Boom bei Consumer-NAS

Netzwerkspeicher erobern das Wohnzimmer

08.11.2010
Immer mehr Privatnutzer setzen auf Netzwerkspeicher (Network Attached Storage, NAS). Hersteller erklären, warum das so ist, welche Kriterien ein gutes Consumer-NAS-Produkt erfüllen muss und wie der Fachhandel vom Boom profitieren kann.

Steigende Datenmengen, sinkende Preise und die zunehmende Vernetzung von Multimedia-Geräten machen den Einsatz von Netzwerkspeicher (Network Attached Storage, NAS) im Wohnzimmer immer attraktiver.

"Das Wachstum wird vor allem durch Early Adopters getrieben." Ersin Akar, D-Link
Foto: Thomas Hafen

Kein Wunder, dass der Markt für Endkunden-Netzwerkspeicher-Produkte (Consumer-NAS, CNS) rasant wächst. Nach Prognosen des Marktforschungsinstituts In-Stat liegt die durchschnittliche jährliche Steigerungsrate bis 2014 bei 40 Prozent. "Diese rapide Entwicklung können wir anhand steigender Verkaufszahlen von Quartal zu Quartal bestätigen", sagt Ersin Akar, Product Manager bei D-Link Deutschland. Der Hersteller hat auf diese Marktentwicklung mit einer eigenen Produktlinie namens "Sharecenter" reagiert.

Auch Netgear hat seit 2009 mit "Stora" ein Einsteiger-NAS im Angebot. "Der Markt für NAS-Systeme im Heimbereich ist ein starker Wachstumsmarkt, dem Netgear eine sehr große Bedeutung beimisst", sagt Danny Ullrich, Marketing Manager Central Europe.

Wettbewerber Seagate hat sogar eine eigene Vertriebsabteilung gegründet, die ausschließlich für den Bereich Consumer-NAS zuständig ist. "Wir messen diesem Segment eine hohe Bedeutung zu", erklärt Jens Brandes, BlackArmor NAS Sales Development Manager Central Europe.

Noch wird der Markt von den USA angeführt - 50 Prozent der US-Haushalte besitzen laut In-Stat bereits ein Consumer-NAS, weltweit sind es nur 13 Prozent. Doch das soll sich schnell ändern: Bereits 2011 wird Europa der größte Markt für CNS-Produkte sein, sagen die In-Stat-Analysten voraus.

Warum der Consumer-NAS-Markt boomt

"Fachhändler können mit ergänzender Hard- und Software einen Mehrwert bieten." Paul Thackeray, Data Robotics
Foto: Thomas Hafen

Drei wesentliche Gründe fördern diese Entwicklung. Erstens steigt die Datenmenge nach wie vor exponentiell, gerade auch im privaten Umfeld. Digitale Spiegelreflexkameras mit 20 Megapixeln Auflösung und mehr sind keine Seltenheit, erschwingliche Videokameras wie Flip, aber auch jede bessere Digitalkamera drehen Videos in HD-Qualität, dazu kommen Trends wie 3D-Fernsehen und Social Media, die den Speicherbedarf weiter anwachsen lassen.

Der zweite Grund ist die zunehmende Vernetzung auch im privaten Umfeld. "In den vergangenen Jahren haben wir einen Trend zu mehreren PCs pro Haushalt und steigenden Mengen digitaler Multimedia-Inhalte auf diesen Rechnern gesehen", sagt Paul Thackeray, Vice President EMEA bei Data Robotics. "Die Nutzer wollen diese Inhalte teilen und von jedem PC im Haushalt aus darauf zugreifen können."

Doch nicht nur PCs lassen sich mittlerweile vernetzen. "Nicht zuletzt führen netzwerkfähige Endgeräte wie Fernseher und Blu-ray-Player zu einer höheren Nachfrage und einem umfangreicheren Einsatzgebiet für Netzwerkspeicher", ergänzt D-Link-Manager Aker.

