Die Finnen müssen deshalb mit Blick auf ihre Jahresziele tiefer stapeln. Sowohl der wirtschaftliche Ausblick als auch der anhaltende Lagerabbau sorgten für eine schwächere Nachfrage, teilte das Unternehmen am Freitag in Espoo mit. Den Umsatz erwartet das Management dieses Jahr deshalb bei 23,2 bis 24,6 Milliarden Euro. Zuvor hatte der Konzern 24,6 bis 26,2 Milliarden Euro angepeilt.
Als Ziel für die operative Marge auf vergleichbarer Basis nennt Nokia jetzt 11,5 bis 13 Prozent, hier wurde das obere Ende der Spanne um einen Prozentpunkt gestutzt. Die Prognose für den freien Barmittelzufluss bestätigte der Konzern. Vorbörslich sackte der Kurs der Aktie am Freitag um mehr als fünf Prozent ab.
Wegen des zögerlichen Bestellverhaltens der Kunden verschieben sich laut Nokia einige Projekte ins nächste Jahr. Dies gelte vor allem für Nordamerika. Der Konzern begründete die Entwicklung mit den sich wieder normalisierenden Lagerbeständen. Die Kunden hatten wegen der angespannten Lieferketten in den vergangenen Jahren oft ihre Vorräte aufgestockt - inzwischen entspanne sich die Lage auf der Beschaffungsseite aber wieder. Ähnliches berichtete am Freitag auch der schwedische Telekomausrüster Ericsson .
Im zweiten Quartal bewegte sich der währungsbereinigte Umsatz vorläufigen Berechnungen zufolge mit 5,7 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Analysten hatten mit einem höheren Erlös gerechnet, bei der Profitabilität gelang den Finnen hingegen eine positive Überraschung im Vergleich zu den Erwartungen: Die operative Marge auf vergleichbarer Basis lag bei 11 Prozent, wobei hier auch Nachholeffekte halfen. Da Nokia langfristig aber mindestens 14 Prozent vom Umsatz im Tagesgeschäft verdienen will, hält der Konzern den eingeschlagenen Sparkurs bei.
Den vollständigen Halbjahresbericht will Nokia am 20. Juli vorlegen. (dpa/rw)