in Schwellen- und Entwicklungsländern wie China, Indien und Afrika zu verbessern. Doch die geringen Margen in diesem Bereich wirken sich negativ auf den Umsatz im Handygeschäft aus. Er brach in einem Jahr um 22 Prozent ein. Um seine finanzielle Situation zu verbessern, muss Motorola vor allem in Industriestaaten seine Verkaufszahlen steigern. Und dort greifen die Kunden jedoch vor allem nach hochwertigen Handys.

powered by AreaMobile