Falls das private Netzwerk von mehreren Anwendern genutzt wird, sollte klar sein, wer auf welche Daten zugreifen kann. Immer wieder kommt es vor, dass Daten schnell gelöscht werden, weil der eine Anwender nicht weiß, warum der andere Nutzer sie braucht.
NAS-Systeme bieten viele Vorteile, doch absolute Datensicherheit gibt es auch hier nicht. Deswegen empfiehlt es sich, regelmäßig einen zusätzlichen Backup aller wichtigen Daten auf anderen Speichermedien, etwa USB-Festplatten, anzulegen.
Noch mehr Sicherheit lässt sich erzielen, wenn das Backup räumlich getrennt gelagert wird. Bei der Auslagerung der Daten sollten unbedingt verschlüsselte Container verwendet werden.
Backups sollten immer auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft werden. Ein unvollständiger oder nicht abrufbarer Backup ist im Zweifelsfall nichts wert.
Viele private Anwender spielen mit dem Gedanken an RAID. Diese zusätzliche Sicherheit, die für Unternehmen unerlässlich ist, muss aber im privaten Umfeld nicht unbedingt sein. Besser und einfacher ist es, in zusätzliche Festplatten für einen zweiten Backup zu investieren. Das gesparte Geld sollte man lieber für qualitativ hochwertige Platten verwenden. Für den Privatanwender ist das ein absolut hinreichender und einfach zu bedienender Schutz.
RAID 0 bietet keine Datensicherheit: Wer dennoch zum Beispiel ein RAID 0 hat oder eine solche Lösung erwirbt, sollte sich dieser Tatsache bewusst sein. RAID 0 ermöglicht nur einen schnelleren Datenzugriff, bietet aber keinerlei Redundanzen oder Spiegelungen und erhöht damit keineswegs die Datensicherheit. RAID 0 empfiehlt sich nur bei Anwendungen, wo Datensicherheit keine Rolle spielt.
Im Zweifelsfall Ruhe bewahren: Bei vermeintlichem Datenverlust ist Panik ein schlechter Ratgeber. Unbedingt sollte man von eigenhändigen Rettungsversuchen absehen. In den meisten Fällen ist eine Datenrettung noch ohne weiteres möglich. Daher ist der beste Weg, sich an einen professionellen Anbieter zu wenden.

Die höhere Nachfrage - und das ist der dritte Hauptgrund - führt zu höheren Stückzahlen, was wiederum niedrigere Preise bewirkt. "Über Losgrößenvorteile werden mittelfristig auch die NAS-Geräte tendenziell noch preisgünstiger, was wiederum die Nachfrage ankurbeln dürfte", sagt Björn Kaun, Senior Key Account Manager bei Iomega.

Gute Argumente für den NAS-Verkauf

"NAS-Systeme bilden das Herz des Heimnetzwerkes." Danny Ullrich, Netgear
Foto: Thomas Hafen

Dennoch sind NAS-Geräte noch immer ein gutes Stück teurer als einfache externe USB-Festplatten gleicher Größe. Doch es gibt gute Argumente, mit denen sich der Aufpreis gegenüber dem Kunden rechtfertigen lässt: "Im Gegensatz zu externen Festplatten sind NAS-Systeme im Netzwerk verfügbar und bilden das Herz des Heimnetzwerkes. Sie stehen mehreren Anwendern zur Verfügung und ermöglichen auch einen mobilen Zugriff. Durch Raid und zahlreiche weitere Sicherheitsfunktionen bieten NAS-Lösungen auch einen hohen Schutz für sämtliche Daten im Netz", fasst Danny Ullrich von Netgear die wichtigsten Argumente zusammen.

Vor der Nutzung eines NAS steht aber seine Inbetriebnahme - und die war bis vor Kurzem alles andere als trivial. So mancher Endkunde scheiterte daran und brachte das Gerät frustriert zurück in den Laden.

Das hat sich völlig verändert, versichern sämtliche Hersteller. "Unsere NAS-Geräte sind nicht schwierig zu administrieren, da die Software auf Deutsch verfügbar ist, über Hilfen verfügt und sehr logisch aufgebaut ist; des Weiteren arbeiten wir ständig an der Weiterentwicklung unserer Produkte, die natürlich auch die Software umfasst", sagt Seagate-Manager Brandes stellvertretend für seine Mitbewerber.

Während die meisten Anbieter auf Installationsroutinen und Assistenten setzen, gehen Raidsonic und Synology einen Schritt weiter. Bei der Raidsonic Icy Box IB-NAS6220, die im Dezember auf den Markt kommen soll, wird es laut PR- und Marketing-Manager Ulrich Tekniepe "eine sehr klare Nutzeroberfläche" geben, die an Mac OS X oder Windows 7 erinnert.

Platz 1: Thecus Technology N5500 Dual DOM - Storage Server, DAS; NAS, 10 TB, 1.000 Mbps, SATA/300, RAID 0, 1, 5, 6, 10 JBOD <a href="http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=607&query=thecus+n5500">Aktuelle Verfügbarkeit in der Distribution sowie HEK checken</a>
Platz 10: Thecus Technology N2200+ HOME NAS, 1.000 Mbps, SATA, RAID 0 <a href="http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=607&query=thecus+n2200">Aktuelle Verfügbarkeit in der Distribution sowie HEK checken</a>
Platz 9: Buffalo Technology LinkStation Live - Serial ATA-150, HD 1 TB x 1, Gigabit Ethernet <a href="http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=607&query=linkstation+live" target=_blank>Aktuelle Verfügbarkeit und HEK checken</a>
Platz 8: LG Electronics N1T1DD1 - NAS - Serial ATA-300, HD 1 TB x 1, DVD-Writer x 1, Gigabit Ethernet <a href="http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=607&query=lg+n1t1dd1">Aktuelle Verfügbarkeit in der Distribution sowie HEK checken</a>
Platz 7: Thecus Technology N0503 ComboNAS - NAS - 0 GB - Serial ATA-150, RAID 0, 1, 5, 6, 10, JBOD, Gigabit Ethernet <a href="http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=607&query=thecus+n0503">Aktuelle Verfügbarkeit in der Distribution sowie HEK checken</a>
Platz 6: Thecus Technology N4200 - Storage Server, NAS, 1.000 Mbps, SATA, RAID 0, 1, 5, 6, 10 JBOD <a href="http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=607&query=thecus+n4200">Aktuelle Verfügbarkeit in der Distribution sowie HEK checken</a>
Platz 4: Thecus Technology N7700 - DAS; NAS, 1,5 TB <a href="http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=607&query=thecus+N7700">Aktuelle Verfügbarkeit und HEK checken</a>
Platz 3: Thecus Technology N8800PRO - Storage Server, DAS; NAS, 1.000 Mbps, SATA/300, RAID 0, 1, 5, 6, 10, JBOD <a href="http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=607&query=thecus+N8800">Aktuelle Verfügbarkeit und HEK checken</a>
Platz 2: D-Link DNS 323 - RAID 0, 1, JBOD, Gigabit Ethernet <a href="http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=607&query=d-link+dns323">Aktuelle Verfügbarkeit in der Distribution sowie HEK checken</a>

Synology hat dieses Konzept in Version 3.0 des Disk Station Managers (DSM) bereits umgesetzt, sagt Andy Yu, Regional Sales Manager D-A-CH: "Bei der Entwicklung des aktuellen Betriebssystems DSM 3.0 haben wir bewusst auf die Ähnlichkeit zu gängigen PC-Betriebssystemen gesetzt und dafür von der Einsteigerseite sehr viel positives Feedback erhalten."

Sicherheitsrisiko Online-Zugang

"Der Schutz beim Fernzugriff ist besser als sein Ruf." Björn Kaun, Iomega
Foto: Thomas Hafen

Die einfache Installation und Administration birgt aber auch Sicherheitsrisiken. Dass intern alle Nutzer auf alle Daten zugreifen können, mag man verschmerzen. Problematisch wird es allerdings, wenn NAS-Systeme auch online erreichbar, aber gar nicht oder nur durch ein Standardpasswort gesichert sind. Tomas Oubailis, Product Manager Storage Strategic Marketing bei LG Electronics, wälzt die Verantwortung auf den Anwender ab: "Die größte Fehlerquelle ist hier der User selbst, wenn er sein Standardpasswort nicht sofort ändert."

Netgear-Manager Ullrich rät dem Kunden immerhin, "bei der Ersteinrichtung (…) die entsprechenden Einstellungen vorzunehmen und auch ein sicheres Passwort aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen zu wählen". Björn Kaun von Iomega sieht den Handel in der Pflicht: "Der Handel ist aufgefordert (…) Hilfen zu geben, um die Sicherheit zu erhöhen."

Das ist auch dringend notwendig, denn Hersteller wie D-Link bauen zwar sichere Übertragungsmöglichkeiten per HTTPS oder SFTP ein, lassen aber auch eine unsichere Passwortabfrage über HTTP zu.

Dennoch, so die Meinung der meisten Befragten, wird das Sicherheitsproblem überbewertet. "Der Schutz beim Fernzugriff ist besser als sein Ruf", sagt Kaun. "Ein gut gewähltes und gut geschütztes Passwort ist im privaten Bereich vollkommen ausreichend", pflichtet ihm Ulrich Tekniepe von Raidsonic bei. Die bereits erwähnte Icy Box IB-NAS6220 wird laut Tekniepe außerdem mit Sicherheitsmechanismen wie FTPS und SSL-Verschlüsselung ausgerüstet sein.

Hersteller setzen auf den Fachhandel

"Gerade Einsteiger fühlen sich mit fachlicher Beratung und Empfehlung sicherer." Ulrich Tekniepe, Raidsonic
Foto: Thomas Hafen

Die sichere Einrichtung der Geräte ist nur einer der Gründe, warum die Hersteller neben den Massenabsatzkanälen Retail und E-Tail vor allem auf den Fachhandel setzen. "Gerade Einsteiger fühlen sich mit fachlicher Beratung und Empfehlung sicherer. Die Geräte sind noch nicht selbstverständlich und selbsterklärend. Sie haben dafür zu viele Funktionen, bieten zu viele Möglichkeiten. Da ist der Fachhandel gefragt", sagt Tekniepe.

"Dem Fachhandel kommt bei der Vermarktung natürlich überragende Bedeutung zu, da er im Zusammenspiel mit dem Hersteller die Produkte erklären und die Sensibilisierung der Kunden für die Notwendigkeit der Datenspeicherung leisten muss", pflichtet ihm Iomega-Manager Kaun zu.

Für D-Link-Manager Akar schwindet dagegen die Bedeutung des Fachhandels beim Consumer-NAS-Absatz schon wieder: "Der Endkundenmarkt im NAS-Segment wird vor allem durch ein Wachstum bei den Early Adopters getrieben. Um diese Zielgruppe zu erreichen, haben wir in den vergangenen Jahren den Vertrieb über den Fachhandel fokussiert. Durch die Verbreitung der NAS-Produkte in die breite Masse sind unsere Geräte nun zunehmend auch in anderen Kanälen präsent."

Dennoch unterstütze D-Link den Fachhandel weiter mit Webinaren, exklusiven Produktschulungen, und attraktiven Projektpreisen, so Akar. Auch die anderen Hersteller tun einiges, um den NAS-Verkauf im Fachhandel zu fördern. "Wir unterstützen die Verkaufsaktivitäten unserer Fachhändler und investieren viel Zeit in die Entwicklung gemeinsamer Projekte mit unseren Partnern in ganz Europa. Die Art der Unterstützung wird individuell abgestimmt und hängt vom Bedarf des Händlers ab", sagt Synology-Manager Yu.

Platz 10: Buffalo Technology LinkStation Live - Serial ATA-150, HD 1 TB x 1, Gigabit Ethernet <a href="http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=607&query=linkstation+live">Aktuelle Verfügbarkeit und HEK checken</a>
Platz 9: QNAP TS-259 Turbo - Serial ATA-300, RAID 0, 1, JBOD, Gigabit Ethernet, iSCSI <a href="http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=607&query=qnap+ts-259">Aktuelle Verfügbarkeit und HEK checken</a>
Platz 8: Thecus Technology N8800PRO - Storage Server, DAS; NAS, 1.000 Mbps, SATA/300, RAID 0, 1, 5, 6, 10, JBOD <a href="http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=607&query=N8800">Aktuelle Verfügbarkeit und HEK checken</a>
Platz 7: QNAP TS-110 Turbo - Serial ATA-300, Hi-Speed USB / Gigabit Ethernet / eSATA-300, iSCSI <a href="http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=607&query=ts-110+turbo">Aktuelle Verfügbarkeit und HEK checken</a>
Platz 6: Thecus Technology N4200 - Storage Server, NAS, 1.000 Mbps, SATA, RAID 0, 1, 5, 6, 10 JBOD <a href="http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=607&query=thecus+n4200">Aktuelle Verfügbarkeit in der Distribution sowie HEK checken</a>
Platz 5: QNAP TS-210 Turbo - Serial ATA-300, RAID 0, 1, JBOD, Hi-Speed USB / Gigabit Ethernet, iSCSI <a href="http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=607&query=qnap+ts-210">Aktuelle Verfügbarkeit in der Distribution sowie HEK checken</a>
Platz 3: D-Link DNS 323 - RAID 0, 1, JBOD, Gigabit Ethernet <a href="http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=607&query=d-link+dns323">Aktuelle Verfügbarkeit in der Distribution sowie HEK checken</a>
Platz 2: Thecus Technology N5500 Dual DOM - Storage Server, DAS; NAS, 10 TB, 1.000 Mbps, SATA/300, RAID 0, 1, 5, 6, 10 JBOD <a href="http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=607&query=thecus+n5500">Aktuelle Verfügbarkeit in der Distribution sowie HEK checken</a>
Thecus N7700
"Der Fachhandel ist ein wichtiger Absatzpartner für uns." Stefan Tiefenthal, LG Electronics
Foto: Thomas Hafen

LG, noch nicht lange auf dem Markt tätig, unterstützt den Fachhandel mit einer NAS-Awareness-Kampagne, bei der Fachhändler und Kunden Demo-Geräte 30 Tage lang kostenlos testen können. Begleitet wird die Kampagne mit Print- und Online-Schaltungen sowie Marketing-Support für die Händler. "Für den Fachhandel planen wir in nächster Zeit ein NAS-Partnerportal, bei dem sie sich registrieren und auf wichtige Zusatzinformationen einfach zugreifen können", sagt Stefan Tiefenthal, Sales Director Business Solutions bei LG Electronics Deutschland.

Das Consumer-NAS der Zukunft

"Wir investieren viel Zeit in die Entwicklung gemeinsamer Projekte mit unseren Partnern." Andy Yu, Synology
Foto: Thomas Hafen

Während sich der Funktionsumfang der Netzwerkspeicher weiter vergrößert, dürfte sich am Formfaktor in absehbarer Zeit nichts ändern, glauben die meisten Hersteller. "Die Hauptrolle werden weiterhin NAS für 3,5-Zoll-Festplatten spielen. Es geht ja hauptsächlich um großen Speicherplatz", sagt Tekniepe. "Aufgrund des höheren Preisniveaus sind 2,5-Zoll-Festplatten- oder SDD-NAS noch nicht massenmarkttauglich", pflichtet ihm Tomas Oubailis von LG bei. Allerdings gibt es Hersteller wie Buffalo Technology oder Synology, die bereits spezielle 2,5-Zoll-HDD-NAS-Geräte auf dem Markt haben - mit gutem Erfolg: "Das ist zurzeit unser Produkt mit dem größten Sexappeal", sagt Andreas Arndt, Sales Director Central Europe bei Buffalo Technology (siehe Interview). Auch Synology hat im vergangenen Jahr ein 2,5-Zoll-Modell herausgebracht. "Wir haben beschlossen, einen Nachfolger für dieses Modell auf den Markt zu bringen", sagt Yu.

Während sich die Hersteller über die Marktchancen von 2,5-Zoll-NAS-Modellen uneins sind, herrscht beim Thema Online-Backup weitgehend Einigkeit: Ergänzung zum NAS - ja, Verdrängung, nein: "Online-Backup-Dienste werden NAS-Systeme nicht verdrängen, sondern ergänzen", fasst Ullrich zusammen. Das liegt nach Ansicht von Björn Kaun an der Skepsis gegenüber den Anbietern, die hierzulande besonders groß sei "Nicht zuletzt durch die Diskussion um Datenschutzgesetzgebung und Datensicherheit ist dieses Thema in Deutschland nach wie vor ein schwieriges." Das habe aber auch Vorteile, so Kaun weiter: "Hier sehen wir vor allem für Reseller beste Möglichkeiten zur Generierung von Umsatz durch Empfehlungspräferenzen im NAS-Bereich."

Trotz dieser Vorbehalte ergänzen viele Hersteller ihre NAS-Produkte um meist kostenlose Online-Speicherservices von wenigen Gigabyte. Iomega will sogar einen persönliche Cloud für private Endkunden entwickeln: "Der Kunde kann künftig eine eigene "Personal Cloud" einrichten, mit deren Hilfe er das Backup nicht online, sondern auf anderen NAS-Geräten seiner Wahl (zum Beispiel Verwandtschaft oder Freundeskreis) automatisiert ablegen kann", sagt Kaun.

Tekniepe von Raidsonic denkt in eine ähnliche Richtung: "Unser NAS6210 und demnächst das NAS6220 bieten eine persönliche Cloud. Die hat für viele den Vorteil, dass die Daten sicher zu Hause gespeichert sind und nicht irgendwo in der Welt." Die Verlagerung der Daten in die "Public Cloud" sieht Tekniepe skeptisch - wie auch D-Link-Manager Akar: "Online-Backup-Dienste sind vor allem für Unternehmen interessant, die einen sehr hohen Speicherbedarf haben. Im Consumer-Umfeld dagegen wird aus heutiger Sicht keine Verlagerung in die Cloud stattfinden." (haf)